• 23.07.2015 06:30

  • von Pete Fink

Bell vor Pierce: Die Rookies glänzen in Eldora

Rookie-Time: Christopher Bell gewinnt das Dirt-Track-Rennen von Eldora vor Bobby Pierce - Tyler Reddick macht als Dritter in der Gesamtwertung viel Boden gut

(Motorsport-Total.com) - Die Rookies sorgten für die große Show: Christopher Bell (Kyle-Busch-Toyota) gewann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag das Mudsummer Classic auf dem Eldora Speedway vor Polesitter Bobby Pierce (MB-Chevrolet). Oder anders formuliert: Es siegte ein 20-Jähriger in seinem erst dritten Truck-Rennen mit einem Vorsprung von 0,761 Sekunden vor einem 18-Jährigen bei seinem Truck-Debüt. Das Ganze im Rahmen eines Green-White-Checkered-Finish.

Titel-Bild zur News: Erik Jones, Darrell Wallace, Jeb Burton

Der Eldora Speedway: Einmal im Jahr fahren die Trucks auf einem Dirt-Track Zoom

Ein durchaus überraschendes Resultat. "Das ist einfach unglaublich", jubelte Bell, der erst vor wenigen Wochen eine Chance im Kyle-Busch-Team erhielt. "Wenn man mir vor zwei Jahren gesagt hätte, dass mein erster Eldora-Erfolg in einem Truck passieren würde, dann hätte ich denjenigen für verrückt erklärt." Bell und Pierce stammen aus der Dirt-Track-Szene und fuhren quasi auf Anhieb zum Erfolg. "Das ist schon klasse. Bobby und ich, zwei Dirt-Track-Jungs, kommen hierher und feiern einen Doppelsieg."

In der Tat wehrte Bell auf der Außenbahn in einer ganzen Serie von späten Gelbphasen samt Restarts die Pierce-Angriffe ab. "Ich wollte einfach nicht Zweiter werden", lobte der Polesitter. "Ich hatte die Hoffnung, dass ich ihn noch angreifen können würde, aber er hat einfach einen sauguten Job gemacht." Sein kleiner Trost: In der langen Historie der Truck-Serie war Pierce erst der fünfte Pilot, der gleich bei seinem Debüt auf die Pole-Position fahren konnte.

Dabei kam Pierce gleich zu Beginn kurz unter Druck von John Hunter Nemechek (Nemco-Chevrolet; 7.), bis Bell in Runde 42 die Führung an sich riss. Diese Reihung hatte bis zum Ende des ersten Segmentes Bestand. Im zweiten Abschnitt (von Runde 60 bis 110) kontrollierte Bell trotz einiger Gelbphasen das Feld vor Pierce, der sich nur ein einziges Mal nach einem Restart kurz vor den Kyle-Busch-Toyota mit der Startnummer 54 setzen konnte.


Die letzten beiden Dirt-Track-Runden von Eldora

Bell im GWC-Finish erfolgreich

Dann ging es in das dritte Segment über 40 Runden. Wieder sicherte sich Bell die Führung vor Pierce, den beiden Childress-Enkeln Ty und Austin Dillon sowie Tyler Reddick im besten Keselowski-Ford. Auf der Jagd nach der Spitzenposition verbog sich Pierce das Heck seines MB-Chevrolets 15 Runden vor dem Ende in Turn 4 kräftig, lies sich aber auch mit einem ondulieren Truck nicht abschütteln.

Tony Stewart

Eldora-Sieger Christopher Bell mit Streckenchef Tony Stewart Zoom

Timothy Peters (Thorsport-Toyota; 23.) löste 11 Runden vor dem Ende mit einem Dreher eine weitere späte Gelbphase aus, was Pierce nach einem schlechten Restart beinahe in die Fänge von Tyler Reddick (3.) und Austin Dillon (6.) trieb. Korbin Forrester (Green-Light-Chevrolet; 24.) sorgte mit seinem Dreher dann für das Green-White-Checkered-Finale. Auch dabei behielt Bell die Oberhand und lag am Ende satte 106 von insgesamt 154 Runden in Front.

Erik Jones (Kyle-Busch-Toyota; 4.) und Daniel Hemric (NTS-Chevrolet; 5.) schoben sich im Zielsprint noch zwischen Reddick und den älteren Dillon-Bruder. Hinter Nemechek rundeten Cameron Haley (8.), Matt Crafton (9.; beide Thorsport-Toyota), sowie Ty Dillon (GMS-Chevrolet; 10.) die Top 10 ab. Altmeister und Publikumsliebling Kenny Schrader (Schrader-Toyota) fuhr bei seinem Comeback auf Rang elf.


NASCAR auf dem Eldora-Dirt-Track

In der Gesamtwertung machten Reddick und Jones viel Boden auf Tabellenführer Crafton gut. Die beiden hartnäckigsten Crafton-Verfolger liegen nun nur noch 14, beziehungsweise 24 Punkte hinter dem zweifachen Truck-Champion aus Kalifornien. Das nächste Truck-Rennen der Saison 2015 steigt am 1. August in Pocono. Dann ist auch in der dritten NASCAR-Liga Saisonhalbzeit.

Die Top 10 aus Eldora:

01. Christopher Bell (Kyle-Busch-Toyota)
02. Bobby Pierce (MB-Chevrolet)
03. Tyler Reddick (Keselowski-Ford)
04. Erik Jones (Kyle-Busch-Toyota)
05. Daniel Hemric (NTS-Chevrolet)
06. Austin Dillon (GMS-Chevrolet)
07. John Hunter Nemechek (Nemco-Chevrolet)
08. Camron Haley (Thorsport-Toyota)
09. Matt Crafton (Thorsport-Toyota)
10. Ty Dillon (GMS-Chevrolet)

Die Truck-Gesamtwertung (11 von 23 Rennen):

01. Matt Crafton - 452 Punkte
02. Tyler Reddick - 438
03. Erik Jones - 428
04. Johnny Sauter - 381
05. John Wes Townley - 360
06. Cameron Hayley - 351
07. Daniel Hemric - 347
08. Timothy Peters - 343
09. Spencer Gallagher - 335
10. Ben Kennedy - 329