Earnhardt gibt zu: Karriereende war ein Thema

Dale Earnhardt jun. haderte lange mit der Entscheidung, ob er noch einmal in die NASCAR-Cup-Serie zurückkehren wollte - Dadurch ist er nun umso entschlossener

(Motorsport-Total.com) - Für viele NASCAR-Fans kann die Saison 2017 nicht früh genug kommen. Neben der Wiederaufnahme der wöchentlichen Rennen hält die Cup-Serie auch das Comeback des populärsten NASCAR-Fahrers der Gegenwart parat: Dale Earnhardt jun. wird nach seiner Zwangspause zum ersten Mal seit Juni 2016 wieder an einem offiziellen Rennen teilnehmen, wenn die Saison am 18. Februar mit dem "Clash at Daytona" beginnt. Doch beinahe wäre es gar nicht dazu gekommen, wie er jetzt durchblicken lässt.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt jun. musste beim Entschluss zum Comeback grübeln Zoom

Die Zeit während der Genesung war für Earnhardt nicht einfach. Doch selbst, nachdem ihm die Ärzte grünes Licht für die Rückkehr gegeben haben, habe er mit dem Comeback gehadert, gibt er zu: "Die Erlaubnis zu bekommen, Rennen zu fahren, und die endgültige Entscheidung, es wirklich zu tun, sind zwei völlig unterschiedliche Dinge", sagt der 42-Jährige. "Man muss die Entscheidung im Kopf fällen, ob man weiter Rennen fahren will. Und wenn man sich dazu entscheidet, muss man sich mit ganzem Herzen reinhängen. Wir reden hier über die Topliga in Nordamerika. Man kann es nicht mit weniger als 100 Prozent durchziehen."

"Ich musste viele persönliche Fragen mit mir selbst klären", so der Hendrick-Pilot weiter. "Das war ein ziemlich langer Prozess für mich." Und er gibt offen zu: "Ich war wirklich dicht dran, nicht mehr weiterzumachen." Noch schlimmer sei für ihn allerdings die Zeit gewesen, als die Ärzte es in der Hand hatten, ob er jemals wieder ins Cockpit steigen dürfe. "Ich werde, seit ich 40 bin, nach meinem Karriereende gefragt. Alles, was ich will, ist diese Wahl für mich selbst treffen zu können", kommentiert Earnhardt.

Nun hat er sich doch zum Weitermachen entschieden und sitzt wieder in seinem Chevrolet #88. Nachdem es ein langer Entscheidungsweg gewesen ist, ist er nun umso entschlossener. "Ich bin sehr glücklich mit meinem Entschluss", strahlt er und stürzte sich gleich mit großem Arbeitseifer in die Testfahrten. In Phoenix wurden diese durch einen kleinen Zwischenfall unterbrochen, als die Bremse kurzzeitig Feuer fing.

Doch insgesamt ist er sehr zufrieden: "Ich habe mich sehr wohl da draußen gefühlt. Ich habe nicht lange gebraucht, um wieder reinzukommen. Mir gefällt es, wie sich das Auto anfühlt. Schon in Darlington hatte ich das Gefühl, dass ich mit dem Auto eine Einheit bilde." Er bezieht sich dabei auf den Test, bei dem er sich das Okay der Ärzte einholte. Er weiß aber auch: "Wenn wir nach Daytona gehen, geht es um Windschatten. Da kann es komplett anders aussehen."


Fotostrecke: NASCAR-Idol Dale Earnhardt Jr.

Was ist also drin beim Comeback? "Ich bin gespannt und neugierig, wie wir uns zu Beginn der Saison schlagen werden, wie konkurrenzfähig wir sein werden und ob es eine Lernkurve für mich geben wird", blickt er ohne konkretes Ziel voraus. "Natürlich hofft man, zurückzukommen und gleich wieder bei der Musik zu sein. Aber wir reden hier von der obersten Liga und wenn man da draußen ist, fällt man zurück. Manchmal sieht man Fahrer, die nach längerer Pause erst wieder reinkommen müssen und dann gibt es solche, die wieder reinkommen, als wären sie nie weg gewesen. Ich hoffe, ich muss nicht zu viel Rost abschütteln..."