• 05.05.2017 14:01

  • von Dominik Sharaf

Mario Andretti: Erkenne mich in Fernando Alonso wieder

Die US-Legende ist begeistert von dem Ausflug des Formel-1-Stars in die USA, warnt ihn jedoch vor den Gefahren und einer nervigen Quasselstrippe im Ohr

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti erkennt sich selbst in Fernando Alonso wieder. Dass der Spanier mit seinem Start beim Indy 500 - für das Team seines Sohnes Michael - einen Angriff auf "Triple Crown" des Motorsports wagt, imponiert dem US-Amerikaner, der sich als Aktiver selbst in zahlreichen Kategorien versuchte. "Einige Rennfahrer spezialisieren sich sehr. Ich habe es nicht getan", schildert Andretti im Gespräch mit 'Reuters'. "In Alonso bemerke ich die gleiche Triebfeder."

Titel-Bild zur News: Michael Andretti, Mario Andretti

Michael und Mario Andretti scheuten nie vor Herausforderungen zurück Zoom

Andretti, der als einziger Pilot den WM-Titel in der Königsklasse sowie die 500-Meilen-Klassiker von Indianapolis und Daytona gewann, erinnert sich: "Ich habe Herausforderungen stets angenommen. Ich habe es gemacht, weil ich neugierig war." Er habe sich in "fremden Sandkästen" messen und schauen wollen, ob er auch nach anderen Spielregeln erfolgreich sein könne. Filius Michael machte es ähnlich, auch wenn er nur sehr begrenzt an die Erfolge seines Vaters anknüpfte.

Doch Mario Andretti warnt Alonso vor den Risiken des Oval-Rennsport. "Umso näher das Qualifying rückt, umso mehr wird er mit dem Limit des Autos flirten. Das ist der Moment, in dem es gefährlich wird. Dafür muss man sich gut fühlen", weiß der 77-Jährige. Er erwähnt, dass der für Alonso in der Formel 1 zuweilen nervige Funkverkehr auf dem Brickyard neue Formen annehmen wird.

"Die größte Hürde wird es sein, damit klarzukommen, den Spotter im Ohr zu haben. Es kann nerven", so Andretti über die Spezialisten auf den Tribünen, die die beste Linienwahl vorgeben und teilweise über das Ziel hinausschießen, wenn der Pilot mit mehr als 350 km/h unterwegs ist. "Als Fahrer würde ich meinem Ingenieur sagen, er solle sich zurückhalten und mich machen lassen. Ich wollte nicht überfrachtet werden. Spotter driften manchmal ins Bla, Bla, Bla ab", meint Andretti.


Fernando Alonso beim IndyCar-Test in Indianapolis