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Drei heftige Unfälle bei IndyCar-Rückkehr nach Phoenix

Takuma Sato, James Hinchcliffe und Carlos Munoz landen in der Mauer - Das Comeback auf dem Phoenix Raceway entpuppt sich als Ritt auf der Rasierklinge

(Motorsport-Total.com) - Die Rückkehr der IndyCars nach Phoenix verspricht spektakuläre Bilder für die Zuschauer vor Ort, wenn die Boliden in den nur leicht überhöhten Kurven fast 300 km/h fahren. Allerdings hat das Kurvenspektakel auch eine Schattenseite: Am Freitag, der zwei Trainings und das Qualifying beinhaltete, verunfallten Takuma Sato, James Hinchcliffe und Carlos Munoz spektakulär. Zwar sind alle drei Fahrer okay, doch sie sind sich einig: Das Ausbrechen des Autos kommt völlig ohne Ankündigung.

Titel-Bild zur News: James Hinchcliffe

Bei den hohen Kurvengeschwingkeiten bleibt kaum Zeit zum Reagieren Zoom

"Das war ein ganz schön harter Einschlag und ich habe leichte Kopfschmerzen, aber ich bin okay", sagt Takuma Sato nach seinem Einschlag ausgangs Kurve eins. Der Foyt-Honda krachte mit Vehemenz rückwärtig in die SAFER Barrier. "Es ein blitzschneller Dreher, ich habe einfach völlig die Kontrolle durch ein bisschen Übersteuern verloren", ringt der ehemalige Formel-1-Pilot um Fassung. "Wir fuhren gerade im Qualifying-Trimm, leider haben wir das Heck verloren und das hat ziemlich substanziellen Schaden angerichtet." Sato steht mit seiner Fassungslosigkeit nicht alleine da.

Auch James Hinchcliffe absolvierte gerade eine Qualifying-Simulation, als er den Unfall von Sato kopierte. "Das war natürlich ein mächtiger Tritt in die Eier", beschreibt der "Man from Hinchtown" die Auswirkungen des Unfalls für das weitere Wochenende auf derbe Weise. Er kann es genauso wenig glauben wie Sato: "Wir hatten zunächst viel Untersteuern und haben kleinere Veränderungen vorgenommen, um es auszugleichen. Normalerweise ist man in den Kurven drei und vier etwas mehr loose als in eins und zwei - und wir hatten selbst dort Untersteuern."

Umso überraschender kam dann der Abflug ausgangs Kurve eins. "Ich nahm also eine kleine Modifikation am vorderen Stabilisator vor. In der nächsten Kurve hatte ich noch immer Untersteuern am Kurveneingang und dann ist es urplötzlich weggeschnippt." Bei den hohen Querkräften von bis zu 5G gehen die Fahrzeuge aufgrund des hohen Anpressdrucks schlagartig weg, Zeit für Korrekturen besteht nahezu keine.


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Im Qualifying war dann Carlos Munoz an der Reihe: Der Andretti-Pilot verunfallte ebenfalls in Kurve eins, allerdings etwas früher als seine beiden Kollegen zuvor im freien Training. Seine Beschreibung des Vorfalls ähnelte der von Sato und Hinchcliffe: "Ich habe einfach das Auto verloren. Es ging so fürchterlich schnell. Ich habe mir die Knie geprellt, aber bin okay. Ich werde mich ein bisschen ausruhen und über das Rennen nachdenken."

"Das war natürlich ein mächtiger Tritt in die Eier." James Hinchcliffe

Dass die Fahrzeuge mit blitzschnellen aber durchaus noch zu halten sind, wenn sie drohen auszubrechen, bewies Helio Castroneves auf seiner Qualifying-Runde: Der Penske-Pilot hatte eine kleine Schrecksekunde in Kurve vier, doch konnte er seinen Chevrolet wieder auf Kurs bringen und sich die Pole-Position sichern. Der ganze Schreckmoment dauerte nur wenige Millisekunden.