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  • 22.05.2015 02:55

  • von Pete Fink

Matt Kenseth stürmt auf die Charlotte-Pole

Matt Kenseth auf der Pole: Toyota und Ford machen in Charlotte die Pace - Schlappe für die Chevy-Teams, allen voran Hendrick Motorsports

(Motorsport-Total.com) - Starke Toyotas, schnelle Fords - und eine herbe Schlappe für die Chevy-Teams. Dies ist das knappe Fazit der Qualifikation zum Coca-Cola 600 auf dem Charlotte Motor Speedway. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) brannte im entscheidenden Q3 eine sagenhafte Runde von 27,799 Sekunden in den Asphalt des 1,5-Meilen-Ovals und pulverisierte damit die Zeiten der Konkurrenz. Joey Logano (Penske-Ford; 2.) und Carl Edwards (Gibbs-Toyota; 3.) lagen über zwei Zehntelsekunden hinter der Kenseth-Zeit. In NASCAR-Maßstäben ist die eine halbe Ewigkeit.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth

Matt Kenseth ist der Polesitter zum Coca-Cola 600 von Charlotte Zoom

Es herrschte Zufriedenheit. "Schon im Freien Training war das Auto schnell, aber da hat die Balance noch nicht gestimmt", sagte der NASCAR-Champion des Jahres 2003. "Klar war es nur eine schnelle Runde, aber es ist immerhin ein perfekter Startplatz." Für Kenseth ist es die 15. Karriere-Pole und nach Bristol die zweite der laufenden Saison. Nicht schlecht für einen, den einst sein ehemaliger Teamchef Jack Roush als hundsmiserablen Qualifyer bezeichnet hatte.

Der Respekt kam auch aus den Seiten der Konkurrenz. "Die 20 hat eine fantastische Runde gedreht", sagte Logano. "Ich habe keine Ahnung, wie er das gemacht hat." Um ein Haar wäre der Penske-Pilot bereits in Q1 hängengeblieben, "aber danach konnten wir das Auto für jede Session entscheidend verbessern." Mit Denny Hamlin (5.) und Brad Keselowski (6.) brachten Gibbs und Penske noch jeweils ein weiteres Auto weit nach vorne.

Etwas überraschend kam hingegen die starke vierte Startposition von Greg Biffle. "Endlich machen wir signifikante Fortschritte", merke der mit Abstand beste Pilot aus dem bisher deutlich hinterherfahrenden Roush-Team an. Auch Waltrip-Neuzugang David Ragan hielt sich in allen drei Qualifikationsstufen souverän im Vorderfeld auf und wurde am Ende guter Siebter. Viermal Toyota, dreimal Ford - wo blieb am Charlotte-Donnerstag eigentlich die Chevy-Fraktion?

Schlappe für Chevy und Hendrick

Die fing sich eine mittelschwere Klatsche ein. NASCAR-Champion Kevin Harvick stellte seinen Stewart/Haas-Chevy auf Rang acht, Teamboss Tony Stewart (mit Fahrfehler in Q3) wurde Zwölfter. Dazwischen klassierten sich mit Youngster Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet; 9.) Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevy; 10.) und Austin Dillon (Childress-Chevrolet; 11.) drei weitere Piloten mit General-Motors-Power - aber ein Glanzstück war dies ganz sicher nicht.

Jimmie Johnson

Kein Hendrick-Ass im Finale: Auch Jimmie Johnson blieb in Q2 hängen Zoom

Wie erwartet, blieben in Q2 einige NASCAR-Promis hängen: Danica Patrick fuhr ihren Stewart/Haas-Chevy auf P20, ihr Teamkollege Kurt Busch startet als 14. Sein jüngerer Bruder Kyle Busch (Gibbs-Toyota) kam beim Punkte-Comeback auf Rang 17. Doch die größte Überraschung bot Hendrick Motorsports: Keiner aus dem Powerhouse der NASCAR schaffte den Sprung in Q3. Jimmie Johnson fuhr mit einem saftigen Quersteher in Kurve 4 auf Startplatz 13. Dale Earnhardt Jr. (15.) und Jeff Gordon (18.) gelang es trotz zweier Anläufe nicht, eine Runde weiterzukommen.

Das prominente Opfer von Q1 hieß zu allem Überfluss Kasey Kahne (33.). An dessen Hendrick-Chevrolet hatte sich links hinten ein schleichender Plattfuß bemerkbar gemacht. "Ich bin froh, dass ich heil durch die Runde gekommen bin", kommentierte Kahne. "Das Gute ist, dass es ein sehr langes Rennen ist, denn mein Auto ist gut." Fünf Qualifyer müssen vorzeitig nach Hause fahren: Jeb Burton (BK-Toyota), Mike Bliss (FAS-Ford, mit Dreher), Travis Kvapil (Hillman-Chevrolet), Jeff Green (TMG-Chevrolet) und Brendan Gaughan (Premium-Chevrolet).


NASCAR in Charlotte

Im vorgeschaltenen ersten Freien Training erzielte Carl Edwards mit einem späten Run von 28,085 Sekunden die Bestzeit. Jimmie Johnson lag bei sehr warmen und sonnigen äußeren Bedingungen mit seiner Marke von 28,173 Sekunden lange Zeit in Front. Nach dem trainingsfreien Freitag folgen am Samstag noch zwei Sessions, bevor das Coca-Cola 600 in der Nacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag über die Bühne geht. Motorvision TV überträgt wie immer live ab 23:30 Uhr.