Takuma Sato: Indy-500-Sieg für 250.000 Tsunami-Opfer

Ein Sieger mit Größe: Indy-500-Champion Takuma Sato denkt an die Opfer der Tsunami-Katastrophe und möchte japanische Kids in den Motorsport bringen

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato hat seinen Sieg beim Indy 500 den Opfern der Tsunami-Katastrophe von 2011 in seinem Heimatland Japan gewidmet. "Ich denke oft an meine Landsleute, die seither so eine schwierige Zeit durchmachen", sagt der erste japanische Sieger beim 500-Meilen-Klassiker am "Brickyard". "Ich weiß, dass es auf der ganzen Welt viel Leid gibt. Aber 250.000 meiner Landsleute wohnen immer noch in provisorischen Unterkünften. Ich hoffe, dass ihnen mein Sieg zumindest ein bisschen Energie schenken kann."

Der 40-Jährige, in seiner Heimat ein absoluter Superstar, engagiert sich seit jeher stark für die Opfer der Tsunami-Katastrophe. In den vergangenen Jahren fuhr er beim Indy 500 jeweils mit einem Spezialhelm, der anschließend versteigert wurde. Der Erlös wurde einem guten Zweck zugeführt. Und er trifft sich jedes Jahr mit 100 bis 150 Kindern aus dem Krisengebiet, um mit ihnen auf einer Kartbahn zu fahren.

"Die haben es schwer im Leben", zeigt Sato seine menschliche Seite. "Sie haben Freunde und Familie verloren, haben kein Zuhause mehr. Japan erholt sich schon wieder, aber das dauert Jahre. Ich kann vielleicht nicht viel Geld spenden, aber ich hoffe, dass ich durch meine Rennen irgendwie positive Energie beisteuern kann."

Aus seinen Kart-Meetings mit japanischen Kindern ist inzwischen eine richtige Rennserie geworden, mit Veranstaltungen in verschiedenen Regionen des Landes. Die besten Kids treffen schließlich zu einem Finale zusammen. So will Sato seinen Beitrag für den japanischen Motorsport-Nachwuchs leisten. "Ich möchte sie unterstützen, bis sie erwachsen sind - und dann wird hoffentlich der eine oder andere Profi-Rennfahrer", wünscht sich der ehemalige Formel-1-Pilot.


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Die Reaktionen aus Japan auf seinen Indy-500-Sieg waren überwältigend. Wegen der Zeitverschiebung läutete sein Handy erst in der Nacht von Sonntag auf Montag Sturm. Sato gab rund 30 Interviews, ging um 2:00 Uhr morgens ins Bett, beantwortete bis 3:00 Uhr Nachrichten aus der Heimat - und wurde früh am Morgen von seinem Manager geweckt: "Takuma, in fünf Minuten ist das nächste Interview." Der Alltag eines Indy-500-Champions ...

Wann er nach Japan reisen wird, um sich von seinen Landsleuten feiern zu lassen, weiß Sato noch nicht. Aber: "Nach meinem ersten IndyCar-Sieg in Long Beach 2013 flog ich nach Japan und gab eine Pressekonferenz", erinnert er sich. "Im ersten Stock des Honda-Gebäudes waren damals um die 300 Journalisten! Die Fans waren ganz aus dem Häuschen. Und Indy ist noch größer!"


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"Das ist der beste Sieg meines Lebens. Ich kann es noch gar nicht richtig glauben."