Nach P7: Fernando Alonso mit Chance auf die Indy-500-Pole

Jetzt hat Fernando Alonso Blut geleckt: "Werden viel schneller sein", kündigt der Formel-1-Star vor dem "Pole-Day" bei den 500 Meilen von Indianapolis an

(Motorsport-Total.com) - Der sensationelle Einstand von Fernando Alonso bei der 101. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis geht weiter. Im ersten Qualifying am Samstag sicherte sich der vom Andretti-Team betreute McLaren-Honda-Fahrer den siebten Platz. Damit qualifizierte er sich für die "Fast Nine" und hat am Sonntag die Chance auf die Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso rechnet sich Chancen auf eine Verbesserung von P7 aus Zoom

Alonso schaffte in seinem Vier-Runden-Run eine Zeit von 2:36.4985 Minuten und blieb damit um drei Zehntelsekunden hinter dem provisorischen Polesetter Ed Carpenter. Seine schnellste Runde war gleich die erste, mit einer Zeit von 0:39:0731 Minuten. "Ich hätte mich noch steigern können. Ich habe nicht das Maximum herausgeholt", sagt er und kündigt für den "Pole-Day" eine Verbesserung an.

"Ich lerne immer noch. Ich werde alle Lektionen abspeichern und morgen noch schneller sein. Das Team hat fantastische Arbeit geleistet und mir ein Auto hingestellt, mit dem 230 Meilen pro Stunde möglich sind. Aber da geht noch mehr", glaubt Alonso. "Besonders in der dritten und vierten Runde habe ich das Potenzial nicht ganz ausgeschöpft."

Zu wenig Anpressdruck gegen Ende des Runs

Unmittelbar nach seinem Vier-Runden-Run beschwerte er sich am Funk über Übersteuern. "Wir müssen uns das Abtriebsniveau noch genauer anschauen", meint Alonso den Grund für das Nachlassen der Pace zu kennen. "Vielleicht finden wir beim Set-up noch ein paar Kleinigkeiten, damit ich mich beim Fahren ein bisschen wohler fühle und konstantere Zeiten schaffe."

Ein weiterer Faktor: Nach den Regenschauern war die Strecke besonders zu Beginn des Qualifyings noch sehr rutschig. Diejenigen, die erst am Ende fahren durften, waren im Vorteil. "Bei mir war es schon besser als bei den Ersten. Montoya war Zweiter auf der Strecke. Ich bin mir sicher, dass er die Bedingungen nicht so toll fand", sagt Alonso, der selbst einen mittleren Startplatz hatte.


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Startreihenfolge ein wichtiger Faktor

"Es war schwierig", ergänzt der 35-Jährige. "Es war weniger Grip vorhanden als am Freitag. Das Auto rutschte ein wenig mehr, es war einfach schwieriger zu fahren. Andererseits war das für alle gleich - für die ersten paar Autos eher sogar noch schlimmer. Und dann hatten wir wegen des Wetters jeder nur einen Versuch. Natürlich ist da der Druck hoch."

"Ich hoffe, dass wir morgen viel schneller sind. Wichtig war erstmal, in die 'Fast Nine' zu kommen, und da werden wir dann viel schneller sein", sagt er. "Aber es war so oder so eine fantastische Woche mit vielen neuen Erfahrungen: alleine fahren, mit viel Boost, mit wenig Boost - es fühlt sich einfach jede Runde anders an."

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Dabei findet Alonso, dass er in Indianapolis einigermaßen "angekommen" ist: "Meine erste Runde am 3. Mai war wirklich noch total seltsam. Das Auto, wie es einlenkt, wie es in den Kurven rotiert, das alles war seltsam. Aber jetzt fühle ich mich wohl. Wir haben sechs Autos im Team, also viele Informationen, die wir teilen. Und meine Teamkollegen sind beim Set-up eine große Hilfe."

Alonso überrascht über gutes Abschneiden

Dass er jetzt eine Chance auf die Indy-500-Pole hat, sei vor ein paar Wochen noch "undenkbar" gewesen, lacht der Spanier: "Nicht weil ich kein Selbstvertrauen hätte, aber es kommt auf so viele Kleinigkeiten an, die du richtig zusammensetzen musst: der Wind, der Trimm, nur wenig Zeit zum Trainieren mit viel Boost am 'Fast Friday' und die ständig wechselnden Bedingungen."

Am "Pole-Day" fahren die besten neun Fahrer des ersten Qualifyings ("Fast Nine") die ersten neun Startpositionen für das Rennen am 28. Mai aus. Los geht's mit der Entscheidung um 17:00 Uhr Ortszeit, also um 23:00 Uhr deutscher Zeit. Das erste Freie Training mit Alonso findet bereits ab 13:15 (Indiana) beziehungsweise 19:15 Uhr (MESZ) statt.


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