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Motorschäden: Frust Deluxe für Keselowski und Truex

Gleich zweimal schlug das Schicksal per Motorschaden im Chase zu: Martin Truex jun. bleibt gelassen, Brad Keselowski erläutert seinen Trümmer-Alptraum

(Motorsport-Total.com) - Für zwei Schwergewichte war im NASCAR Chase for the Sprint-Cup 2016 nach der zweiten Runde Schluss: Martin Truex jun., der vor dem Chase noch von mehreren Fahrern und Experten als Topfavorit auf den Titel ausgemacht worden war, wurde schon früh beim Hellmann's 500 in Talladega durch einen Motorschaden aus dem Rennen gerissen. Dasselbe widerfuhr Brad Keselowski, der scheinbar einen Kampf gegen Windmühlen führte - mit Trümmerteilen, die die Kühlung seines V8 beeinträchtigten.

Titel-Bild zur News: Martin Truex Jun.

Zum Ausflippen: Der Motorschaden beendete Truex' Titelträume Zoom

Truex bleibt gelassen

Für Furniture Row endete am Sonntag eine magische Saison, in der Martin Truex jun. und der zu Saisonbeginn neu angeschaffte Toyota Camry über sich hinauswuchsen. Kyle Busch adelte ihn vor dem Chase sogar zum Topfavoriten auf den Titel und stand mit dieser Meinung nicht alleine da. Nun ist alles vorbei. Truex bleibt erstaunlich gelassen: "Eine Vibration hat sich entwickelt und dann haben wir etwas Leistung verloren. Ich dachte erst an einen Reifen, weil es immer schlimmer wurde. Ich habe langsamer gemacht, um an die Box zu kommen. Als die Vibration dann immer noch da war, wusste ich, dass es der Motor war."

Schon während des Rennens gab der 36-Jährige äußerst gefasst Interviews. "So spielt das Leben, das gehört zum Racing dazu. Man genießt die guten Tage und versucht, über die schlechten hinwegzukommen. Es tut definitiv weh, aber wir werden darüber hinwegkommen", sagte er noch während des Rennens. Es bestand noch eine theoretische Chance aufs Weiterkommen, doch die Wahrscheinlichkeit besiegte schlussendlich die vage Hoffnung.

"Manche Dinge kann man sich einfach nicht erklären", so der viermalige Saisonsieger weiter. "TRD (Toyota Racing Development; Anm. d. Red.) hat das gesamte Jahr über einen tollen Job mit den Motoren gemacht. Wir hatten keine Probleme und unsere Restriktor-Motoren waren großartig. Ich bin mir sicher, dass dies ein unvorhersehbarer Schaden gewesen ist. Es ist natürlich unglücklich, dass es passiert ist, als es um die Wurst ging. Wir hatten ein tolles Auto. Einfach schade, dass es so gekommen ist." Er spricht außerdem seinem Team ein großes Lob aus und kündigt weitere Saisonsiege für die verbliebenen Rennen an.

Keselowskis verzweifelter Kampf

Mindestens genauso ärgerlich war der Schaden für Brad Keselowski: Der Penske-Pilot kam nach seinem Fehler in Kansas nur als Meisterschaftselfter nach Talladega, wo er sich heimisch fühlt. Er dominierte die Frühphase des Rennens, führte mit 90 Runden länger als jeder andere Fahrer, geriet aber immer wieder in Schwierigkeiten. "Wir haben heute definitiv Trümmerteile angezogen", sagte er noch während des laufenden Rennens, als sein Ford, dessen V8 sein Leben bereits ausgehaucht hatte, rauchend neben ihm stand. Ein tragischer Anblick.

Zuvor kämpfte der Meister von 2012 einen scheinbar aussichtslosen Kampf: Er führte das Rennen an, fing sich jedoch schon früh ein Trümmerteil ein. Die Wassertemperatur stieg, doch er konnte Maßnahmen ergreifen, um sie wieder in ein angenehmes Fenster zu holen. Das Teil konnte entfernt werden, nur damit der Penske-Ford kurze Zeit später wieder Trümmer auflas. Keselowski nutzte die Luftströme im engen Feld, um ein Teil loszuwerden. Das andere Mal nutzte er den Boliden von Ryan Blaney, um sich das Teil abzustreifen. Doch es war zu spät: Kurze Zeit später gab sein Motor auf.

"Irgendwas hat es nicht gepackt", so der 32-Jährige nach dem bitteren Aus. "Ich weiß nicht, was es genau gewesen ist, aber es ist großes Pech. Ich dachte, ich hätte ihn runtergekühlt und dass ich nur leicht drüber gewesen sei, aber keine Ahnung... Unser Ford war wirklich schnell und das hat unseren Tag beendet. Wir haben unser Bestes gegeben, eine gute Show zu liefern und etwas Spaß zu haben. Ich bin zufrieden und stolz darauf, so ein schnelles Auto gehabt zu haben. Leider werden wir nicht mehr um den Titel kämpfen, aber wir werden den Rest des Jahres nicht aufgeben." Auch für ihn geht es nur noch um Einzelsiege.

Elliott-Wunder bleibt aus

Neben den beiden Pechvögeln schieden auch Chase Elliott und Austin Dillon aus. Während sich der Childress-Pilot zu seinem Tiebreak-Aus noch nicht geäußert hat, war für Elliott klar, dass er fliegen würde, wenn er nicht gewänne. Er hatte zu viel Pech in den beiden vorangegangenen Rennen gehabt. "Ich habe schlicht versucht, aggressiv vorzugehen, aber wir haben es nicht geschafft", sagt der Rookie, der zwar bislang sieglos blieb, aber trotzdem eine famose Premierensaison im NASCAR Sprint-Cup abgeliefert hat. "Wenn man einmal zurückliegt, ist es schwierig, nach vorn zu kommen. Bin enttäuscht, dass wir raus sind. Ist definitiv unglücklich gelaufen."

Zahlreiche Fans machten nach der Elimination durch Motorschäden auf der NASCAR-Facebook-Präsenz ihrem Frust Luft und fordern eine Abschaffung des Eliminationsformats im Chase. Die Schleichfahrt der drei Gibbs-Piloten Carl Edwards, Kyle Busch und Matt Kenseth am Ende des Feldes, die nur anzukommen brauchten, um weiterzukommen, kam ebenfalls bei vielen Fans nicht gut an.


Fotos: NASCAR in Talladega


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