Homestead-Auftakt: Martin Truex Jr. schnellster Titeljäger

Im verkürzten ersten Freien Training zum NASCAR-Finale 2015 fährt Carl Edwards vor Keselowski und Truex Jr. auf P1 - Unterschiedliche Programme der Chase-Piloten

(Motorsport-Total.com) - 85 Minuten hätte das erste Freie Training zum Ford EcoBoost 400 in Homestead, dem entscheidenden Rennen im Kampf um den NASCAR-Sprint-Cup-Titel 2015, dauern sollen. Das Wetter über dem südlich von Miami gelegenen 1,5-Meilen-Oval zeigte sich allerdings nur bedingt kooperativ. Nach 54 Minuten kam aufgrund von Regentropfen die Rote Flagge heraus. Die 31 auf der Uhr verbliebenen Minuten verstrichen, ohne das die Strecke noch einmal freigegeben wurde.

Titel-Bild zur News: Martin Truex Jun.

Martin Truex Jr.: Drittschnellster im ersten Training und damit schnellster Chase-Pilot Zoom

So ist das Ergebnis der Session mit Vorsicht zu genießen, zumal die Piloten in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit unterschiedliche Programme fuhren. Die Bestzeit ging mit einer Runde in 30,832 Sekunden (175,143 Meilen pro Stunde) an Carl Edwards (Gibbs-Toyota) vor Brad Keselowski (Penske-Ford/+0,122 Sekunden).

Auf Platz drei reihte sich der schnellste der vier verbliebenen Titelkandidaten ein. Es handelt sich um Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet). Damit behielt der Underdog in Reihen der "Final Four" beim ersten Aufeinandertreffen an diesem Wochenende die Oberhand gegenüber Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet/7.), Kyle Busch (Gibbs-Toyota/16.) und Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet/30.).

Kyle Busch und Jeff Gordon arbeiten im Hinblick auf das Rennen

Busch und Gordon konzentrierten sich im Verlauf der knappen Stunde ausschließlich aus das Renn-Setup - nicht zuletzt, weil auch für den weiteren Verlauf des Wochenendes mit Regen zu rechnen ist. Im Umkehrschluss nahmen damit beide eine möglicherweise schlechte Startposition in Kauf.

Jeff Gordon, Kyle Busch

Jeff Gordon und Kyle Busch: Schlechte Startplätze, aber Vorteil im Rennen? Zoom

Denn schon in wenigen Stunden könnte das Ergebnis des ersten Freien Trainings massiv an Bedeutung gewinnen. Dann nämlich, wenn das für 0:15 Uhr MEZ angesetzte Qualifying wetterbedingt nicht stattfinden kann. In diesem Fall wird das Ergebnis der abgebrochenen Session für die Startaufstellung herangezogen.

Busch würde somit nur vom 16. Startplatz ins entscheidende Rennen im Kampf um den Titel gehen, Gordon gar nur vom 30. Startplatz. Im Gegensatz dazu haben Truex Jr. und Harvick, die im Fall der Fälle von den Startplätzen drei beziehungsweise sieben loslegen würden, zwar Quali-Runs simuliert, dafür aber keine Longruns.

Was das Hinterfeld betrifft, so wären es im Falle einer Absage des Qualifyings einmal mehr die beiden Teilzeitstarter Ryan Blaney (Wood-Ford) und Michael McDowell (Leavine-Ford), die laut NASCAR-Regelwerk trotz den Trainingsplatzierungen 14 und 31 vorzeitig nach Hause fahren müssten. Grund ist die Tatsache, dass diese beiden Teams im Saisonverlauf die wenigsten Meldungen vorweisen.


Fotos: NASCAR-Saisonfinale in Homestead


Noch aber dürfen Ryan Blaney und Michael McDowell genauso auf eine Austragung des Qualifyings hoffen wie Kyle Busch und Jeff Gordon. Für den geplanten Zeitraum der Zeitenjagd ist die vorhergesagte Niederschlagswahrscheinlichkeit im Verlauf der vergangenen Stunden zurückgegangen. Aktuell wird sie nur noch mit zehn Prozent beziffert.

Für den Samstag (zwei Freie Trainings) und den Sonntag (Rennen) sieht es mit derzeit prognostizierten 60 Prozent beziehungsweise 80 Prozent Regenrisiko allerdings deutlich schlechter aus.