Kansas: Harvick nimmt zweite Chase-Hürde mit Sieg

Kevin Harvick siegt erneut beim mittleren Rennen der KO-Runde, weil sich die Gibbs-Piloten nicht einig werden - Für einen Chaser zählt in Talladega nur noch der Sieg

(Motorsport-Total.com) - Den Stress des Entscheidungsrennens bei Eliminationsrunden scheint sich Kevin Harvick im NASCAR Chase for the Sprint-Cup 2016 nicht antun zu wollen: Wie schon in der ersten Playoff-Runde holte sich der Stewart-Haas-Pilot den Sieg beim zweiten Rennen der Eliminationsrunde. Er verwies auf dem Kansas Speedway in Kansas-Stadt die beiden Joe-Gibbs-Piloten Carl Edwards und Kyle Busch auf die Plätze zwei und drei. Deren Duell im finalen30-Runden-Sprint machte Harvick an der Spitze das Leben leicht.

Harvick war in Kansas fast schon zum Siegen verdammt, nachdem er in Charlotte vergangene Woche einen Motorschaden zu beklagen hatte. Doch der Meister von 2014 zeigte, wie gut er unter Druck ist: Beim finalen Restart rang er Carl Edwards mit einem Move über die Innenbahn in Kurve zwei die Führung ab und gab sie daraufhin nicht mehr ab; im Ziel hatte er 1,183 Sekunden Vorsprung. "Ich bin einfach so stolz auf meine Jungs!", jubelt der 40-Jährige. "Diese Rennen sind so schwer zu gewinnen und diese Jungs sind so gut in der Detailarbeit. Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und werden nur besser."

"Ich hatte zwei gute Restarts gegen die 19 (Carl Edwards; Anm. d. Red.)", kommentiert er die entscheidenden Szenen. "Ich konnte in eins und zwei ausscheren, bevor wir die Mitte der Kurve erreicht hatten, und vorbeiziehen." Schließlich schmiert er seinem Team noch einmal Honig: "Ich versuche jede Woche, neue Motivation zu schöpfen, und ich weiß, dass die Jungs dasselbe tun. Es ist schwierig, sich immer motiviert zu halten und auf einem Top-Level zu performen. Dann in der Lage zu sein, das jetzt schon drei Jahre so abzurufen, sagt einiges über den Charakter dieses Teams aus."

Kyle Busch fällt im Schlussspurt zurück

Was Harvick im Schlussspurt half, war ein harter Kampf der beiden Teamkollegen Carl Edwards und Kyle Busch, die sich spätestens seit Edwards' Rammstoß-Sieg in Richmond nicht mehr sonderlich grün sind. Busch ging zunächst mit Harvick durch und wollte bereits mit frischeren Reifen auf Sieg gehen. Doch sein Teamkollege hatte andere Pläne und verwickelte den amtierenden Meister in ein rundenlanges Duell mit mehreren Überholmanövern, während sich Harvick an der Spitze ins Fäustchen lachte. Edwards behielt schließlich die Oberhand und wurde Zweiter.

Für Kyle Busch kam es noch etwas schlimmer, denn er musste sich bis zur Zielflagge auch noch Joey Logano (Penske-Ford) und Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) beugen und wurde nur Fünfter. Dahinter ging Austin Dillon (Childress-Chevrolet) beim letzten Stopp auf Risiko und nahm nur zwei frische Reifen. Es zahlte sich aus und reparierte mit Platz sechs nach dem Unfall in Charlotte seine Hoffnungen, doch noch in die dritte Chase-Runde einzuziehen. Es folgten mit Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) und A.J. Allmendinger (JTG-Daugherty-Chevrolet) die besten Nicht-Chaser.

Polesetter Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) kam auf die neunte Position. Er führte 116 Runden lang, doch im letzten Renndrittel fehlte ihm plötzlich die nötige Pace, die zumindest zwei seiner Teamkollegen hatten. Die Top 10 komplettierte Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet).

Weitere Chaser außerhalb der Top 10 hatten allesamt keinen reibungslosen Tag: Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota) hatte Probleme beim Nachtanken und fiel zwischenzeitlich aus der Führungsrunde. Er reparierte sein Rennen noch mit Endrang elf. Zwei Plätze hinter ihm lief Kurt Busch (Stewart-Haas-Chevrolet) ein, der von ganz hinten starten musste, nachdem er im letzten Freien Training einen Unfall hatte.

Wieder Pech für Chase Elliott

Weitere zwei Plätze dahinter, auf Rang 15, kam Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) ins Ziel. Er hatte eine ganze Reihe von Schwierigkeiten zu überwinden, nachdem er bereits in Charlotte einen Motorschaden hatte. Zunächst schlitzte ihm der beschädigte Frontsplitter einen Reifen auf. In einer Caution konnte er mit mehreren Boxenstopps das Problem beheben. Doch damit nicht genug: Bei einem Boxenstopp rollte ein Rad seines Toyotas in die Fast Lane, was eine Strafe nach sich zog. Immerhin wahrte er mit Platz 15 seine Chancen, auch über die Punkte in die nächste Chase-Runde einzuziehen.

Richtig ins Klo griffen Brad Keselowski (Penske-Ford) und Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet). Ersterer schnitt Hamlin den Weg ab und wurde dadurch rausgedreht - Ausfall und Platz 38. Durch sein Ergebnis aus Charlotte hat er aber wenigstens noch Chancen, über die Punkte die Runde der besten acht zu erreichen. Für Chase Elliott erwies sich ein am Reifen schleifender Kotflügel als möglicher KO-Schlag im Chase: Nach mehreren Reifenschäden wurde er nur 31. Dies war der zweite heftige Nackenschlag für den Rookie nach seinem unverschuldeten Unfall in Charlotte. Ihn kann jetzt nur noch ein Sieg in Talladega retten.

KO-Zone vor Talladega:
8. Logano 3045 Punkte
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9. Dillon 3045
10. Hamlin 3039
11. Keselowski 3038
12. Elliott 3020

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