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NASCAR sperrt Matt Kenseth für zwei Rennen

NASCAR greift durch: Für sein Revanchefoul gegen Joey Logano muss Matt Kenseth zwei Rennen lang zuschauen - Auch Danica Patrick für Racheaktion bestraft

(Motorsport-Total.com) - NASCAR hat hart durchgegriffen und Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) für zwei Rennen aus dem Sprint-Cup ausgeschlossen. Kenseth hatte beim vergangenen Rennen in Martinsville Konkurrent Joey Logano (Penkse-Ford) aus Revanche absichtlich in die Mauer befördert, obwohl er selbst keine Chance auf den Rennsieg oder ein Weiterkommen im Meisterschaftssystem Chase hatte. "Solche Aktionen haben in der NASCAR keinen Platz", begründet NASCAR-Vizepräsident Steve O'Donnell die Entscheidung.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth

Matt Kenseth muss zwei Sprint-Cup-Rennen lang zuschauen Zoom

Weiter heißt es in dem Statement: "Aufgrund unserer eingehenden Untersuchung kommen wir zu dem Schluss, dass der Fahrer der Startnummer 20 (Kenseth; Anm. d. Red.), der nicht länger im Chase ist, den Fahrer der Startnummer 22 (Logano), der noch ein Chase-Teilnehmer ist und zu diesem Zeitpunkt geführt hat, mit voller Absicht aus dem Rennen genommen hat. Die 20 war neun Runden zurück und hat der 22 die Möglichkeit genommen, weiter am Rennen teilzunehmen."

Zudem habe man auch den Sicherheitsaspekt in die Entscheidung mit einfließen lassen und die Tatsache, dass ein Sieg Logano die Eintrittskarte zum großen Meisterschaftsfinale beschert hätte. Sollte er keines der beiden folgenden Rennen gewinnen, wird es Logano nach seinem Aus schwer haben, über die Punkte noch eine Runde im Chase weiter zu kommen. Zumindest wird er dabei nicht mehr auf Kenseth treffen, der die Läufe in Texas und Phoenix verpassen wird und zudem sechs Monate auf Bewährung fährt.

Der Abschuss von Martinsville hatte sich bereits im Vorfeld angekündigt und geht auf das Rennen in Kansas zurück. Damals rauften sich Logano und Kenseth im direkten Duell um den Sieg. Logano gab seinem führenden Konkurrenten einen Schubser und schickte ihn in einen Dreher. Statt eines Rennsieges und den Einzug in die dritte Chase-Runde gab es nur Platz 14 für Kenseth - und schließlich das Aus im Kampf um die Meisterschaft.

Schon damals kündigte Kenseth ein Revanchefoul an: "Für mich scheint es strategisch keine gute Entscheidung von ihm gewesen zu sein", sagte er damals. Logano stand nach seinem Sieg beim Rennen zuvor ohnehin schon sicher in der nächsten Runde und hätte den Sieg in Kansas City nicht gebraucht. Deswegen hätte Kenseth ein Abschuss beim folgenden Rennen in Talladega nichts gebracht. Das Aus in der 453. von 500 Runden in Martinsville tut dem Penske-Piloten hingegen richtig weh.

"Wir wollen es nicht, dass Piloten die Dinge in die eigene Hand nehmen, um dadurch den Ausgang eines Rennens zu beeinflussen. Es sei denn, sie bieten hartes Racing", erklärt NASCAR-Chef Brian France bei 'Sirius/XM-Radio'. "Wir werden garantiert nicht den NASCAR-Style wegnehmen. Aber der Weg, Rache auszuüben, muss hartes Racing sein. Das ist NASCAR und alles andere akzeptieren wir nicht." Das Team von Matt Kenseth will Einspruch gegen die Entscheidung einlegen.

Joey Logano, Matt Kenseth

Knackpunkt: Joey Logano schiebt Kenseth in Kansas City raus Zoom

Für ein ähnliches Vergehen wurde im Übrigen auch Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) bestraft. Ihr Revanchefoul an David Gilliland (Front-Row-Ford) brachte ihr allerdings nur eine Strafe von 50.000 Dollar und den Verlust von 25 Meisterschaftspunkten, weil ihre Privatfehde keine Auswirkungen auf den Renn- und Meisterschaftsausgang hatte. Auch sie fährt nun auf Bewährung, allerdings nur bis zum Saisonende.