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  • 31.05.2017 12:37

  • von Roman Wittemeier

Andretti: Bewusst für fragilen Honda-Motor entschieden

Teamchef Michael Andretti und die zahlreichen Motroschäden von Honda: "War klar, dass es traurige Gesichter gibt" - Bewusste Entscheidung pro Leistung

(Motorsport-Total.com) - Es war eine große Ironie des Schicksals, dass Fernando Alonso bei seinem famosen Debüt beim Indy 500 ausgerechnet durch einen kapitalen Schaden seines Honda-Motors gestoppt wurde. Der Spanier hatt den Formel-1-Grand-Prix in Monaco sausen lassen, um in Indianapolis möglichst Geschichte zu schreiben. Aber wieder war es der japanische Hersteller, der die Träume des stolzen Asturiers platzen ließ - ein bekanntes Szenario aus der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Der Honda im Heck von Takuma Satos Auto hielt über voll 200 Runden Zoom

Allerdings war Alonso längst nicht das einzige Opfer der fragilen Honda-Antriebstechnik. Auch Andretti-Teamkollege Ryan Hunter-Reay rollte ohne Vortrieb aus, die Mitstreiter Marco Andretti und Alexander Rossi hatten ihre eigenen Sorgen. Aus dem Lager des erfolgreichen Teams kam einer durch: Takuma Sato. Der Japaner sicherte der Mannschaft von Michael Andretti den Sieg und den Honda-Technikern die Ehre.

"Natürlich macht man sich Sorgen", meint Michael Andretti auf die Frage, mit welchen Gefühlen er die Motorplatzer von Hunter-Reay und Alonso verfolgt habe. Man sei sich des Risikos aber durchaus bewusst gewesen. "Wenn man sechs Autos im Rennen hat, dann ist es doch so: Wenn einer ein Problem bekommt, dann können einige andere immer noch zur Stelle sein. Genau das ist hier passiert. Ich mache Honda überhaupt keinen Vorwurf."

Die Honda-angetriebenen Fahrzeuge waren im Vergleich zur Chevy-Armada im Vorteil. "Wenn überhaupt, dann muss ich uns alle anklagen, denn wir haben Honda so unter Druck gesetzt", sagt Michael Andretti. "Honda ist zu uns gekommen und hat uns vor die Wahl gestellt: etwas weniger Zuverlässigkeit, aber dafür mehr Power. Wir haben uns natürlich für die Variante mit mehr Leistung entscheiden. Wir wussten, dass es traurige Gesichter geben würde. So ist es schließlich auch gekommen."


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