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Stewart hat genug von Auseinandersetzungen mit NASCAR

Tony Stewart hat sich oft genug mit den NASCAR-Offiziellen in den Haaren gehabt - Warum er genug davon hat, den Robin Hood des Sprint-Cups zu spielen

(Motorsport-Total.com) - Anecken - damit hatte Tony Stewart im Laufe seiner erfolgreichen NASCAR-Karriere nie ein Problem. Kaum war er in dieser Saison nach seiner Auszeit wegen der Rückenverletzung ins Cockpit zurückgekehrt, fing er sich gleich einmal eine Geldstrafe in Höhe von 35.000 Dollar ein, weil er mit Aussagen gegen den "Code of Conduct" des Sports verstoßen habe. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass sich der dreimalige Meister mit der obersten Motorsportbehörde angelegt hat.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart hat genug von politischen Streitereien Zoom

Mit seinen teils derben, aber immer ehrlichen Aussagen über die Sinnlosigkeit mancher Beschlüsse hat sich der Stewart-Haas-Pilot viele Freunde unter den Fans gemacht. Doch mittlerweile ist er der Streitereien überdrüssig. "Ich habe diesen Kampf immer gekämpft. Ich will da nicht in die Tiefe gehen, aber es ist mit einer der Gründe, warum ich aufhöre", sagt er. "Ich bin immer ganz offen und transparent in allen Dingen. So bin ich immer gewesen und werde es wohl auch immer sein. Ich bezweifle, dass sie mich im Alter von 45 Jahren noch umpolen können."

Viele NASCAR-Fans werden Tony Stewart sehr vermissen, da er als Letzter seiner Art die alte Zeit verkörpert, als NASCAR noch eine Wochenendbeschäftigung für Rancher gewesen ist. Aus dem dreckigen Feierabendsport für ungebildete Rednecks ist längst ein millionenschwerer Sport der Ingenieure, Pressesprecher und Marketingagenturen geworden. Mit Stewart geht der Letzte der alten Garde aus knorrigen Typen wie Dale Earnhardt, Ricky Rudd oder Mark Martin. Die anderen Fahrer sind längst "auf Linie gebracht".

Stewart inszeniert sich stets als Kämpfer gegen das System aus Managern und Funktionären. Wenn ihm etwas nicht passt, macht er den Mund auf, was ihn den einen oder anderen Dollar gekostet hat. "Ich kann euch alleine auf diesem Smartphone Zeug zeigen, das euch zusammenzucken lassen würde", bemerkt er. "Und jetzt gibt es hier 39 andere Fahrer, die in 99 von 100 Fällen ihren Mund nicht aufmachen. Ich bin der eine, der es tut. Wenn mir eine Sache richtig auf den Sack geht, dann mache ich das, weil es die Sache wert ist."

Oft genug sei er bei den Funktionären einfach abgeprallt, wenn er etwas ansprach, lässt Stewart durchblicken. "Wenn man bei ihnen auf taube Ohren stößt, dann muss man eben einen anderen Weg gehen, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen." Also alles an die Öffentlichkeit tragen. "Und dann klopfen sie mir meist mit einer Geldstrafe oder anderen Dingen auf die Finger. Das ist einer der Gründe, warum ich zurücktrete. Weil ich genug davon habe, immer verantwortlich gemacht zu werden. Das muss ab jetzt jemand anders sein."


Fotostrecke: Die Karriere von Tony Stewart

Stewart hat zuvor noch acht Rennen zu fahren. Am heutigen Sonntag kämpft er um seinen Verbleib im Chase, denn er droht, nach der ersten Runde rauszufliegen. Das scheint ihn aber weniger zu beschäftigen als die politischen Fragen. Ob er für seine Äußerungen wieder eine Strafe kriegt? Er bettelt förmlich darum: "Sperrt mich für acht Wochen, bestraft mich! Nicht, dass ich mich darüber freuen würde. Ich freue mich auf die nächsten acht Wochen, sofern ich nicht hiernach suspendiert werde. Es gibt so viel, was mich derzeit in diesem Sport aufregt. Ich muss als Fahrer noch acht Wochen damit klarkommen."