TV Quoten USA: Alonso hilft IndyCar, NASCAR weiter im Tief

Der US-amerikanische Motorsport hat es in seiner Heimat weiter schwer - Doppelte Hilfe rettet IndyCar den April, NASCAR rennt von einem Tief zum nächsten

(Motorsport-Total.com) - Die US-amerikanische Motorsport-Saison ist im April endgültig in Gang gekommen, nachdem IndyCar im März nach dem Saisonauftakt in St. Petersburg nochmal eine vierwöchige Pause hatte. Gut getan hat die lange Auszeit der Meisterschaft nicht: In Long Beach setzte es ein krachendes Rekordtief. Dann rettete Fernando Alonsos Ankündigung, das Indianapolis 500 2017 fahren zu wollen, in Kombination mit dem verlegten NASCAR-Rennen die Quoten in Alabama.

Titel-Bild zur News: Will Power, Start

Licht und Schatten für die IndyCar-Einschlatquoten im April Zoom

Dass sich Long Beach so schwer tat, ist eine große Überraschung: 321.000 Zuschauer auf NBCSN sind eine ganz herbe Schlappe. Noch schlimmer für IndyCar: Nachvollziehbare Gründe dafür gibt es kaum. Die Startzeit lag attraktiv, Konkurrenzprogramm gab es nur wenig. Trotzdem hat die 2017er-Ausgabe des Long Beach Grand Prix die schlechteste Sehbeteiligung (0,2 Prozent) seit Beginn der aktuellen Aufzeichnungen im Jahre 2006 verzeichnet. Interessant: Die IMSA SportsCar Championship erzielte am selben Wochenende auf FOX Sports 837.000 Zuschauer, nachdem sie direkt nach der NASCAR Xfinity-Serie übertragen wurde.

Die Zahlen machten keinen großen Mut für den Grand Prix von Alabama, traditionell eines der am wenigsten verfolgten IndyCar-Rennen der Saison. Doch dann kam die Ankündigung von Fernando Alonso, das Indy 500 fahren zu wollen. Obwohl die Formel 1 in den USA ein Nischendasein fristet, half Alonso zusammen mit der Regen-bedingten Verschiebung des NASCAR-Rennens in Bristol IndyCar zu einem neuen Rekordhoch im Barber Motorsports Park: 470.000 Zuschauer sind ein neuer Rekordwert für Birmingham.

Zwei Rekordtiefs für NASCAR

NASCAR eilt derweil von einem Tief zum nächsten: Das neue Regelwerk mit drei Rennabschnitten kann die Talfahrt aus 2016 nicht stoppen, im Gegenteil: Von den Rennen in Fontana Ende März und den vier April-Rennen verbuchten alle regulär ausgestrahlten Läufe Verluste bei der Sehbeteiligung, bis auf eine Ausnahme. Bristol muss wegen der Verschiebung auf Montag separat betrachtet werden.

In absoluten Zahlen steht NASCAR nach wie vor weit über IndyCar. Doch FOX Sports wird mit der Entwicklung alles andere als zufrieden sein: Nach den schwachen Ergebnissen zu Saisonbeginn ging die Talfahrt unvermittelt weiter. 5,2 Millionen Zuschauer (3,2 Prozent Sehbeteiligung) in Fontana (Allzeittief seit Beginn der aktuellen Aufzeichnungen im Jahre 1998) Ende März waren die Ouvertüre für einen desaströsen April. Auch die Konkurrenz durch den in den USA enorm populären College Sport dient nicht als Erklärung, schließlich hat NASCAR diese Überschneidung jedes Jahr zu verkraften.

NASCAR, Start

Das Texas-Rennen war ein kleiner Hoffnungsschimmer im Tal der Tränen Zoom

Martinsville erreichte mit 4,0 Millionen Zuschauern (2,3 Prozent Sehbeteiligung) ebenfalls den niedrigsten Wert seit mindestens 1998. Das jüngste Rennen in Richmond kam auf 4,6 Millionen Zuschauer (2,9 Prozent Marktanteil) und damit auf den schlechtesten Wert seit 2001. Eine leise Hoffnung brachte das Texas-Rennen mit sich: Jimmie Johnsons ersten Saisonsieg sahen 4,5 Millionen Menschen, was eine Steigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutete (wenn auch ein Minus von sieben Prozent gegenüber 2015).

Sechs von acht NASCAR-Rennen verzeichneten damit einen Zuschauerrückgang. Einzig das Daytona 500 (wegen späterer Startzeit) und das Texas-Rennen haben sich dem Trend bislang entzogen. Außer Konkurrenz läuft das Bristol-Rennen, das aufgrund des schlechten Wetters auf den Montag verschoben werden musste. Mit 2,2 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 1,6 Prozent zog sich das Rennen anständig aus der Affäre.