NASCAR testet Option-Reifen beim All-Star-Rennen

2018 könnte es bei den NASCAR-Rennen einen weicheren Option-Reifen geben - Der erste Test im Wettbewerb findet im Mai beim All-Star-Rennen in Charlotte statt

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der NASCAR-Szene suchen immer nach Wegen, die Show zu verbessern und für großes Spektakel zu sorgen. Mit dem neuen Stage-Format ließ sich NASCAR ein komplett neues Element einfallen, das in den ersten Saisonrennen positiv angenommen wurde. Nun wird ein weiterer Schritt überlegt, den man sich von anderen Rennserien abschaut. 2018 könnte es im Rennen die Möglichkeit geben, auf einen weicheren Reifen zu wechseln.

Titel-Bild zur News: Goodyear NASCAR-Reifen

Beim All-Star-Rennen kommt erstmals ein weicher Option-Reifen zum Einsatz Zoom

Zum ersten Mal wird es beim All-Star-Rennen in Charlotte (20. Mai) zu einem Probelauf kommen. Neben den regulären Reifen steht dem Fahrer auch ein Satz weicherer Reifen zur Verfügung. Dieser soll in Charlotte bis zu vier Zehntelsekunden schneller sein, aber auch deutlich schneller abbauen. Das All-Star-Rennen geht in diesem Jahr über 70 Runden und umfasst vier Stages (20 Runden/20 Runden/20 Runden/10 Runden).

Die Teams können diesen weichen Reifensatz jederzeit verwenden. Sollte er im letzten Segment verwendet werden, muss der Fahrer vom Ende des Feldes starten. In der letzten Stage werden aber nur noch zehn Autos um den Sieg kämpfen, für den eine Million US-Dollar ausgeschüttet werden. Der reguläre Reifensatz ist wie gewohnt am gelben Goodyear-Logo zu erkennen. Beim weichen Reifen ist der Schriftzug auf der Flanke in grüner Schritt gehalten.

Sollte dieser zusätzliche weiche Reifensatz beim All-Star-Rennen funktionieren, dann könnte es diese Möglichkeit im nächsten Jahr bei den regulären Meisterschaftsrennen geben. "Wir werden uns das sicher für 2018 ansehen", wird NASCAR-Vizepräsident Steve O'Donnell von 'Fox Sports' zitiert. "Wir wollen sehen, wie es funktioniert." In der IndyCar-Serie und der Formel 1 sind die Verwendung von zwei unterschiedlichen Reifensätzen während des Rennens schon seit vielen Jahren Standard.

Option-Reifen: Warum nicht schon früher?

Die entscheidende Frage betrifft die Sicherheit. Reifenschäden können auch mit den regulären Reifen immer wieder vorkommen. Was passiert dann mit einer weicheren Mischung? "Reifen sind grundlegend für unseren Sport, sie berühren die Straße. Man kann sich den Reifenverschleiß ansehen und wie der Gummi abbaut. Man kann auch sehen, wo die Reifen mit dem Reifendruck Speed gewinnen", wird Daytona-500-Sieger Kurt Busch von 'Autoweek' zitiert. "Es ist fast das wichtigste Element unseres Sports."

Seit etwa einem halben Jahr gibt es hinter den Kulissen Gespräche, in die auch Fahrer und Teams involviert sind. Nachdem sich NASCAR in den vergangenen Jahren verstärkt um die Aerodynamik gekümmert hat, um die Rennen spektakulärer zu gestalten (Stichwort kleiner Spoiler), wurden nun die Reifen als entscheidendes Element für das Racing entdeckt. Bei den ChampCars kamen die Option-Reifen schon vor mehr als zehn Jahren zum Einsatz.

Warum nimmt sich NASCAR erst jetzt dieses Thema auf die Agenda? "Meiner Meinung nach haben wir das nie getan, weil die Autos sehr schwer sind. Wir brauchen keine Reifenschäden, weil Teams zu weiche Reifen fahren", sagt Busch. "Wenn wir das Gewicht des Autos weiter reduzieren, dann könnten wir weichere Reifen als Element einführen." Für die Punkterennen soll der Option-Reifen frühestens 2018 eingeführt werden. Ob es für alle Rennstrecken und vor allem auch für die Superspeedways ein Thema ist, ist noch offen.