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Spätstarter Sato: Noch kein Gedanke an Rücktritt

Er fuhr erst Autorennen, als er über 20 war und möchte deshalb noch ein bisschen weitermachen - Indy-500-Sieger Takuma Sato hat noch einiges vor

(Motorsport-Total.com) - An manchen Menschen scheint die Zeit keinerlei Spuren zu hinterlassen. Gerade Japaner scheinen für dieses Phänomen besonders anfällig zu sein: So springt etwa Noriaki Kasai auch noch mit 44 Jahren Ski auf Weltklasse-Niveau. Ein anderes Beispiel ist Takuma Sato, der gerade das Indianapolis 500 gewonnen hat: Bis ins hohe Alter von 40 Jahren musste der ehemalige Formel-1-Fahrer warten, um endlich einen ganz dicken Fisch an Land zu ziehen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Das Thema Rücktritt ist für Indy-500-Sieger Takuma Sato in weite Ferne gerückt Zoom

Mit dem Sieg beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis ist auch Sato endlich im Motorsport-Olymp angekommen. "Im Alter von 40 Jahren muss man als Athlet schon kritisch nachprüfen, ob man sich noch gut schlägt", findet er. Doch wer das größte Autorennen der USA gewinnt, schlägt sich nicht allzu schlecht. Und generell lässt die IndyCar-Serie Teilnahmen auch im höheren Alter noch problemlos zu. "Man schaue sich Helio und T.K. an", verweist Sato auf die beiden 42-jährigen Stammfahrer Helio Castroneves (Platz zwei beim Indy 500 2017) und Tony Kanaan (Siebter).

Und diese beiden waren noch nicht einmal die Methusalems im Feld: Buddy Lazier wagte sich am vergangenen Wochenende mit 49 Jahren ins Brickyard. Die Motorsport-Legenden Mario Andretti und A.J. Foyt fuhren Anfang der 90er-Jahre sogar noch mit weit jenseits der 50. "Wir trainieren sehr hart, um in Form zu bleiben", so Sato weiter. "Vor allem geht es um mentale Stärke. Man kann immer weitermachen. Ja, eines Tages werde ich zurücktreten, aber ich möchte vorher noch einige Rennen fahren."

Sato gehört zu den letzten echten Spätzündern im Motorsport. Zwar wurde er bereits 1987 beim Großen Preis von Japan mit dem Motorsport-Virus infiziert, als er im Alter von zehn Jahren in Suzuka zusah, wie Gerhard Berger einen seiner zehn Grand-Prix-siege einfuhr. "Seitdem war ich verrückt nach Motorsport", grinst der Andretti-Pilot. Doch seine Familie verfügte nicht über die Mittel, um eine Karriere zu finanzieren. Erst im Alter von 20 Jahren nahm er an der Honda Suzuka Racing School teil. "Ich habe mir gesagt, dass ich es drangebe, wenn ich nicht gut genug bin", erinnert er sich. Doch Sato überzeugte und wurde genommen.


Indy 500 2017: Highlights des Rennens

Das Indy 500 2017 in drei Minuten: Takuma Satos Sieg, Scott Dixons Horrorcrash und Fernando Alonsos Galavorstellung. Weitere Formelsport-Videos

Mit 21 Jahren fuhr er dann erst sein erstes Autorennen in der Japanischen Formel 3 - fünf Jahre später als heutige Nachwuchsstars ihre ersten Formelerfahrungen machen. Die Honda-Connection brachte ihn bis in die Formel 1 und hält bis heute. Ihr hat es Sato auch zu verdanken, dass er noch einmal die Chance zum Indy-500-Sieg bekommen hat. Seine Karriere schien eigentlich schon bei A.J. Foyt Enterprises steckengeblieben zu sein, als der Wechsel des Teams auf Chevrolet-Motoren ihn zum Cockpittausch mit Carlos Munoz zwang. So erhielt er von einem auf das andere Jahr plötzlich siegfähiges Material beim Indianapolis 500 und nutzte seine Chance.


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"Ich gebe nie auf. Ich gehe immer aufs Ganze. Vielleicht habe ich deshalb auch ein paar Mal versagt", spricht er auf seinen Beinahe-Sieg beim Indy 500 2012 an, als er seinen damals siegfähigen RLL-Honda in der letzten Runde im Kampf mit Dario Franchitti in der Mauer versenkte. "Aber wenn ich einen Fehler mache, dann lerne ich und versuche immer, besser und schneller als die anderen Fahrer zu sein." Und daran wird sich auch mit über 40 Jahren nichts ändern.


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