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NASCAR 2017: Schlägerei Kyle Busch vs. Joey Logano

Beim NASCAR-Cup-Rennen in Las Vegas kam es zur ersten Schlägerei der Saison 2017: Kyle Busch ging auf Joey Logano los und trägt eine Wunde davon

(Motorsport-Total.com) - Drei Rennen hat es gedauert, bis zum ersten Mal die Fäuste flogen: Kyle Busch und Joey Logano hatten sich nach dem Rennen der NASCAR Cup-Serie in Las Vegas nicht viel zu sagen, aber dafür umso mehr physischen Austausch. In einem etwa 20-sekündigen Faustkampf holte sich Busch eine Schnittwunde ab, nachdem er Logano, der sich bei seinen Mechanikern aufhielt, attackierte. Nur durch den Einsatz mehrerer NASCAR-Sicherheitsmänner konnte Busch von seinem Kontrahenten entfernt werden.

Titel-Bild zur News: Joey Logano, Kyle Busch, Kampf

Kyle Busch ging bei NASCAR-Rennen in Las Vegas auf Joey Logano los Zoom

Der Auslöser war eine mehr als turbulente Schlussphase beim Kobalt 400. Brad Keselowski (Penske-Ford) hielt bis zwei Runden vor Schluss die Führung, als er einen Plattfuß bemerkte und langsamer wurde. Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota) ging vorbei und fuhr den Sieg vor Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) und Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) ein. Er hatte zuvor schon die ersten beiden Rennabschnitte gewonnen und feierte so den ersten Clean Sweep seit Einführung des neuen Modus. Das alles wurde jedoch schnell zur Nebensache.

Als Busch und Logano im Kampf um Rang vier auf Keselowski aufliefen, fuhr dieser gerade langsam auf der High Line Kurve 3 an, um sich ins Ziel zu schleppen. Busch, seinerseits außen unterwegs, schien den Penske-Ford zu spät zu bemerken. Er wich abrupt nach unten aus, wobei sein Gibbs-Toyota die Front von Loganos Penske-Ford traf, was Letzteren beinahe in einen Dreher zwang. Busch, nun mehr auf der Center Line, schien die Position sicher zu haben, doch Logano verlor auf der Bottom Line die Kontrolle und rutschte in Busch hinein.

Was für viele nach einem Fahrfehler ohne Intention aussah, fasste Busch wohl als Racheakt auf. Er ging in der Boxengasse nach Ende des Rennens auf Logano los, der noch Rang vier gerettet hatte (Busch wurde als 22. gewertet). Nach dem Kampf, bei dem er sich eine Schnittwunde über dem rechten Auge zuzog, ließ er sich im Medical Center behandeln und verließ die Strecke ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die einzige Schilderung lieferte er auf dem Weg zur Behandlung: "Ich bin einfach entsorgt worden. Er ist volle Kanne in die Kurve gefahren und hat mich gewreckt. So fährt Joey halt. Er wird seine Quittung noch bekommen."

Logano, der eigenen Angaben zufolge keinen Treffer abbekommen hat (wobei Buschs erster Schlag den Kameraaufnahmen zufolge gesessen haben muss) war nach dem Vorfall gesprächiger: "Keine Ahnung. Ich bin am Ende hart gefahren. Normalerweise kommen Kyle und ich gut auf der Strecke miteinander aus. Eigentlich haben wir keine Probleme. Er hat versucht, mich unten zu halten und wir sind am Kurveneingang zusammengestoßen. Im Kurvenzentrum war ich noch immer dabei, den Wagen einzufangen. Ich drohte, mich wegzudrehen, also bin ich nach oben gegangen und da war er nun mal."

Natürlich sei der Move nicht intentional gewesen, sagt so der 26-Jährige weiter. Es war für ihn leicht, sich als moralischen Sieger zu inszenieren, schließlich war Busch der Aggressor und trug im Gegensatz zu Logano eine Verletzung davon. Penske-Rennleiter Travis Geisler und Loganos Crew Chief Todd Gordon verlangten eine Untersuchung seitens NASCAR.