Bilderbuch-Ende einer Karriere: Jeff Gordon im NASCAR-Finale

Nach seinem Einzug ins Final Four der NASCAR-Serie empfindet Jeff Gordon Freude und Genugtuung und will nun in Homestead zuschlagen

(Motorsport-Total.com) - Die letzte NASCAR-Saison von Jeff Gordon hat am vergangenen Sonntag in Martinsville eine dramatische Wendung genommen - un zwar zum Positiven. Mit seinem Sieg auf dem Short-Track-Oval qualifizierte sich der Hendrick-Pilot als erster Fahrer für das Saisonfinale in Homestead. Nach einer bis dato schwierigen Abschiedssaison hat Gordon dort am 22. November die Chance, mit einem fünften Titel von der NASCAR-Bühne abzutreten.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon will sich mit Titel Nummer fünf aus der NASCAR-Serie verabschieden Zoom

Dieses Ende seiner Karriere, das sich kein Hollywood-Regisseur hätte besser ausdenken können, versetzt auch Gordon selbst ein wenig in Erstaunen. "Das entwickelt sich langsam zu einem Bilderbuchende dieses Jahres, dieser Karriere. Es ist großartig, dass es in diesem Jahr passiert", sagt der 44-jährige Kalifornier. "Es fühlt sich unglaublich an, dass ich nun nach Homestead gehen und dort um die Meisterschaft kämpfen kann."

Dabei war freilich auch eine Portion Glück im Spiel, wie auch Gordon selber weiß. "Uns haben einige Dinge in die Karten gespielt", sagt er uns spielt dabei auf den "Rachefeldzug" von Matt Kenseth an, der das bis dahin das Rennen dominierende Penske-Duo Brad Keselowski und Joey Logano im Alleingang eliminierte, "aber man muss auch bereit sein, wenn der Moment kommt, und das waren wir."

Damit bewies der viermalige NASCAR-Champion, der bis zum vergangenen Sonntag seinem ersten Saisonsieg noch hinterher gefahren war, seinen Kritikern, dass er noch nichts verlernt hat und die Saison 2015 für ihn und seine Crew mehr als nur eine Abschiedstournee ist. "Niemand hat damit gerechnet, dass wird es nach Homestead schaffen. Ich liebe es, dass wir ihnen das Gegenteil beweisen konnten. Vielleicht werden die Leute jetzt ein bisschen mehr Respekt dafür aufbringen, was dieses Team geleistet hat", kann Gordon eine gewisse Genugtuung nicht verbergen.

"Nichts ist frustrierender, als wenn die Leute (in Radiosendungen; Erg. d. Red.) anrufen und sagen: 'Wenn Jeff Gordon dieses Jahr nicht gewinnt, wirft das einen Schatten auf seine Karriere'", sagt Gordon. Allerdings hätten die Leute mit dieser Meinung nicht ganz unrecht. "Wenn wir dieses Jahr nicht gewonnen hätten, wäre das ein leichter Makel gewesen."


Fotos: NASCAR in Martinsville


Diesen hat der Hendrick-Pilot in Martinsville beseitigt, doch das alleine reicht ihm nicht. Gordon will nun im Finale von Homestead den "Drive for Five" erfolgreich beenden und dann auf dem Höhepunkt seiner Karriere abtreten. "Wir werden die Gelegenheit, die sich uns bietet, nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wir werden nicht zuschauen, wie die anderen um die Meisterschaft kämpfen", verspricht Gordon. "Dafür ist dieses Team viel zu gut. Wir sind mindesten genau so gut wie die anderen im Final Four."