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Reifenaudit: Deftige Strafe für Ryan Newman und Childress

Die Childress-Crew rund um Ryan Newman ist die erste, die für einen regelwidrigen Umgang mit den Reifen teuer bezahlen muss - Folgen weitere Strafen?

(Motorsport-Total.com) - Die von NASCAR und Goodyear losgelöste, unabhängige Untersuchungskommission zum Thema angebohrter Reifen hat erste Ergebnisse des Reifenaudits im Nachgang zum Auto Club 400 vom 22. März in Fontana veröffentlicht. Infolge der ans Licht gekommenen Untersuchungsergebnisse muss die Crew des Childress-Chevrolet mit der Startnummer 31 um Fahrer Ryan Newman und Crewchief Luke Lambert nicht nur tief in die Tasche greifen, sondern auch einen heftigen Rückschlag in der Punktewertung hinnehmen.

Titel-Bild zur News: Ryan Newman und Crewchief Luke Lambert

Herber Rückschlag für Vizechampion Ryan Newman und Crewchief Luke Lambert Zoom

Weil ein Verstoß gegen Artikel 12.1 (dem Stock-Car-Sport schädliche Handlungen), Artikel 20.16 (Räder und Reifen) und Artikel 20.16.2 (Reifen) des NASCAR-Regelbuchs 2015 nachgewiesen wurde, greift eine P5-Strafe. Das heißt im Klartext, dass sowohl dem amtierenden NASCAR-Vizechampion Ryan Newman in der Fahrerwertung als auch der Crew mit der Startnummer 31 in der Owner-Wertung jeweils 75 Punkte abgezogen werden.

Damit rutscht Newman in der Fahrerwertung von Platz sechs auf Platz 26 ab und wäre Stand heute nicht für den Chase 2015 qualifiziert. Einem Sieg hat der "Rocket Man" seit seinem Wechsel von Stewart/Haas Racing (SHR) zu Richard Childress Racing (RCR) noch nicht eingefahren.

Neben dem saftigen Punktabzug in der Fahrer- und in der Owner-Wertung, muss Crewchief Luke Lambert 125.000 US-Dollar Strafe zahlen. Doch damit nicht genug: Er ist zudem für die kommenden sechs Sprint-Cup-Rennen bis einschließlich des Coca-Cola 600 am 24. Mai in Charlotte gesperrt. Anschließend arbeitet Lambert bis zum Jahresende auf Bewährung.

Die Sperre für sechs Meisterschaftsläufe und die Bewährung bis zum Jahresende gilt nicht nur für Crewchief Lambert, sondern auch für Philip Surgen, den Chefingenieur am Childress-Chevy mit der Startnummer 31, und für James Bender, den für dieses Auto zuständigen Reifentechniker. Newman hatte das Auto beim Auto Club 400 in Fontana auf Platz fünf ins Ziel gebracht. Dieses Ergebnis bleibt - wie bei NASCAR üblich - in den Statistiken stehen.

Folgen weitere Strafen?

"NASCAR nimmt seine Verantwortung bezüglich Einhaltung und Überwachung der Regeln sehr ernst, um einen ausbalancierten Wettbewerb zu garantieren. Wir haben klar zu verstehen gegeben, dass jegliche Form der Modifikation der Rennreifen eine inakzeptable Praxis darstellt, die nicht toleriert wird", so NASCAR-Vizepräsident Steve O'Donnell.

Ryan Newman

Der Chevy mit der 31 ist nicht das einzige Auto, von dem man Reifen eingezogen hat Zoom

Seit NASCAR im Winter 2013/2014 den aktuell gültigen, sechsstufigen Strafenkatalog implementiert hat, ist es erst das zweite Mal, dass eine Strafe der zweithöchsten Stufe (P5) verhängt wurde. Die erste Strafe dieser Größenordnung fing sich die Gibbs-Crew rund um Fahrer Denny Hamlin und Crewchief Darian Grubb im Nachgang zum Brickyard 400 in Indianapolis 2014 ein. Eine Strafe der höchsten Stufe (P6) hat es bisher noch nicht gegeben.

Neben den Reifen von Ryan Newman wurden im Anschluss an das Auto Club 400 in Fontana auch die Reifen von Kevin Harvick und Kurt Busch (beide Stewart/Haas-Chevrolet) sowie von Newmans Childress-Teamkollege Paul Menard eingezogen. Nach dem STP 500 am vergangenen Sonntag in Martinsville konfiszierte man darüber hinaus die Reifen von Joey Logano (Penske-Ford), Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet). Während in all diesen Fällen ein Urteil noch aussteht, überlegt man bei RCR, Einspruch gegen das Newman-Urteil einzulegen. So oder so, das letzte Wort ist in dieser Thematik noch lange nicht gesprochen...