Nach Crash in Watkins Glen: Keselowski kritisiert Sicherheit

Brad Keselowski findet harte Worte nach seinem Testunfall in Watkins Glen - Wenn nichts verändert wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis jemand tödlich verunglückt

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche führten einige NASCAR-Teams Testfahrten in Watkins Glen durch, wo am 7. August das Sprint-Cup-Rennen stattfindet. Die Strecke wurde komplett neu asphaltiert. Beim Test hatte Brad Keselowski in Kurve 1 einen schweren Unfall. Just nachdem der Penske-Pilot die Bestzeit aufgestellt hatte, trat ein Bremsdefekt auf und der Ford fuhr bei 81 mph (etwa 130 km/h) frontal in die Streckenbegrenzung. Keselowski blieb unverletzt, doch die Frontpartie des Fusion war komplett zerstört.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski findet nach seinem Testunfall in Watkins Glen deutliche Worte Zoom

In Pocono äußerte sich der Sprint-Cup-Champion von 2012 zu seinem Unfall und kritisierte die Sicherheit in Watkins Glen. Seiner Meinung nach sind Rundkurse die "gefährlichsten Strecken" im Motorsport. "Ich bin verunsichert bei Strecken, die zwar eine große Auslaufzone haben, aber anschließend steht die Streckenbegrenzung in einem scharfen Winkel. Das ist bei dieser Strecke der Fall und war es schon immer."

Früher lag in der Auslaufzone von Kurve 1 Sand. Doch weil die NASCAR-Fahrer oft über den Randstein und darüber hinaus gefahren sind, wurde viel Dreck auf die Strecke befördert. Schließlich wurde die Auslaufzone asphaltiert. Nach Keselowskis Crash waren dort zwei schwarze Bremsstriche auf dem Asphalt zu sehen. Er fordert eine Veränderung dieser Stelle.

"Rundkurse bleiben aus gutem Grund die gefährlichsten Strecken im Motorsport. Wir wissen das, wenn wir dorthin gehen. Einige Plätze sind sehr sicher, andere sind unheimlich gefährlich", meint Keselowski. "Ich akzeptiere das Risiko, das ein professioneller NASCAR-Fahrer auf allen Strecken hat und ich plane auch in Watkings Glen zu fahren." Seine Aussagen trafen auf Befürworter, in den USA aber auch auf Kritiker.

Keselowski warnt: Wird tödliche Unfälle geben

Keselowski ist bekannt dafür, sich kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Deshalb sagt er auch: "Es gibt nur eine bestimmte Anzahl solcher Unfälle, bevor jemand getötet wird. So ist es. Ich weiß das. Mir bereitet das kein Unbehagen, aber als Sport muss man sich diese Dinge aus verschiedenen Perspektiven ansehen. Ich stehe zumindest noch hier. Wenn 100 Leute diesen Unfall haben, dann besteht die Chance, das einer oder zwei nicht mehr hier stehen. Ich finde, es ist fair das zu sagen."

"Mehr als ein halbes Dutzend Fahrer hatten in diesem Bereich der Rennstrecke Unfälle. Das wirft die Frage auf, ob man diesen Streckenabschnitt verändern muss. Ich habe keine spezielle Idee dafür, aber dort werden noch mehr Fahrer Unfälle haben und eines Tages kommt einer von uns nicht mehr zurück. Die cleveren Jungs, die sich mit diesen Dingen beschäftigen, werden auf eine Lösung kommen müssen."

Allerdings schlossen sich nicht viele Fahrer Keselowskis Meinung an. Würden die Fahrer Streckenveränderungen erzwingen können, wenn sie mit einer Stimme eine Problematik ansprechen würden? "Zu einem gewissen Grad haben wir ein bestimmtes Risiko unterschrieben. Das ist genau am Limit, was noch akzeptables Risiko ist", meint der 32-Jährige. "Jeder Fahrer hat seine eigene Grenze. Ich schätze, jeder Fahrer würde sagen, dass das das akzeptable Risiko ist, für das sie unterschrieben haben."