Spektakel in Talladega: Joey Logano setzt sich durch

Joey Logano (Penske-Ford) gewinnt ein turbulentes Xfinity-Rennen auf dem Talladega Superspeedway vor Brian Scott (Childress-Chevrolet) - Zwei Big-Ones

(Motorsport-Total.com) - Dritter Sieg für Joey Logano in der Xfinity-Saison 2015: Der Penske-Pilot gewann am Samstag das von sechs Gelbphasen und zwei Big-Ones gekennzeichnete Winn-Dixie 300 auf dem Talladega Superspeedway. Logano hatte augenscheinlich das schnellste Auto, doch dies allein ist bei einem Restrictor-Plate-Rennen bekanntlich nur die halbe Miete.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Dritter Saisonsieg in der Xfinity-Serie für Joey Logano (Penske-Ford) Zoom

"Das war heute eine Kombination aus dem Old-School-Draft und dem modernen Draft", schilderte Logano in der Victory Lane das Vorgehen, mit dem er sich im Rennverlauf mittels Windschatten immer wieder an die Spitze schob. Dabei ging der Penske-Pilot teilweise äußerst aggressiv vor. Zwar führte er 40 der 113 Runden an, doch wie es auf den großen Superspeedways, auf denen mit Luftmengenbegrenzer gefahren wird, so üblich ist, wird auch das schnellste Auto dann und wann im Pulk nach hinten gereicht.

Als das Feld nach Gelbphase Nummer sechs die finalen zehn Runden unter die Räder nahm, kristallisierten sich an der Spitze zwei Zweiergruppen heraus: Logano hatte auf der Innenbahn Elliott Sadler (Roush-Ford) buchstäblich an der hinteren Stoßstange hängen. Auf der Außenbahn probierte es das Duo Chris Buescher (Roush-Ford) und Austin Dillon (Childress-Chevrolet). Logano kreuzte die Linie schließlich mit einem Vorsprung von 0,13 Sekunden Vorsprung auf Brian Scott, der mit seinem Childress-Chevrolet auf den letzten Metern mobil machte. Der Zieleinlauf ging ohne Green-White-Checkered-Verlängerung unter Grün über die Bühne, was in Talladega keine Selbstverständlichkeit ist.

Platz drei ging an Austin Dillon, während die Roush-Piloten Chris Buescher und Elliott Sadler in der letzten Runde noch auf die Plätze sechs und sieben abrutschten. Dafür staubten zwei Underdogs eine seltene Top-5-Platzierung ab: J.J. Yeley (JGL-Toyota/4.) und Joey Gase (Means-Chevrolet/5.). Dass Sadler überhaupt in den Top 10 ins Ziel kam, war in der Anfangsphase nicht zu erwarten. Darrell Wallace (Roush-Ford/20.) hatte seinen Teamkollegen in der zweiten von 113 Runden beim Kampf um die Führung auf eine Umlaufbahn geschickt. Vor Turn 3 gab Wallace Sadler einen etwas zu kräftigen Push, woraufhin dieser in Richtung innerer SAFER-Barrier schlitterte. Einen Einschlag konnte Sadler glücklicherweise vermeiden.


Fotos: NASCAR in Talladega


Zwei Big-Ones gegenüber der Boxengasse

Der erste von zwei Big-Ones trug sich in Runde 73 zu, als mehrere Fahrzeuge versuchten, unter Grün die Boxengasse aufzusuchen. Von der Verlangsamung mitten im Feld wurde der eine oder andere nachfolgende Fahrer überrascht. Ergebnis: Ty Dillon, Ryan Reed, Daniel Suarez, Kenny Wallace, Ryan Sieg, Brendan Gaughan und Aric Almirola rauschten ineinander. Um das Chaos zu ordnen, kam für wenige Minuten die Rote Flagge heraus. Denn wie sich herausstellte, trugt der Big-One sogar Verletzungen nach sich.

Ty Dillon, Darrell Wallace

Ty Dillon im Childress-Chevy mit der 3 war gleich zweimal ins Chaos involviert Zoom

Als Brendan Gaughan quer über das Infield-Gras in Richtung Boxenmauer rodelte und mit Karacho in diese einschlug, erwischte er zwei hinter der Boxenmauer stehende Mechaniker des Biagi-Teams von Aric Almirola. Zunächst wurden beide ins streckeneigene Medical-Center eingeliefert. Aus diesem wurde einer kurz darauf wieder entlassen, während der andere für weitere Untersuchungen in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht wurde. Für Gaughan ist es nach dem Feuer in der Boxengasse von Richmond bereits das zweite Mal innerhalb von sieben Tagen, dass er unverschuldet in eine Situation verwickelt war, bei der Mechaniker ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Trotz zweier Big-Ones: Ty Dillon bleibt Tabellenführer

Big-One Nummer zwei geschah in Runde 98 ebenfalls direkt gegenüber der Boxengasse. In diesen waren erneut Ty Dillon sowie zudem Kasey Kahne, Darrell Wallace, Chad Boat, Blake Koch und Xfinity-Debütant Mark Thompson verwickelt. Abgesehen von Kaltverformungen diverser Karosserien ging bei dieser Gelegenheit alles glimpflich aus. Die letzte Gelbphase wurde in Runde 105 aufgrund von Kleinteilen (Debris) ausgerufen. Anschließend begann der zehn Runden dauernde Schlussspurt ins Ziel, bei dem Logano knapp die Oberhand behielt.

Titelverteidiger Chase Elliott setzte seinen JR-Chevy in Runde 39 in die Mauer von Turn 2 und konnte nicht mehr als Platz 37 an Land ziehen. In der aktuellen Xfinity-Gesamtwertung ist der nächstjährige Sprint-Cup-Stammfahrer von Hendrick Motorsports auf Rang drei abgerutscht. Die Führung hält Ty Dillon, der seinen Childress-Chevy trotz Verwicklung in beide Big-Ones auf Platz acht ins Ziel brachte. Der jüngere der beiden Childress-Enkel hat nun neun Punkte Vorsprung auf Chris Buescher.

Chase Elliott

Titelverteidiger Chase Elliott crashte und verlor in der Tabelle an Boden Zoom

Am kommenden Wochenende haben die Teams und Piloten der Xfinity-Serie frei. Weiter geht es in zwei Wochen auf dem Iowa Speedway.

Die Top 10 aus Talladega:

01. Joey Logano (Penske-Ford)
02. Brian Scott (Childress-Chevrolet)
03. Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. J.J. Yeley (JGL-Toyota)
05. Joey Gase (Means-Chevrolet)
06. Chris Buescher (Roush-Ford)
07. Elliott Sadler (Roush-Ford)
08. Ty Dillon (Childress-Chevrolet)
09. Aric Almirola (Biagi-Ford)
10. Regan Smith (JR-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung (9/33 Rennen):

01. Ty Dillon - 330 Punkte
02. Chris Buescher - 321
03. Chase Elliott - 293
04. Darrell Wallace - 293
05. Regan Smith - 287
06. Brian Scott - 286
07. Elliott Sadler - 282
08. Ryan Reed - 255
09. Daniel Suarez - 254
10. Brendan Gaughan - 249

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