Chevrolet und Honda bessern auch beim Speedway-Kit nach

Neue Verkleidungsteile für die Ovalrennen in Fort Worth, Fontana und Pocono sollen die Gefahr von Überschlägen verringern

(Motorsport-Total.com) - Die Entwicklung der Aero-Kits für die IndyCar-Boliden ist ein laufender Prozess. Die beiden Hersteller Chevrolet und Honda legen auf Anweisung der IndyCar-Offiziellen rund um Rennchef Derrick Walker und Co. immer wieder Hand an. Dabei geht es weniger um Performance als vielmehr um das Thema Sicherheit.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay, Scott Dixon

Die Speeway-Kits von Honda und Chevy (Foto: Indy 500) sind überarbeitet worden Zoom

Nachdem die beiden Hersteller an ihren Aero-Kits für die Rundkurse bereits mehrfach Hand angelegt haben (zuletzt vor dem Double-Header in Detroit), ist für das am Wochenende auf dem Programm stehende Firestone 600 auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth auch an den Speedway-Kits nachgebessert worden.

So wird es sowohl an den Boliden von Chevrolet als auch an jenen von Honda neue Verkleidungsteile im Bereich der Hinterräder geben. Sinn und Zweck ist es, die Gefahr eines Abhebens der Autos zu verhindern. Bei den Freien Trainings zum Indy 500 hatten sowohl der Penske-Chevy von Helio Castroneves als auch die beiden CFH-Chevys von Josef Newgarden und Ed Carpenter Unterluft bekommen und wilde Überschläge hingelegt. Bei Newgarden war allerdings kein Aero-Problem, sondern ein Reifenschaden der Auslöser.

Neue Verkleidungsteile sollen Gefahr von Überschlägen reduzieren

Die neuen Verkleidungsteile (Closure Panels) fungieren laut IndyCar-Technikchef Will Phillips "als Blocker, um zu verhindern, dass der Aufprallschutz für die Hinterräder von Luft durchströmt wird". Damit soll speziell im Falle eines Drehers die Gefahr von Unterluft verringert werden. "Es handelt sich dabei um gemeinsame Anstrengungen, die von uns in Zusammenarbeit mit beiden Herstellern im Nachgang zum Indy-500-Qualifying vorgenommen wurden", sagt Phillips.

Helio Castroneves

Der Penske-Chevy von Helio Castroneves bekam im Indy-500-Training Unterluft Zoom

Zudem müssen die IndyCar-Teams für das Firestone 600 am kommenden Wochenende ihren Heckflügel steiler stellen. Die Vorgabe der Offiziellen schreibt für das Hauptflügelelement einen Anstellwinkel zwischen 6 und 10,5 Grad vor. Während diese Vorgabe nur für den Texas Motor Speedway gilt, kommen die neuen Verkleidungsteile der Speedway-Kits nicht nur dort zum Einsatz. Auch bei den weiteren diesjährigen Rennen auf großen Ovalen - dem Auto Club Speedway in Fontana am 27. Juni und dem Pocono Raceway am 23. August - fährt man mit den neuen Sicherheits-Features.

Zwischenzeitlich stand auch die Idee im Raum, für die drei anstehenden Rennen mit den Speedway-Kits auf das in den Jahren 2012 bis 2014 eingesetzte Speedway-Paket von Chassishersteller Dallara zurückzurüsten. Diese Pläne wurden aber verworfen. Stattdessen kommen nun in Fort Worth, Fontana und Pocono die von Chevrolet und Honda entwickelten Closure Panels zum Einsatz.

Kurze Ovale wie geplant mit Rundkurs-Kits

Auf den kurzen Ovalen - Milwaukee Mile am 12. Juli und Iowa Speedway in Newton am 18. Juli - wird nicht mit den Speedway-Kits gefahren. Stattdessen kommt an diesen beiden Rennwochenenden eine leicht veränderte Variante der Aero-Kits für die Rundkurse zum Einsatz. Dies war von vornherein so vorgesehen und hat nichts mit den Indy-500-Unfällen zu tun.

Graham Rahal, Marco Andretti

In Milwaukee und Newton wird mit leicht veränderten Rundkurs-Kits gefahren Zoom

Neben den Veränderungen an den Speedway-Kits hat man infolge der Ereignisse rund um das Indy 500 auch an den Radaufhängungen nachgebessert. Dank verstärkter Enden der Querlenker soll die Gefahr eines Durchbohrens des Monocoques (wie beim schweren Unfall von James Hinchcliffe passiert) verringert werden.