Neuer alter Renningenieur: Bourdais so gut wie früher

Gleich beim ersten Rennen mit seinem alten Renningenieur Craig Hampson gewann Sebastien Bourdais wieder - Vieles erinnert an die alte Newman-Haas-Zeit

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Bourdais hat mit seinem Sieg beim IndyCar-Saisonauftakt in St. Petersburg gleich einmal für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Der Sieg war für den viermaligen Champ-Car-Meister umso schöner, als dass es sein erster Triumph für Dale Coyne Racing war. Noch besser aber ist die Tatsache, dass er erstmals wieder fest mit seinem Renningenieur aus seiner Zeit bei Newman/Haas, Craig Hampson, zusammengespannt hat. Und es fühlte sich gleich wieder an wie zu alten Zeiten.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais hat sich in zehn Jahren kaum geändert, findet Craig Hampson Zoom

"Ich sehe keine Veränderung in ihm", so Hampson am Rande der IndyCar-Testfahrten in Birmingham. "Er ist derselbe Topfahrer, der er immer gewesen ist. Ich war bei den Wintertests sehr beeindruckt. Er war aus der Box heraus sofort schnell. Er ist noch immer von oben bis unten ein Siegertyp." Bourdais, mittlerweile 38 Jahre alt, trennte sich nach den vier Champ-Car-Titeln von Hampson und ging in die Formel 1. Nach seiner Rückkehr in die USA spannten die beiden kurz bei Dragon Racing zusammen, aber nur übergangsweise.

Zehn Jahre später erkennt der Renningenieur die alten Muster sofort wieder, wie er schmunzelnd zugibt: "Er wird wahrscheinlich sagen, dass er mittlerweile ein breiteres Arbeitsfenster beim Set-up akzeptiert, aber ich sehe das nicht so. Er jammert immer noch so viel herum wie damals! Er mag ein bisschen gereifter und ruhiger in seinen Reaktionen auf Probleme geworden sein, aber er sagt einem noch immer sehr nachdrücklich, was gut und was schlecht ist."

Der Saisonstart mag zwar wie im Märchen verlaufen sein, trotzdem erwartet Hampson nicht, mit Bourdais eine Erfolgsserie wie einst bei Newman/Haas beginnen zu können. Dazu fehlen dem kleinen Team von Dale Coyne schlicht die Mittel. In St. Petersburg profitierte der Franzose von einer Gelbphase, die für ihn günstig fiel. Bei den Testfahrten im Barber Motorsports Park kam er nur auf Platz 13 inklusive eines Drehers.

"Er jammert immer noch so viel herum wie damals!" Craig Hampson über Sebastien Bourdais

"Die Abstimmung hat nicht gepasst und wir mussten alles über den Haufen werfen", begründet Craig Hampson. "Das heißt, dass wir nicht so viele Runden abspulen konnten, aber wenigstens haben wir die Sache besser gemacht." Es hätte deutlich besser laufen können, hätte Dale Coyne Racing seinen letzten Privat-Testtag eine Woche zuvor im Barber Motorsports Park in Anspruch genommen. Diesen konnte das Team jedoch nicht wahrnehmen, weil es schlicht zu kalt war. Da die vier Testtage bis zur ersten April-Woche aufgebraucht werden müssen, hat das Team faktisch einen Tag verloren. Nachholen kann Bourdais ihn nämlich in den knappen Zeitfenster nicht mehr.