Harvick vs. Kurt Busch: Bei Stewart/Haas fliegen Fäuste

Dicke Luft im Stewart-Haas-Team: Kevin Harvick und Kurt Busch sind sich absolut nicht einig über den Schlussakt im Rennen - Mehrere Vorfälle nach Zieldurchfahrt

(Motorsport-Total.com) - Das NASCAR-Rennen in Talladega war mit dem Fallen der Zielflagge noch lange nicht zu Ende, zumindest nicht im Hause Stewart/Haas: Kevin Harvick und Kurt Busch waren nicht ganz damit einverstanden, wie die letzten Runden auf dem Superspeedway liefen. Die Spannung entlud sich zunächst in der Auslaufrunde, als Busch dem Kansas-Sieger in die Seite fuhr. Dieser zahlte das dann in der Box mit einer Attacke auf seinen Teamkollegen zurück. Dabei kamen beide im Chase eine Runde weiter. (So lief das Rennen)

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick, Kurt Busch

Kevin Harvick und Kurt Busch haben unterschiedliche Ansichten zum Rennende Zoom

Auslöser des teaminternen Stunks ist das Verhalten von Harvick in der Schlussphase des Hellmann's 500: Da er über den Sieg in Kansas bereits sicher eine Runde im Chase weiter war, erhoffte sich Busch Hilfe von ihm. Tony Stewart hatte bereits seine Unterstützung im Vorfeld des Rennens beteuert. Doch die Hilfe von Harvick blieb aus, stattdessen schob dieser Rennsieger Joey Logano nach vorn, um sich selbst in eine bessere Ausgansposition zu bringen. Busch ließ ihn seinen Unmut in der Auslaufrunde spüren, als er ihm ins Auto fuhr.

"In den letzten Runden geht es nur ums Stoßen und Schubsen und dann hat er nach der Zielflagge die Seite unseres Wagens poliert", sagt Harvick in der 'NBCSN Post Race Show'. "Ich verstehe das nicht wirklich, aber unser Team hat einen super Job gemacht und wir hatten bis zu diesem Vorfall keinerlei Schrammen. Das ist für Talladega wirklich gut." Der Meister von 2014 ließ die Attacke nicht unbeantwortet und stapfte nach Abstellen der Fahrzeuge direkt zu seinem Teamkollegen. Die Faust wanderte ins Cockpit; ob sie Busch traf, lässt sich anhand der Bilder nicht ablesen.

Busch erklärt seine Beweggründe, warum er so frustriert war. "Er scheint die Anweisung für das Ende des Rennens missverstanden zu haben", so der Meister von 2004. "Er wird es schon noch verstehen. Wir sind gute Teamkollegen und arbeiten gut zusammen. Das müssen wir auch, um all die anderen Teams hier zu schlagen - und das weiß er." Er selbst habe das Gefühl ein Auto gehabt zu haben, das an die Spitze gehört hätte. Nicht ganz ohne Hintergedanken fügt er hinzu, dass sein Abschneiden einer guten Teamleistung geschuldet gewesen sei.

Das lässt sich nach Platz vier in beide Richtungen interpretieren: Einerseits lobt er seine Crew, andererseits lässt dieses Statement durchblicken, dass mit ein bisschen Hilfe noch mehr drin gewesen wäre. Harvick tat sich übrigens keinen Gefallen; er fiel im Getümmel in den letzten Runden noch auf den siebten Platz zurück. Beide Streithähne sehen sich zum Auftakt der dritten Runde des NASCAR Chase for the Sprint-Cups 2016 in Martinsville als Chaser wieder. Dann fährt wieder jeder auf seine Rechnung.