Vollblut-Racer Kyle Busch gewinnt "Kentucky Derby"

Kyle Busch galoppiert auf dem Kentucky Speedway zu seinem zweiten Saisonsieg - Alle vier Gibbs-Piloten in den Top 5 - Erfrischendes Racing mit neuem Aero-Paket

(Motorsport-Total.com) - Zwei Wochen nach seinem Sieg auf dem Rundkurs in Sonoma, Kalifornien setzte sich Kyle Busch (Gibbs-Toyota) in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch auf dem 1,5-Meilen-Oval in Sparta, Kentucky durch. Der erst seit Mitte Mai wieder im Cockpit sitzende Vollblut-Racer aus Las Vegas triumphierte beim Quaker State 400 auf dem Kentucky Speedway und holte sich damit gewissermaßen seinen ganz eigenen Sieg beim "Kentucky Derby".

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kentucky-Triumph für den wieder genesenen Kyle Busch (Gibbs-Toyota) Zoom

Bei der Premiere des neuen Aero-Pakets mit deutlich reduziertem Abtrieb wurde den NASCAR-Fans packendes Side-by-Side-Racing unter Flutlicht geboten. Die Fahrer hatten sichtlich Mühe, ihre meist übersteuernden Boliden auf der Strecke zu halten. Doch genau darin bestand der Reiz, denn so setzten sich die besten Lenkradartisten und die am besten aussortierten Teams am Ende durch. Zudem ließ das neue Aero-Paket ein dichtes Auffahren und damit Überholmanöver aus eigener Kraft zu.

Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) führte das Feld nach Absage des Qualifyings von Startplatz eins auf die Reise, doch schnell wurde deutlich, dass der Weg zum Sieg nur über Joe Gibbs Racing und Team Penske führen würde. Während Larson sukzessive zurückfiel und nach einem Abflug aufgrund eines am linken Hinterreifen schleifenden Kotflügels nur 35. wurde, führte Kyle Busch von den insgesamt 267 Runden stolze 163 an. 62 Führungsrunden gingen auf das Konto von Brad Keselowski, der jedoch gleich durch mehrere verpatzte Boxenstopps immer wieder zurückgeworfen wurde.

Riesenschritt für Kyle Busch in Richtung Chase

In der Schlussphase des von elf Gelbphasen geprägten Rennens war es Daytona-500-Sieger Joey Logano (Penske-Ford), der Spitzenreiter Kyle Busch am dichtesten auf die Pelle rückte. Doch auch er konnte gegen den genesenen Gibbs-Piloten nichts mehr ausrichten, nachdem dieser ihm 19 Runden vor Schluss die Führung abgenommen hatte.

Kyle Busch

Kyle Busch: Zweiter Saisonsieg und nur noch 87 Punkte Rückstand auf Rang 30 Zoom

Mit einem Vorsprung von 1,5 Sekunden auf Logano brachte Kyle Busch seinen zweiten Saisonsieg innerhalb von drei Wochen souverän nach Hause. Sicher für den Chase qualifiziert ist er damit noch nicht, doch ist ihm ein weiterer ganz entscheidender Satz in Richtung der für ihn entscheidenden Top 30 der Sprint-Cup-Gesamtwertung gelungen.

"Nicht schlecht, oder?", grinste Kyle Busch in der Victory Lane und bedankte sich sofort artig bei Crewchief Adam Stevens und der gesamten Crew des Gibbs-Toyota mit der Startnummer 18. Diese hatte ihm mit dem per Reglement vorgeschriebenen kleineren Heckspoiler und Frontsplitter ein perfektes Auto hingestellt. Den Löwenanteil auf dem Weg zum Sieg aber erledigte Busch mit einer blitzsauberen Fahrt selbst.

Munteres Racing mit neuem Aero-Paket

"Ich muss sagen, das neue Aero-Paket gefällt mir richtig gut, denn man kann anders als früher Manöver setzen. Man hängt nicht mehr zwangsläufig hinter einem anderen Fahrzeug fest. Als Logano nach oben zog, um die Linie zu blocken, habe ich ihn halt auf der Innenbahn überholt", so Kyle Buschs Beschreibung des für 1,5-Meilen-Ovale ausgesprochen erfrischenden Racings.

Kurt Busch, Jeff Gordon, David Ragan

Besseres Racing dank weniger Abtrieb? In Kentucky gab es dafür ein klares "Yes" Zoom

Nachdem er in der Saison 2011 bereits die Sprint-Cup-Premiere auf dem Kentucky Speedway für sich entschieden hatte, ist Kyle Busch nun neben Brad Keselowski der einzige Zweifach-Sieger auf dem neuesten Kurs im Sprint-Cup-Kalender. Viel wichtiger ist für den Gibbs-Piloten aber die Tatsache, dass es für ihn der zweite Saisonsieg war.

