Alexander Rossi: Wie vier Teamkollegen beim Indy 500 halfen

Als Rookie das Indianapolis 500 zu gewinnen, kommt nicht von ungefähr - Alexander Rossi und seine Chefs sind sich einig, dass fünf Autos ein Vorteil waren

(Motorsport-Total.com) - Die Aufregung um den spektakulären Sieg von Alexander Rossi bei der 100. Ausgabe des 500-Meilen-Rennens von Indianapolis mag sich mittlerweile etwas gelegt haben, schließlich standen mittlerweile mehrere weitere IndyCar-Rennen auf dem Programm. Doch den Titel des Indy-500-Sieges kann ihm keiner mehr abnehmen. Alexander Rossi glaubt wie auch Michael Andretti und Bryan Herta, dass seine Teamkollegen einen gewissen Anteil am Triumph des 24-Jährigen haben.

Titel-Bild zur News: Michael Rossi, Alexander Rossi

Alexander Rossi feiert: Der große Aufwand bei Andretti Autosport trug Früchte Zoom

Andretti Autosport war quantitativ auf dem Indianapolis Motor Speedway stark wie nie zuvor: Weil Bryan Herta das Fahrzeug von Rossi nicht im Alleingang finanzieren konnte, spannten Herta und Andretti vor der Saison zusammen. Das sorgte dafür, dass nun fünf Fahrzeuge unter dem Andretti-Banner fuhren: Neben den regulären Fahrern Rossi, Ryan Hunter-Reay, Marco Andretti und Carlos Munoz war auch Indy-Gaststarter Townsend Bell für Andretti Autosport am Start.

Mit Munoz wurde letztlich der eigene Teamkollege zum größten Konkurrenten für Rossi; der Kolumbianer probierte die Strategie mit Boxenstopp und scheiterte damit an der brillanten Economy-Fahrt von Rossi. Bell und Hunter-Reay hatten sich zuvor aus dem Rennen um den Sieg gekegelt, nachdem der Gaststarter mit Helio Castroneves in der Boxengasse kollidiert war und in den Indianapolis-500-Sieger von 2014 geschickt wurde. Doch beide sollten noch eine zentrale Rolle spielen.

Andretti-Herta-Allianz sticht sofort

"Beide haben eine große Rolle bei Alex' Sieg gespielt", sagt Bryan Herta. "Townsend hat ihn für eine lange Zeit gezogen. In der Spätphase des Rennens kam Ryan dazu und half ihm, mittels Windschatten Sprit zu sparen. Wir waren auf diese Strategie festgelegt und hatten einen Spritplan." Die beiden, sicherlich frustrierten, Überrundeten spielten Lokomotive für Rossi. "Ohne sie wäre es nicht gegangen", konkludiert Herta.

Rossi selbst sagt dazu: "Für mich das absolut okay, ich habe mich gut gefühlt." Das Andretti-Team hatte diese organisierten Gruppenfahrten bereits in allen Trainings durchgeführt. Dadurch konnte der Indy-500-Rookie eine Menge lernen. "Es war am ersten Trainingstag noch komplett anders als es im Rennen war", erinnert er sich. "Uns es war ein Team-Unterfangen. Alle vier anderen Fahrer haben mir gezeigt, wie sich das Auto anfühlen muss, was man tun muss - die kleinen Tricks eben. Wir haben das jeden einzelnen Abend gemacht. Es ist mir eine Ehre, mit ihnen zu fahren."


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Michael Andretti sieht in der Menge der Fahrzeuge einen weiteren Vorteil: So konnten wesentlich mehr Daten gesammelt werden. "Wir konnten fünf Fahrzeuge zu unserem Vorteil nutzen. So bekommt man über den Monat wesentlich mehr Informationen. Das fünfte Auto ist keine halbherzige Sache. Es wurde voll auf Sieg gestimmt. Das hilft und nimmt nichts weg."

Bryan Herta gerät ins Schwärmen, wenn er an die Kooperation mit Andretti Autosport denkt: "Es ist fantastisch. Wir hatten so eine verrückte Off-Season. Die Partnerschaft mit Michael kam durch schlechte Begleitumstände zustande. Ich habe ihm bei der Paraderunde gedankt und ihm gesagt, dass ich das ganze ohne ihn am Fernseher verfolgen müsse. Was für ein Unterschied. Dieses Rennen war fantastisch. Teil des zweiten Sieges (meines Teams; Dan Wheldon war 2011 der Erste für Bryan Herta Autosport; Anm. d. Red.) zu sein, dafür habe ich keine Worte."

Michael Andretti gibt das Kompliment zurück, schließlich kann auch er nur dank des Einspringens von Herta vier Full-Season-Entries wie in der Vergangenheit an den Start bringen: "Dies ist eine fantastische Partnerschaft", sagt der Meister von 1991. "Wir sind immer dicke Freunde gewesen und es ist großartig, ihn in unserer Familie zu haben. Ich hoffe, das geht noch lange Zeit so weiter."