• 16.05.2015 05:30

  • von Pete Fink

Mega-Finish: Kahne schlägt Jones auf der Ziellinie

Trucks in Charlotte: Sprint-Cup-Gaststarter Kasey Kahne schlägt Youngster Erik Jones auf der Ziellinie - mit dem Mini-Vorsprung von sechs Tausendstelsekunden

(Motorsport-Total.com) - Was für ein Truck-Thriller in Charlotte! Kasey Kahne bezwingt einen superstarken Erik Jones in einer Green-White-Checkered-Verlängerung. Auf der Ziellinie machten nur sechs Tausendstelsekunden den Unterschied, es war das drittengste Finish der gesamten Truck-Historie. Sprint-Cup-Gaststarter Kahne und der erst 18-jährige Youngster Jones boten im NC Education Lottery 200 eine NASCAR-Show der Extraklasse - mit dem glücklicheren Ende für Kahne und Verlierer Jones war untröstlich.

Titel-Bild zur News: Erik Jones, Kasey Kahne

Der Truck-Zieleinlauf von Charlotte: Und wer hat nun die Nase vorne? Zoom

"Das tut unglaublich weh, ich kann das alles gar nicht glauben", schüttelte Jones seinen Kopf. "Der schnellste Truck verliert das Rennen zum zweiten Mal binnen einer Woche." Sieger Kahne hingegen wusste, bei wem er sich bedanken konnte: Der GWC-Verlängerung, die ihn noch einmal an den Kyle-Busch-Toyota heranbrachte: "Wir haben noch eine Chance bekommen", sagte Kahne. "Jones war unglaublich schnell in Clean-Air und ich habe nur versucht, ihm genau diese Clean-Air nicht zu geben."

Der Reihe nach: Schon in der Qualifikation waren Kahne und Jones die Schnellsten, nur mussten sie von ganz hinten starten. Am JR-Truck von Kahne wurde ein defekter Stoßdämpfer diagnostiziert, Youngster Jones verpasste das Driver-Meeting. So war nach dem Rennstart erst einmal eine gewaltige Aufholjagd angesagt. In dieser Jagd konnte die gelbe Startnummer 4 glänzen: Nach nur sechs Runden lag Jones bereits wieder in den Top 10, nach 17 Umläufen fuhr er auf Position vier. Nach Gelbphase Nummer eins übernahm er beim Restart in Runde 25 die Führung - und gab sie nicht mehr ab.

Zunächst, denn auch Kahne arbeitete sich im 32-köpfigen Truck-Feld sukzessive nach vorne. Nach Gelbphase Nummer drei begann dann 25 Runden vor dem Ende der Charlotte-Showdown: Kahne hatte sich auf der Außenbahn eingenistet, Jones fuhr innen. Über fünf Runden knallhartes Side-by-Side-Racing lieferten den Vorgeschmack für das anstehende Finale. Nach einer weiteren Gelbphase gingen Kahne und Jones den folgenden Restart mit noch 13 zu fahrenden Runden in gleicher Ausgangsposition an: Kahne außen, Jones innen.

Showdown in Charlotte

Kahne setzte sich zunächst durch, bekam aber zusehends Untersteuern, was wiederum Jones in die Lage brachte, sich zurückzukämpfen. Kahne versuchte nun mit aller Macht dagegen zu halten, doch vier Runden vor Schluss war es eigentlich vorbei: Auf der Außenbahn setzte sich Jones in Front und sah wie der sichere Sieger aus. Doch ein weiterer Mauerkontakt eines Hinterbänklers sorgte zwei Runden vor Schluss noch einmal für eine Gelbphase. So ging es in die GWC-Verlängerung.

Erik Jones

Erik Jones: Der erst 18-jährige Rookie macht erneut auf sich aufmerksam Zoom

Dieses Mal entschied sich Leader Jones für die Außenbahn, Kahne musste also innen dagegenhalten. Wie bei den beiden Restarts zuvor eröffneten die beiden Kontrahenten erneut ein dramatisches Side-by-Side-Racing, bei dem ein im Zielsprint sogar querstehender Kahne auf der Innenbahn hauchdünn die Nase vorne hatte. Bitter für den Rookie: Nur eine Woche nach Kansas schrammte Youngster Jones wieder an seinem ersten Saisonsieg vorbei. Der schwache Trost: Er stellte auch in Charlotte sein Riesentalent in aller Deutlichkeit ins NASCAR-Schaufenster.

Angesichts dieses Mega-Duells hatte der Rest des Feldes natürlich nur eine gewisse Statistenrolle inne. Rang drei reichte Gesamtleader Matt Crafton (Thorsport-Toyota) zur Konsolidierung seiner Gesamtführung. Die beiden Keselowski-Fords von Tyler Reddick und Teambesitzer Brad Keselowski landeten auf den Positionen vier und fünf. Keselowski wurde dabei durch einen völlig verpatzten ersten Boxenstopp weit zurückgeworfen, hätte im Duell Kahne vs. Jones aber sicherlich kein Mitspracherecht gehabt.


NASCAR: All-Star-Wochenende

Für Gaststarter Kahne war es der fünfte Sieg in seinem erst sechsten Truck-Rennen. Und für Teambesitzer Dale Earnhardt Jr. und JR Motorsports war es der erste Truck-Erfolg im erst zweiten Truck-Rennen. Nach diesem Charlotte-Thriller pausiert die Truck-Serie nun am kommenden Wochenende und wird erst in 14 Tagen auf der "Monster-Mile" von Dover wieder aktiv. Dann steht Saisonrennen Nummer sechs an.

Die Top 10 aus Charlotte:

01. Kasey Kahne (JR-Chevrolet)
02. Erik Jones (Busch-Toyota)
03. Matt Crafton (Thorsport-Toyota)
04. Tyler Reddick (Keselowski-Ford)
05. Brad Keselowski (Keselowski-Ford)
06. John Wes Townley (Athenian-Chevrolet)
07. Timothy Peters (Red-Horse-Toyota)
08. Matt Tifft (Busch-Toyota)
09. Justin Boston (Busch-Toyota)
10. Spencer Gallagher (GMS-Chevrolet)

Die Top 10 der Truck-Gesamtwertung (5/23 Rennen):

01. Matt Crafton - 217 Punkte
02. Erik Jones - 201
03. Tyler Reddick - 199
04. Johnny Sauter - 182
05. John Wes Townley - 160
06. Timothy Peters - 158
07. Cameron Hayley - 153
08. Justin Boston - 149
09. Spencer Gallagher - 145
10. Daniel Hemric - 136