powered by Motorsport.com

Martinsville: Erster Ford-Sieg nach 15 Jahren bei Großjubiläum

Dieser Sieg von Brad Keselowski kam zum richtigen Zeitpunkt: Penske beendet im 1.000. NASCAR-Rennen eine 15 Jahre dauernde Ford-Durststrecke in Martinsville

(Motorsport-Total.com) - Das Timing hat genau gepasst: Brad Keselowski ist der erste Pilot, der in der Saison 2017 der NASCAR-Cup-Serie zwei Rennen gewinnt. Und das im 1.000. Rennen für den NASCAR-Ableger des Penske-Teams. Gleichzeitig war es der erste Sieg eines Ford-Piloten auf dem legendären Martinsville Speedway seit 15 Jahren. Ford stürzte nach dem Sieg von Kurt Busch beim Goody's Fast Relief 500 2002 in eine lange Durststrecke, die nun beim diesjährigen STP 500 endete. (Ergebnis des STP 500 2017 in Martinsville)

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski beendete eine lange Durststrecke von Ford und Penske Zoom

Keselowski musste auf dem Weg zum Sieg eine Aufholjagd hinlegen, nachdem er sich im ersten Rennsegment (Sieger: Martin Truex jun. - Furniture-Row-Toyota) eine Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse einfing. Von Platz 20 fuhr er sich im zweiten Segment wieder nach vorn auf Rang drei. Als es schließlich um die Wurst ging, rang er Kyle Busch (Gibbs-Toyota) in einem packenden Duell nieder. Busch beschwerte sich nach dem Rennen, dass er womöglich einen schlechten Reifensatz für den Schlussstint erwischt hatte. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) wurde Dritter. Er gewann das zweite Segment, verpasste aber erneut seinen ersten Cup-Sieg.

"Einfach fantastisch", jubelt der Meister von 2012 über seinen ersten Sieg in Martinsville. "Das hier ist so eine Strecke für echte Champions. Hier sind die Jungs stark, die überall stark sind. Da ist es einfach eine Ehre, hier zu siegen." Als besonderes Geschenk gibt es für den 33-Jährigen die übliche Standuhr, die bei jedem NASCAR-Rennen in Martinsville übergeben wird. Diese werden in Keselowskis Heimatstadt Rochester Hills hergestellt. "Normalerweise mag ich es nicht, Trophäen in meinem Haus auszustellen. Aber die landet definitiv dort, weil es so speziell ist", unterstreicht er die besondere Bedeutung dieses Sieges.

Ein Ergebnis harter Arbeit

Martinsville war lange Zeit kein Penske-Territorium. Das 0,5-Meilen-Oval war sogar über weite Strecken die schwächste Strecke des Teams des "Captains", seit Rusty Wallace im Jahre 2004 für den letzten Sieg dort sorgte. Paul Wolfe beschreibt, wie dem Team der Anschluss wieder gelang: "Wir haben einfach alles geändert und so viel an der Abstimmung gearbeitet. Nicht bloß bezüglich Federn und Dämpfern und anderen Teilen, die man an der Strecke tauschen kann. Sondern von Grund auf, wie wir als Unternehmen die Autos aufbauen - vom Chassis über die Karosserie bis hin zur Motorenabteilung."

Schon seit einiger Zeit war Penske wieder eine Macht auf dem altehrwürdigen Kurzoval in Virginia. "Aber irgendwie ist uns bislang immer etwas dazwischen gekommen, sodass wir es nicht nach Hause bringen konnten", erinnert Keselowski etwa an die knappe Niederlage gegen Denny Hamlin im Jahre 2015 oder auch die Speeding-Strafe, die ihm beim STP 500 2016 einen möglichen Sieg gekostet hat.

Der Triumph unterstreicht auch die neue Stärke von Ford in der NASCAR-Cup-Serie. Nachdem sich das blaue Oval jahrelang auf Penske verlassen musste, sorgt eine neue Struktur für mehr Erfolge. "Es war hervorragend von Ford, Stewart-Haas ins Boot zu holen", sagt Teambesitzer Roger Penske. "Dazu haben wir die Partnerschaft mit der 21 (dem Wood-Brothers-Ford von Ryan Blaney; Anm. d. Red.), die von Ford gefördert wird. Dann haben sie hier noch das Pace-Car gestellt - es hätte nicht besser geplant werden können."

Penske mahnt aber auch: "Win early is great, but you've got to win late." ("Es ist schön, früh in der Saison zu gewinnen, aber man muss spät im Jahr siegen") Und so hofft Keselowski, im Chase, für den er mit zwei Siegen quasi sicher qualifiziert ist, wieder eine Uhr mitzunehmen, wenn das Goody's Ende Oktober auf dem Programm steht.