powered by Motorsport.com

IndyCar Birmingham: Pagenaud gewinnt Schlacht gegen Rahal

Ein Kampf auf Leben und Tod mit Graham Rahal beschert Simon Pagenaud den zweiten Sieg in Folge - Montoya fährt vom letzten Startplatz bis auf Platz fünf

(Motorsport-Total.com) - Simon Pagenaud befindet sich in der Form seines Lebens: Der Franzose holte sich im Barber Motorsports Park nahe Birmingham den zweiten Sieg in Folge (So kam es zum ersten) und baute somit auch seine Führung in der Gesamtwertung aus. Wieder blieb er nicht ohne Kontroverse: Pagenaud musste den furios fahrenden Graham Rahal abwehren, wobei es zu einer Kollision kam. Rahal war entzürnt und bezichtigte Pagenaud des Blockens. Er wurde mit defektem Flügel schließlich Zweiter vor Josef Newgarden.

Titel-Bild zur News: Simon Pagenaud

Simon Pagenaud ist derzeit in der IndyCar Series nicht zu stoppen Zoom

Pagenaud führte lange Zeit überlegen das Rennen von der Pole-Position aus an. Der Franzose sah wie der sichere Sieger aus, doch im letzten Stint lief Graham Rahal zur Höchstform auf. Der Honda-Pilot hatte sich zuvor bereits mit einem mutigen Manöver an Josef Newgarden vorbei gearbeitet und ließ beim letzten Stopp auch Will Power hinter sich, der bis dahin auf Rang zwei lag und wie ein Siegkandidat aussah. Der langsame Stopp und harte Reifen im letzten Stint verbauten dem Australier jedoch die Chance auf den Sieg und er fiel noch auf Rang vier hinter Josef Newgarden zurück.

Rahal fuhr die vier Sekunden zu Pagenaud binnen weniger Runden zu und attackierte den Penske-Piloten neun Runden vor Schluss vor der Schikane. Rahal innen, aber nur auf Höhe der Hinterachse von Pagenaud. Dieser lenkt ein, es kommt zu einer Berührung, die Pagenaud von der Strecke schickt. Rahal geht vorbei, aber zu einem Preis: Wenige Runden später kollabierte der linke Flap und Pagenaud ging wieder durch. Rahal schleppte sich noch als Zweiter durchs Ziel, weil er überrundete Fahrzeuge als Puffer zwischen sich und Newgarden nicht überholen ließ.

Rahal ärgert sich über Pagenaud

"Ich habe die Chance sofort genutzt, als ich sah, dass er Probleme hatte. Dann habe ich nur noch die Beine in die Hand genommen", jubelte Rennsieger Pagenaud. Für den Überholversuch von Rahal hat er nicht viel Verständnis übrig: "Es ist kein Ort, an dem man überholen kann." Die Rennleitung urteilte: Rennunfall.

Sein Kontrahent hingegen schäumte, zumal ihm Runden zuvor Newgarden eben an genau jener Stelle überholt hatte: "Er hat einfach eingelenkt, das war ein schöner Block. Wenn er so fahren will, dann bitte. Ich hätte ihn bei seinem Überholmanöver auch ins Gras drängen können. Wir hätten heute gewinnen müssen, wir waren besser als er!"


IndyCar Birmingham: Die Rennhighlights

Der vierte Lauf zur IndyCar Series im Barber Motorsports Park wurde Schauplatz des bislang dramatischsten Rennens der Saison Weitere Formelsport-Videos

Rahal konnte als einziger Honda-Pilot die Streckencharakteristik nutzen, auf der Topspeed so wenig entscheidend ist wie nirgendwo sonst. "In der Endgeschwindigkeit haben wir einen kleinen Nachteil", weiß Rahal. "Ihr könnt euch sicher sein, dass wir nicht aufgeben." Die anderen Hondas enttäuschten größtenteils, insbesondere Andretti Autosport. Alle vier Fahrzeuge aus dem Team von Michael Andretti kamen außerhalb der Top 10 ins Ziel.

Nur zwei Hondas in den Top 10

Hinter den beiden Streithähnen an der Spitze kam Vorjahressieger Josef Newgarden auf den dritten Platz. Er brachte es fertig, gleich zweimal im Rennen Will Power zu überholen: Einmal in der ersten Runde mit einem sehenswerten Manöver, das er schon im Vorjahr auf dem Weg zum Sieg mehrfach vorexerziert hatte, und dann noch einmal in der Schlussphase, als Power auf den harten Reifen unterwegs war.

Graham Rahal

Graham Rahal war von Pagenauds Fahrweise alles andere als angetan Zoom

Die Aufholjagd des Rennens lieferte Juan Pablo Montoya: Vom letzten Startplatz aus gestartet, war der Kolumbianer nach der ersten Rennrunde 13., nach dem ersten Stopp Siebter und beendete das Rennen schließlich auf dem fünften Platz. James Hinchcliffe brachte als Sechster einen zweiten Honda in die Top 10, die von Helio Castroneves, Tony Kanaan, Charlie Kimball und Scott Dixon komplettiert wurden. Der amtierende Meister fiel einer ungestümen Attacke von Sebastien Bourdais in der ersten Runde zu Opfer, der zu spät auf der Bremse war und Dixon umdrehte. Sein Rennen war ebenfalls ruiniert, da er sich den Flügel abfuhr.

Schon davor musste der Start zweimal abgebrochen werden. Zunächst kollidierten mehrere Fahrzeuge im hinteren Feld, die anschließend ihre Startpositionen wieder einnahmen, statt sich hinten einzureihen. Dadurch musste auch der zweite Startversuch abgebrochen werden. Erst im dritten Versuch wurde das Rennen freigegeben und blieb anschließend Caution-frei.