Aero-Kit 2018: Nackter Hintern entzückt IndyCar-Fahrer

Nach sechs Jahren wird IndyCar die unpopulären Rear Wheel Guards wieder abschaffen - Die völlige Entblößung des Hecks kommt bei den Testfahrern gut an

(Motorsport-Total.com) - Vom Gewand zum String-Tanga - der Dallara IR-12 lässt 2018 die Hüllen fallen. Bei den Testfahrten auf dem Indianapolis Motor Speedway und dem Mid-Ohio Sports Car Course zeigte IndyCar erstmals das neue Aerokit. Nichts stört mehr die Sicht auf die Hinterräder. Seit Einführung des derzeitigen Chassis (damals unter dem Namen DW12) wurden die Hinterräder sicherheitshalber durch eine Verkleidung verdeckt. Das gehört ab der kommenden Saison der Vergangenheit an, wenn das Sicherheitsfeature wieder verschwindet.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Die Heckansicht wirkt sexy: Die Fahrer begrüßen den Dallara-Strip Zoom

Fans und Fahrer hatten gleichermaßen die als "Kardashians" verspotteten Wheel Guards nie ins Herz geschlossen. Die neue IndyCar-Führung, der sehr viel an den Fans liegt, reagierte entsprechend beim Design des neuen, universellen Aero-Kits für 2018. Weil gleichzeitig der Schwerpunkt des Fahrzeugs nach vorne wandern sollte, war der Verzicht auf viel Gewicht hinter der Hinterachse der logische Schritt.

"Ich bin von den Dingern nie ein Fan gewesen", sagt Montoya. "Die Leute haben bereits vergessen, wie toll diese riesigen Hinterreifen aussehen. Jetzt sind sie entblößt, das finde ich gut." Der Kolumbianer konnte sich nicht satt sehen. Er selbst und seine Fahrerkollegen seien es so gewohnt gewesen, dass die Reifen verkleidet waren, dass er jetzt jedes Mal genau hingesehen habe, gibt er zu: "Man sieht genau, wenn sie durchdrehen und ist sich wesentlich besser bewusst, was vonstattengeht."

Sein Testkollege Oriol Servia stößt in selbe Horn: "Wir merken erst jetzt, wie sehr sie wirklich das Fahrverhalten gestört haben. Nun war ja da nicht nur die Verkleidung, sondern wir haben auch noch Tausend Flügel draufgeschraubt. Deshalb haben sich die Autos nicht mehr natürlich verhalten, wenn man hinter einem anderen Fahrzeug hergefahren ist. Jetzt fühlt es sich deutlich natürlicher an. Das macht Spaß." IndyCar legte großen Wert darauf, das "Dirty Air"-Phänomen beim neuen Auto einzuschränken.


Fotos: IndyCar 2018: High-Downforce-Kit