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Takuma Sato: Indy 500 eigentlich nie sein großes Ziel

Als er für sein TV-Gerät noch keine Fernbedienung hatte, sah Takuma Sato zum ersten Mal das Indy 500, sein großer Traum war aber immer die Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato ist der erste japanische Indy-500-Champion - und das, obwohl der Klassiker am "Brickyard" nie ein konkretes Ziel für ihn war. Das gibt der 40-Jährige offen zu: "Es ist kein Geheimnis, dass ich immer Formel 1 fahren wollte. Das erste Rennen, das ich mit meinem Vater gesehen habe, war der Grand Prix von Japan in Suzuka. Also wurde das ganz natürlich die Rennserie, die ich verfolgte."

Allerdings hat der Andretti-Honda-Pilot, der seine Formel-1-Karriere Ende 2008 unfreiwillig beendet hat und seit 2010 IndyCar fährt, auch ans Indy 500 Kindheitserinnerungen: "Ich weiß noch ganz genau, dass ich das 500 im TV gesehen habe. Muss '86 oder '87 gewesen sein. Der Fernseher hatte noch nicht einmal eine Fernbedienung!"

"Mir war damals gar nicht klar, dass das das Indy 500 war. Aber heute bin ich mir hundertprozentig sicher, denn es war ein Superspeedway, es war ein Oval, ich erkenne die Szenerie. Es war hundertprozentig das Indy 500."

Satos Faszination für den nordamerikanischen Formelsport hielt sich jedoch zunächst in Grenzen. Ihn begeisterten eher die grandiosen Erfolge von Ayrton Senna auf McLaren-Honda in Suzuka. "Ich ging also nach Europa und verfolgte mein Formel-1-Projekt", sagt er. "Aber irgendwo im Hinterkopf war immer abgespeichert, dass ich eines Tages mal das Indy 500 fahren möchte."

"Am Qualifying-Day 2009 stand ich dann erstmals innen in Turn 1 - und ich war sehr beeindruckt", erinnert sich Sato. "Wenn du aus der Formel 1 kommst, kann dich Geschwindigkeit normalerweise nicht beeindrucken, aber das hier war etwas völlig anderes. Die Jungs kamen mit 240 mph auf die Gerade, schossen aus der Kurve raus, hatten das Auto unter Kontrolle. Man konnte das Rutschen mit freiem Auge sehen. Das blieb bei mir hängen."


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Ob Börse, Radiosender oder Privatjet: Nach dem Sieg des Indy 500 wurde Takuma Sato von einem Termin zum nächsten geschleppt. Ein Kamerateam war dabei. Weitere Formelsport-Videos

Der Japaner stand 2009 ohne Formel-1-Cockpit da, weil sich das Super-Aguri-Projekt seines Landsmannes Aguri Suzuki in Luft aufgelöst hatte. Plan B war ein Vertrag bei Toro Rosso, doch das italienisch-österreichische Team zog letztendlich mit Sebastien Buemi lieber einen hauseigenen Junior vor. Damit war das Thema Formel 1 erst mal beendet.

Dann tauchte Jimmy Vasser auf, und plötzlich wurde der Traum vom Indy 500 erstmals greifbar: "Jimmy", sagt Sato, "hat mich hierher gebracht." Von Vassers KV-Lotus-Team wechselte er über Rahal-Letterman-Lanigan zu A.J. Foyt. Erst seit dieser Saison steht er bei Michael Andretti unter Vertrag. Im wahrscheinlich besten Team der IndyCar-Serie gelang ihm auf Anhieb der Sieg beim Indy 500.


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Nach dem großen Triumph folgte in der Woche nach dem Indy 500 die Media-Tour, die jeder Sieger über sich ergehen lassen muss. Sato eröffnete den Aktienhandel an der NASDAQ, war zu Gast in unzähligen TV-Talkshows und Radiosendungen, nahm beim Indy-500-Siegerdinner die Borg-Warner-Trophy symbolisch entgegen. Alles übrigens begleitet von einem Kamerateam, dessen Video nun im Videobereich auf Motorsport-Total.com angesehen werden kann.

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