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IndyCar 2018: Neue Gewichtsverteilung, neue Herausforderung

Juan Pablo Montoya und Oriol Servia werden beim Test der neuen IndyCar-Aerodynamik vor neue Herausforderungen gestellt - Alle bisherigen Daten hinfällig

(Motorsport-Total.com) - Nicht umsonst haben die IndyCar-Organisatoren mit Juan Pablo Montoya und Oriol Servia zwei äußerst erfahrene Piloten als Testfahrer für das neue Aerokit ausgewählt. Wenn am Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche (25. und 26. Juli) das neue Aerokit erstmals in der Öffentlichkeit getestet wird, werden beide Fahrer absolute Basisarbeit leisten müssen. Der Dallara IR-12 wird sich nämlich ganz anders fahren als je zuvor.

Titel-Bild zur News: IndyCar 2018, Aerokit

Neues Fahrverhalten: Der Dallara IR-12 hat 2018 ein andere Gewichtsverteilung Zoom

Größte Herausforderung wird der Umgang mit der neuen Gewichtsverteilung sein: Die hinteren Wheel Guards, an denen sich viele Fans gestört haben, entfallen samt ihrer Flügel anders als ursprünglich geplant auch auf Superspeedways. Außerdem rücken die Kühler aufgrund einer neuen Crash-Struktur in den Seitenkästen leicht nach vorne. Auf der Vorderachse lasten künftig 1,6 Prozentpunkte mehr Gewicht als in der bisherigen Konfiguration. Auch fällt das neue Fahrzeug in Retro-Optik kürzer aus als in der derzeitigen Konfiguration. Das alles erfordert eine völlig neue Abstimmung bei der Aerodynamik.

Deshalb steht der erste Testtag auch ganz im Zeichen des Experimentierens. Erfahrungswerte gibt es nicht, denn die bisherigen Daten lassen sich kaum verwerten. "Sobald wir sicher sind, dass sich das Fahrzeug im richtigen Fenster befindet, werden wir uns auf Zuverlässigkeitstest konzentrieren", sagt IndyCar-Aerodynamikchef Simone Belli. "Wir werden in Rennabstimmung fahren, die Autos volltanken und schauen, dass wir keine Probleme mit den heißen Auspuffabgasen und der Karosserie bekommen. Außerdem werden wir die Kühlkonfiguration für beide Motoren festlegen."

Keine Zeit wird für Performance-Tests bleiben. Belli zufolge sollen weder Zielzeiten erreicht werden, noch wird man auf das Verhalten der Fahrzeuge bei Verkehr achtgeben: "Auf solche Dinge werden wir schauen, wenn es richtig losgeht. Aber wir möchten schon sicherstellen, dass wir unsere Aerodynamik-Ziele nicht verfehlt haben.


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Montoya wird am Tag vor dem Test mit einem Penske-Chevrolet einen ausgiebigen Test im Dallara-Simulator unweit der Rennstrecke von Indianapolis absolvieren. Er freut sich auf die neue Herausforderung, mit einer Aerodynamik zu fahren, die nicht Performance, sondern spannendes Racing in den Vordergrund stellt: "Ich denke, sie habe einen wirklich tollen Job gemacht. Wieder auf ein Einheits-Aerokit zurückzugehen, ist gut für Sport. So wird die Tür für weitere (Motoren-) Hersteller geöffnet." Als die Motorenhersteller ab 2015 auch noch Aerokits entwickeln mussten, wurde die Einstiegshürde für Neuinteressenten deutlich erhöht.


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Servia, der einen Schmidt-Peterson-Honda steuern wird, hofft auf einen produktiven Test: "Wenn wir einen kleinen Teil dazu beitragen können, dass wir 2018 ein tolles Produkt haben, würde ich mich geehrt fühlen. Es freut mich, dass IndyCar so viel Wert darauf legt, dass wir gutes Racing haben. Wir wollen ihnen helfen, zu erreichen, was immer sie erreichen wollen. Ich liebe es, meine Finger an ein IndyCar zu bekommen, wann immer es möglich ist. Es gibt Fahrer, die keine Testfahrten mögen. Zu denen gehöre ich definitiv nicht."