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Härtetest für neue NASCAR-Aero: So schnitt das neue Paket in Vegas ab

Das neue Aerodynamikpaket war genau für Strecken wie Las Vegas geschaffen worden - NASCAR sieht Fortschritte, ist aber noch nicht ganz zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Las Vegas Motor Speedway stand die erste große Bewährungsprobe für NASCARs neues Aerodynamikpaket auf dem Programm. Schließlich galt Vegas in der Vergangenheit als einer der berüchtigten "1,5-Meilen-Langeweiler". Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, dass die neuen Regeln funktioniert haben. NASCAR ist jedoch noch immer nicht ganz zufrieden.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch, Joey Logano, Joe Gibbs, Kevin Harvick

Die Action auf dem Las Vegas Motor Speedway war besser als 2018 Zoom

Das Pennzoil 400 produzierte in nahezu jeder Statistik ein besseres Spektakel und auch subjektiv wurde mehr Action auf der Strecke geboten als im vergangenen Jahr. Auf der anderen Seite klagten einige Fahrer über schlechteres Ansprechverhalten des Motors, dessen Leistung als Teil des Pakets gedrosselt wurde, und weiterhin über Schwierigkeiten mit dem "Dirty Air"-Phänomen, also dem Fahren in verwirbelter Luft.

Im ersten Rennsegment gelang es Kevin Harvick, dem Feld um vier Sekunden zu enteilen. Die andere beiden Stages zeigten ein gänzlich anderes Rennen. Es kommt nur selten vor, dass ein Rennen mit einer Grünphase von mehr als 100 Runden zu Ende geht und trotzdem vier Fahrzeuge bis zuletzt um den Sieg kämpfen. Joey Logano musste gar einen Angriff in der allerletzten Kurve von seinem Penske-Teamkollegen Brad Keselowski abwehren, um sich den Sieg zu sichern..


Fotos: NASCAR 2019: Las Vegas


NASCAR-Rennchef Steve O'Donnell ist zufrieden, sieht sich aber noch nicht am Ziel: "Im ersten Segment haben wir beinahe zwei unterschiedliche Rennen gesehen. Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass noch immer das beste Auto gewinnen soll. Allerdings wollten wir, dass der Zweit- und Drittplatzierte in der Lage ist, zu überholen. Und das haben wir gesehen. Vor allem im letzten Segment mit über 100 Runden unter Grün und den Top 4 innerhalb von 2,5 Sekunden."

Sein Fazit: "Es geht in die richtige Richtung, aber ich bin noch nicht zufrieden. Ich bin Rennfan und mir gefällt, was ich zu sehen bekommen habe, aber ich hoffe, dass da noch mehr kommt."

Angesichts der Statistiken ist dies beinahe vorsichtig formuliert. Das Frühlingsrennen im Vorjahr in Las Vegas kreierte elf Führungswechsel zwischen sechs verschiedenen Fahrern. Am Sonntag gab es 19 Führungswechsel zwischen neun verschiedenen Fahrern. Die offizielle Zahl an Überholmanövern im Rennen steigerte sich von 2.379 im vergangenen Jahr auf 3.345 in diesem Jahr. Beide Rennen wiesen nur wenige Gelbphasen - zwei in diesem und vier im vergangenen Jahr - und mehrere Boxenstopps unter Grün auf. 2018 gewann Kevin Harvick mit fast drei Sekunden Vorsprung, 2019 hatte Logano gegen Keselowski die Nase nur um 0,236 Sekunden vorn.

Was also will O'Donnell noch mehr? "Da geht es weniger um mich als um die Fans", antwortet er. "Man will letztlich natürlich bessere Einschaltquoten und mehr verkaufte Tickets. Wir wollen Rivalitäten sehen und Fahrer, die bis zum Äußersten gehen. Dann bekommt man auch mehr Überholmanöver und mehr Autos, die dicht beisammen liegen. Wir sind auf dem Weg dorthin. Kleine Schritte in diese Richtung haben wir am Sonntag gesehen, aber wir können uns da noch weiter verbessern."

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