Michael Shank: Nach Indy 500 bald IndyCar in Vollzeit?

Michael Shank Racing wagt einen zweiten Anlauf beim Indianapolis 500 nach dem gescheiterten Versuch von 2012 - Folgt ein IndyCar-Programm mit Andretti?

(Motorsport-Total.com) - Es war ein langer Weg für das Team von Michael Shank: Schon vor fünf Jahren gelang es dem US-Amerikaner, ein Programm für das Indy 500 zusammenzustellen. doch es ging schief. Jetzt hat es der 50-jährige Teambesitzer endlich geschafft. Mit Jack Harvey wird er einen Honda beim 500-Meilen-Rennen von Indianapolis an den Start bringen. Doch das soll nur der Anfang sein: In Kooperation mit Andretti Autosport hofft Shank, künftig ein komplettes IndyCar-Engagement auf die Beine zu stellen.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay

Sportwagen-Baron Michael Shank stemmt 2017 ein Indianapolis-500-Programm Zoom

MSR hat sich in der Sportwagen-Szene einen hervorragenden Ruf erarbeitet und Klassiker wie die 24 Stunden von Daytona und das Petit Le Mans in der IMSA SportsCar Championship gewonnen. Shank ist eng mit HPD verbandelt und setzt derzeit die Acura NSX in der GTD-Kategorie der IMSA-Serie ein. Ein Werksengagement ist dort aber nur für ein Jahr erlaubt, daher ist er auf der Suche nach einem zweiten Standbein. "Ich arbeite hart daran, das Wirklichkeit werden zu lassen", antwortet Michael Shank auf die Frage von 'Racer', ob er künftig eine komplette IndyCar-Saison stemmen möchte.

Das Team arbeitet beim diesjährigen Unterfangen eng mit Andretti Autosport zusammen. Eine solide Grundlage für eine längere Partnerschaft? "Wir haben darüber schon gesprochen", versichert Shank. Das könnte aber auch bedeuten, dass ein Einstieg nicht zu mehr Autos in der IndyCar-Serie führen, sondern ähnlich wie mit Bryan Herta Autosport in Kooperation mit dem Rennstall von Michael Andretti erfolgen würde. Das Sportwagen-Programm möchte Michael Shank nicht für ein IndyCar-Engagement kippen.

Indy-500-Debüt scheiterte an Lotus-Gurke

Monoposto sind für MSR kein Neuland: Noch vor der Sportwagen-Zeit engagierte sich Shank in der Formel Atlantic. In seinem Team fuhr unter anderem Sam Hornish jun. einen Titel als Rookie des Jahres in der Saison 1999 ein. "Indianapolis ist immer mein oberstes Ziel gewesen", träumt der ehemalige Rennfahrer. Doch der Indianapolis Motor Speedway ließ ihn warten: 2012 hatte er eigentlich schon ein Programm mit Paul Tracy festgezurrt, doch der völlig hoffnungslose Lotus-Motor ließ ihn einen Rückzieher machen, noch bevor es losging. Zu Recht, denn alle qualifizierten Lotus-Piloten wurden aus dem Rennen genommen, weil sie zu langsam waren.

Laurens Vanthoor

Sein Sportwagen-Engagement brachte Michael Shank bis nach Le Mans Zoom

"Wir wussten, dass das passieren würde und wollten uns nicht blamieren", erinnert sich Mike Shank. "Aber das hat uns den Wind aus den Segeln genommen. Finanziell war das ein ziemlicher Schlag für mich und meine Frau. Sam Schmidt hat mir das Auto abgekauft und ich bin zurück in die Welt (Sportwagen; Anm. d. Red.) gegangen, von der ich leben konnte."

Doch der Ruf von Indianapolis ließ ihn nicht los und so steht er diesmal mit konkurrenzfähigem Material da. Nur seine enge Verbindung zu Honda erlaubte den Start: "Sie wollten keine 18 Fahrzeuge ausrüsten müssen. Aber da ich es war und sie wussten, dass ich wirklich unbedingt Indianapolis machen wollte, haben sie zugestimmt. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar."