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NASCAR Talladega: Logano siegt vor Überraschungsmann

Joey Logano sichert sich den Sieg in Talladega, während die Chase-Elimination mit zwei Motorschäden eine dramatische Wendung genommen hat

(Motorsport-Total.com) - In einem Green-White-Checkered-Finish setzte sich Joey Logano (Penske-Ford) in der Verlängerung des Hellmann's 500 in Talladega durch. Nach 192 Runden auf dem Superspeedway holte sich der 26-Jährige den Sieg vor dem völlig überraschend auftrumpfenden Brian Scott (Petty-Ford) und Denny Hamlin (Gibbs-Toyota). Mit Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota) und Brad Keselowski (Penske-Ford) erlitten zwei Chaser Motorschäden, wodurch sie auf der Stelle eliminiert wurden. Sie scheiden ebenso aus wie Austin Dillon (Childress-Chevrolet) und Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet).

Besonders bitter war der Ausfall für Keselowski, der bis zu seinem Motorschaden in Runde 144 nicht weniger als 90 Runden geführt hatte. "Wir haben heute definitiv Trümmerteile angezogen", sagt der Meister von 2012 gefasst. "Ich hatte eigentlich gedacht, das Auto weit genug runtergekühlt zu haben, aber ich bin kein Motoren-Experte. Es hat Spaß gemacht, in Talladega zu führen. Ich mag diese Strecke wirklich."

Auch Truex bewahrt Haltung, nachdem er mit zwei Siegen in der ersten Runde schon als Topfavorit auf den Titel gegolten hatte: "So spielt das Leben, das gehört zum Racing dazu. Man genießt die guten Tage und versucht, über die schlechten hinwegzukommen. Es tut definitiv weh, aber wir werden darüber hinwegkommen." Er habe das Gefühl, für ein Team zu fahren, das um die Meisterschaft kämpfen kann, "leider können wir das jetzt nicht mehr erfüllen." Da er eliminiert ist, spielt auch eine eventuelle Strafe gegen das technische Vergehen im Qualifying keine Rolle mehr.

Logano auf Umwegen zum Sieg

Den Sieg holte sich letztlich Joey Logano, der den letzten Teil des Über-500-Meilen-Rennens dominierte. Es war jedoch ein steiniger Weg in die Victory Lane: Von Startplatz 16 fuhr er sich schnell ins Spitzenfeld, bevor beim ersten Boxenstopp alles schiefging: Er riss beim Losfahren den Wagenheber mit sich. Das brachte ihm eine Durchfahrtsstrafe ein. Er kämpfte sich zurück, übernahm 45 Runden vor Schluss die Spitze und gab diese bis ins Ziel trotz mehrerer Gelbphasen im Schlussspurt nicht mehr ab.

"Ich liebe es, in Talladega zu gewinnen!", jubelt der Penske-Pilot, für den es der 16. Karrieresieg ist. "Es ist hier immer so eng, man hat nie eine große Führung. Todd (Gordon, sein Crew Chief; Anm. d. Red.) hat ein paar gute Änderungen vorgenommen und ein bisschen Speed im Auto gefunden. Wir haben die Track Position ergattert und haben einfach dran festgehalten." In der letzten Runde verteidigte er die Linie clever und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Brian Scott freut sich über sein mit Abstand bestes Ergebnis im NASCAR Sprint-Cup, während Hamlin sich in die dritte Chase-Runde zitterte: Durch den dritten Platz landete er in einem Tiebreak mit Austin Dillon. Doch der dritte Platz sticht den sechsten von Dillon in Kansas aus. Es waren 0,006 Sekunden, die letztlich den Ausschlag zu Gunsten des Toyota-Piloten gaben. So viel Vorsprung hatte er auf der Ziellinie vor Kurt Busch.

Viele Nicht-Chaser in Top 10

Der immer konstante Stewart-Haas-Pilot überlebte auch die zweite Eliminationsrunde mit Rang vier. Er profitierte wie auch der Rest der Top 10 von einer Schrecksekunde von Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) kurz vor Schluss, als dieser auf Rang drei liegend beinahe abgeflogen wäre. Ricky Stenhouse jun. (Roush-Fernway-Ford) wurde Fünfter gefolgt von Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet). Kevin Harvick (Stewart-Haas-Chevrolet) war in der Schlussphase heißer Kandidat auf den Sieg, wurde aber im Schlussspurt bis auf Rang sieben durchgereicht. Seine Chase-Teilnahme war durch den Sieg in Kansas bereits gesichert.

Die starke Leistung der Richard-Petty-Fords in Talladega unterstrich Aric Almirola mit dem achten Rang - sein bestes Saisonresultat und das beste Ergebnis seit dem zweiten Dover-Rennen 2015 vor mehr als einem Jahr. Für Austin Dillon reichte der neunte Platz nicht; er zieht im Tiebreak den Kürzeren. Seine Aufholjagd aus den Niederungen des Feldes jenseits der Top 20 in den letzten 15 Runden kam zu spät. Die Top 10 komplettierte A.J. Allmendinger (JTG-Daugherty-Chevrolet). Für Chase Elliott reichten neun Führungsrunden nicht zum Verbleib im Chase; er schied mit Rang zwölf hinter Ryan Blaney (Wood-Brothers-Ford) aus.

Mehrere Chaser landeten weit abgeschlagen im hinteren Teil des Feldes, kommen aber trotzdem weiter: Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) wurde 23., die drei Joe-Gibbs-Piloten Matt Kenseth, Carl Edwards und Kyle Busch konnten mit ihrem Teamkollegen Hamlin nicht ansatzweise mithalten und beendeten das Rennen geschlossen auf den Plätzen 28 bis 30. Ihr Punktepolster reichte aber zum Weiterkommen. Die dritte Runde des NASCAR Chase for the Sprint Cup 2016 startet kommendes Wochenende in Martinsville.