Indy 500: Pole-Position weniger wert als in der Formel 1

Zum letzten Mal gewann 2009 der Pole-Setter auch das Indy 500: Wie "unbedeutend" die Startaufstellung ist und welche Vorteile es dennoch gibt

(Motorsport-Total.com) - Die Pole-Position für die 500 Meilen von Indianapolis sind in erster Linie ein Prestige-Erfolg. Der Fahrer wird fast schon wie ein Sieger gefeiert, sein Auto ist weltweit in den Medien zu sehen und bringt den Sponsoren viel Aufmerksamkeit. Aber wie entscheidend ist die Startaufstellung für das Rennen wirklich? Zum letzten Mal gewann 2009 der Pole-Setter auch das Rennen. Das war Helio Castroneves. Und auch Scott Dixon, der diesmal den besten Startplatz hat, holte seinen einzigen Sieg im Jahr 2008 von der Pole.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Indianapolis 2009: Helio Castroneves feiert von der Pole seinen dritten Sieg Zoom

In den vergangenen fünf Jahren qualifizierte sich der Sieger nie in den Top 10. Das zeigt, dass alles möglich ist, aber ein guter Startplatz ist fast schon die halbe Miete, denn die bisherigen 100 Rennen wurden zu 42 Prozent von einem der drei Fahrer in der ersten Reihe gewonnen. "Natürlich kann man von weiter hinten gewinnen, aber wenn du vorne startest, ist das Risiko geringer, in der ersten Rennphase einen Schaden davonzutragen", meint Takuma Sato, der sich als Fünfter qualifizierte. Der Japaner weiß von seiner Formel-1-Zeit wie wichtig auf einem Rundkurs das Qualifying ist.

Im Oval ist die Startaufstellung weniger entscheidend. "Es ist immer ein Vorteil. Ich schätze, bei den Top 9 macht es keinen Unterschied, aber es ist immer schön, in der ersten Reihe zu sein", so Sato. "Um die Pole zu erobern, musst du vollen Einsatz zeigen und riskante Manöver machen - nicht Manöver, aber ein riskantes Set-up. Es ist die Kombination zwischen Fahrer und Team. Wenn man hinten ist, kann das zu Turbulenzen beim Start sorgen. Das ist sehr schwierig. Aber man hat 200 Runden, um sich nach vorne zu arbeiten."

Wie schwierig es ist, sich durch das Feld zu arbeiten, schildert Ed Carpenter: "Ich startete im Vorjahr als 27. oder so. Als ich den mechanischen Schaden hatte, war ich Elfter. Es ist harte Arbeit, von 27 auf elf zu kommen. Wenn du vorne bist, kannst du chillen und deine Pace gehen, Treibstoff sparen und dein Auto langsam besser machen. Man muss dort vorne nicht viel Risiko eingehen. Deshalb hat man strategisch mehr Möglichkeiten. Es heißt aber nicht, dass du es auch schaffst. Das Rennen geht über 500 Meilen, du hast nur einen etwas einfacheren ersten Rennabschnitt."