Stewart sauer: "Beklopptestes All-Star-Rennen aller Zeiten"

Die Kritik am All-Star-Rennen geht weiter: Tony Stewart stieg wie viele andere überhaupt nicht durch - Der 45-Jährige ist froh, dass er es nie wieder fahren muss

(Motorsport-Total.com) - Das neue Format des NASCAR All-Star-Rennens sorgt weiterhin für Diskussionen: Tony Stewart kann nichts mit dem anfangen, was da eigentlich vor sich ging. Das System mit drei Rennsegmenten und Pflicht- sowie zufälligen Boxenstopps konnte ihn jedenfalls nicht begeistern. Stewart wurde durch eine Kollision aus dem Rennen gerissen, als Chase Elliott an die Box kommen wollte, um seinen Pflichtstopp unter grün zu absolvieren. Obwohl er deutliche Handzeichen gab, fuhren ihm mehrere Autos drauf.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart kann über das All-Star-Format nur den Kopf schütteln Zoom

Stewart wurde mit der Kollision aus dem Rennen gerissen, lag zu diesem Zeitpunkt aber ohnehin schon eine Runde zurück. Das Problem war, dass im ersten Segment ein Boxenstopp vorgeschrieben war, dieses aber unter gelb zu Ende ging. Matt Kenseth hatte seinen Reifenwechsel zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht absolviert. Zwar wurde er mit einer Strafrunde für den nicht eingelegten Stopp belegt, doch der Schaden war schon angerichtet. Zahlreiche Fahrer, die bereits drin waren, fielen durch Kenseth aus der Führungsrunde, ohne dass sie etwas falsch gemacht hätten.

Zwischen Segment eins und zwei musste erneut ein Stopp eingelegt werden und alle rechneten damit, dass die Fahrer mit Rundenrückstand so wieder aufschließen konnten. Doch dem war mitnichten so. Stewart ist erbost: "Sie haben alle gemeinsam an die Box geholt: Überrundete, Leute in der Führungsrunde, Überrundete. Ich bin so perplex wie alle hier. Ich weiß gar nicht, wie zur Hölle wir eine Runde Rückstand bekommen haben."

Auch Elliott verwirrt

So langen nun mehrere Fahrzeuge außerhalb der Führungsrunde, fuhren aber mitten im Pack mit, was die Übersichtlichkeit noch schwieriger machte. So riss die Kollision, als Elliott abbiegen wollte, Fahrzeuge aus unterschiedlichen Runden aus dem Rennen. Stewart war mittendrin. "Ich bin absolut okay, aber sauer wie Bolle. Ich verstehe nicht: Wie zur Hölle konnten die das so von Anfang bis Ende abhalten? Das war das bekloppteste All-Star-Rennen, an dem ich je teilgenommen habe. Zum Glück war das mein Letztes!" Stewart wird seine Karriere nach Saisonende beenden.

Stewart, für seine derbe Ausdruckswahl bekannt, ist nicht der einzige Fahrer, der sich mit dem Rennformat überhaupt nicht anfreunden konnte. Weitere Fahrer wie Dale Earnhardt jun. gaben nach dem Rennen zu, dass sie teilweise gar nicht wussten, was los war. Mal mussten alle Fahrer einen Boxenstopp absolvieren, mal nur die Erstplatzierten; mal musste der Stopp unter grün abgehalten werden, mal während einer Neutralisation. Das Format wurde unter Beteiligung von Brad Keselowski entworfen.


Fotos: NASCAR-All-Star-Race in Charlotte


Auch Chase Elliott, der Ausgangspunkt des Unfalls, der auch Stewart aus dem Rennen riss, gibt zu: "Ich habe keine Ahnung. Ich war für den überwiegenden Teil des Rennens völlig verwirrt." Lediglich der Unfallhergang war deutlich: Obwohl er Handzeichen gab, fuhren ihm Fahrer auf. Denn Boxenstopps nach einem Restart werden normalerweise nicht eingelegt. Doch die Regeln luden dazu ein, sich des Stopps möglichst schnell zu entledigen.

"Ich war für den überwiegenden Teil des Rennens völlig verwirrt." Chase Elliott

"Mein Plan war, in der ersten Runde reinzukommen, nachdem das Rennen wieder freigegeben war", so Elliott. "Es war einfach total chaotisch. Falls ich irgendwie nicht ausreichend Platz gemacht haben sollte, nehme ich die Schuld auf mich. Ich wollte einfach nur an die Box kommen."