"Genau so müssen wir weitermachen. Dann werden wir es auch schaffen", blickte der Sieger schon einmal vorsichtig auf eine mögliche Chase-Teilnahme voraus. Auf den rettenden 30. Rang der Gesamtwertung (Cole Whitt) fehlen Kyle Busch als derzeit 35. nun nur noch 87 Punkte. Um diesen Rückstand aufzuholen, hat er bis zum Beginn des Chase noch acht Rennen Zeit.

Party bei Joe Gibbs Racing: Vier Autos in den Top 5

Buschs Gibbs-Teamkollegen Denny Hamlin (3.), Carl Edwards (4.) und Matt Kenseth (5.) beendeten das Rennen ebenfalls in den Top 5 und sorgten damit für Riesenjubel im Lager von "Coach" Joe Gibbs. Zwischenzeitlich kämpften Hamlin, Busch und Edwards in Three-Wide-Formation um die Führung - und das, nachdem Hamlin durch einen frühen Green-Flag-Stop (schleichender Plattfuß) zwischenzeitlich eine Runde auf die Spitze verloren hatte. Die Gibbs-Party in den Top 5 wurde nur durch Platz zwei für Penske-Pilot Joey Logano geringfügig gestört.

Joe Gibbs: Plätze eins, drei, vier und fünf für Busch, Hamlin, Edwards, Kenseth Zoom

Loganos Penske-Teamkollege Brad Keselowski hatte das Geschehen in der ersten Rennhälfte klar im Griff, musste sich aber nach mehreren Aufholjagden (Mechaniker beim Boxenstopp gestolpert und Probleme mit einer Radmutter beim letzten Boxenstopp) mit Platz sechs begnügen. Ob er ohne das neue Aero-Paket nach den Rückschlägen jeweils wieder so zügig nach vorn gekommen wäre, darf bezweifelt werden.

Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) kam bei seinem letzten Kentucky-Start nie in die Nähe des Sieges, mit dem er Geschichte geschrieben hätte. Bis auf den Kentucky Speedway hat Gordon auf jeder Strecke, auf der er angetreten ist, mindestens einmal gewonnen. Der Vorwärtsdrang des Kaliforniers bei seiner Abschiedsvorstellung im "Bluegrass State" gipfelte in wenigen auf Rang zwei verbrachten Runden in der absoluten Anfangsphase. Auch bei seinem fünften und letzten Kentucky-Start blieb Gordon ohne eine einzige Führungsrunde und war am Ende mit Platz sieben erster Verfolger der vier Gibbs-Toyota und der beiden Penske-Ford.


Fotos: NASCAR in Kentucky


Titelverteidiger und Tabellenführer Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet/8.), der sechsmalige Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet/9.) und der wiedererstarkte Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet/10.) rundeten die Top 10 ab. Kurt Busch gelang Platz zehn trotz eines Drehers in Runde 100.

Dale Earnhardt Jr. rauscht Danica Patrick ins Heck

Abgesehen vom munteren Side-by-Side-Racing im gesamten Feld waren die aufsehenerregendsten Zwischenfälle zum einen eine Kollision zwischen Ricky Stenhouse (Roush-Ford/11.) und Jeb Burton (BK-Toyota/41.) in Runde 144, in die auch Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet/33.) und Matt DiBenedetto (BK-Toyota/42.) verwickelt wurden.

Dale Earnhardt Jun.

Bremsprobleme bei "Junior" sorgten für Abflug und Abschuss von Danica Patrick Zoom

Darüber hinaus sorgte eine Kollision zwischen Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet/21.) und Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet/34.) in Runde 208 für Wirbel. "Junior" war der einzigen Dame im Feld vor Turn 3 ohne Bremswirkung ins Heck gerasselt. Bereits wenige Runden zuvor hatte der Sieger vom vergangenen Wochenende (Daytona) seinen Hendrick-Chevy ebenfalls in Turn 3 ohne Bremswirkung an die Mauer gesetzt.

Weiter geht es am kommenden Wochenende auf dem flachen Ein-Meilen-Oval in Loudon, New Hampshire. Dann wird wieder mit dem gewohnten 2015er-Aero-Paket gefahren. Die in der munteren Kentucky-Nacht gefahrene Konfiguration mit weniger Abtrieb erlebt am 6. September beim Southern 500 in Darlington einen zweiten Renneinsatz.

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