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IndyCar 2017: Bourdais warnt vor technischen Freiheiten

Die IndyCar-Teams dürfen 2017 mechanische Komponenten weiterentwickeln - Sebastien Bourdais warnt, dass große Teams dadurch einen Vorteil erhalten

(Motorsport-Total.com) - In der neuen IndyCar-Saison wird sich die Entwicklung hauptsächlich um mechanische Komponenten sowie das Setup drehen. Da die Aerokits von Chevrolet und Honda auf dem Stand von 2016 eingefroren sind, wird es diesbezüglich keine Neuheiten geben. Neu ist allerdings, dass einige Komponenten des Autos für Weiterentwicklung freigegeben wurden und es somit an den Teams liegt, an den Details zu feilen. Schon beim Phoenix-Test war auffällig, wie die Teams an den Stabilisatoren und anderen Teilen arbeiteten.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais beim ersten Test im Phoenix-Oval Zoom

In der Theorie sollten solche Komponenten billiger werden, wenn Teams sie von anderen Quellen als den von IndyCar vorgegebenen Firmen beziehen. Auf der anderen Seite steigen auch die Kosten, wenn Teams eigene Lösungen entwickeln. Das könnte der Knackpunkt werden, wo die großen Rennställe Penske, Ganassi und Andretti mehr Ressourcen aufwenden können. Die kleineren Teams müssen auf Standardkomponenten zurückgreifen und würden theoretisch im Laufe der Saison zurückfallen.

Das ärgert Routinier Sebastien Bourdais, der für den vergleichsweise kleineren Dale-Coyne-Rennstall fährt. "Sie erlauben es den Teams nicht nur ihre eigenen Teile zu fertigen, sie erlauben auch Modifikationen an den Teilen, die sie freigegeben haben", wird der vierfache ChampCar-Meister von 'Racer.com' zitiert. "Und damit bin ich nicht einverstanden. Wenn man versucht eine Serie zu machen, die günstig und ausgeglichen ist, dann ist das sicher nicht der Weg, den man einschlagen sollte."

Bourdais spricht damit deutlich die Gefahr an, dass die Dominanz von Penske noch größer werden könnte. Vereinzelte Siege, wie es Außenseitern und auch Bourdais selbst in den vergangenen Jahren gelangen, könnten der Vergangenheit angehören. "Wir können nicht auf alle Bereiche reagieren, die sie freigegeben haben", spricht er das Dilemma der kleinen Rennställe an. "Uns fehlen die Leute, das Geld und wir haben auch nicht die Zeit dafür. Wenn man also immer mehr Teile freigibt, dann werden diese Autos deutlich schneller sein. Und ich finde, das ist nicht richtig."


Fotos: IndyCar-Test in Phoenix


Dale Coyne arbeitet seit vielen Jahren mit Honda zusammen. Im Vorjahr konnte Conor Daly für einige Highlights sorgen. Dreimal wurde der US-Boy-Sechster und in Watkins Glen fuhr er auf den vierten Platz. Richtig in Szene setzte sich Daly beim ersten Rennen in Detroit, wo er sensationell auf Rang zwei kam. 2017 geht Daly für AJ Foyt an den Start. Luca Filippi tat sich im Vorjahr deutlich schwerer und hat nun kein Stammcockpit ergattern können. Coyne verpflichtete neben Bourdais Rookie Ed Jones, der aus Dubai stammt.