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  • 20.02.2015 06:10

  • von Pete Fink

Daytona 500: Das ist die Startaufstellung

Die Startaufstellung steht: Jeff Gordon vor Jimmie Johnson und Dale Earnhardt Jr. - Drama um Danica Patrick und Jubel bei den Hinterbänklerteams

(Motorsport-Total.com) - Es ist vollbracht - die Startaufstellung zum 57. Daytona 500 steht. Polesitter Jeff Gordon und Jimmie Johnson (2.) standen schon seit einigen Tagen als Hendrick-Duo in Startreihe eins fest. Die beiden Budweiser-Duels entschieden in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über die restlichen 41 Startplätze. Das Wichtigste zuerst: Alle großen Namen stehen im Feld, obwohl ein echter NASCAR-Promi dabei kräftig ins Schwitzen kam: Nach einem von Denny Hamlin initiierten Abflug stand im Finale von Duel 2 ausgerechnet Danica Patrick auf der Kippe.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Schrecksekunde: Danica Patrick crasht nur vier Runden vor dem Ende Zoom

Es war der dramatische Höhepunkt einer klassischen Daytona-Nacht. Patricks großes Glück war es, dass Stewart/Haas-Teamkollege Kurt Busch unterstützend eingriff: Er schob die krumme Startnummer 10 in den letzten beiden Runden gerade noch ins Daytona 500. Natürlich gab es hinterher einigen Klärungsbedarf, denn schon am Trainingsmittwoch hatte Hamlin die 32-Jährige abgeräumt. 24 Stunden später sein zweiter Streich und so stellte eine sichtlich aufgeregte Patrick den Gibbs-Piloten noch in der Boxengasse zur Rede.

"Kurt war wirklich eine große Hilfe", bestätigte Patrick anschließend und atmete auf: "Es gibt ja keinen Grund dafür, so hart zu fahren. Und es durfte einfach nicht sein, dass wir auf diese Art und Weise aus dem Rennen rausfliegen würden." Hamlin hingegen verteidigte sich nur zaghaft: "Ich bin einfach zu dicht aufgefahren und habe dann wieder das Heck verloren." Wie sein Gibbs-Teamkollege Matt Kenseth (35.) und Brad Keselowski (39.) startet Hamlin als 42. aus dem Hinterfeld.

Ganz vorne sorgte Duel-1-Sieger Dale Earnhardt Jr. dafür, dass nun drei bärenstarke Hendrick-Piloten auf den ersten drei Plätzen stehen. Und weil Duel-2-Sieger Jimmie Johnson seinen zweiten Startplatz sicher hatte, rückt die gesamte äußere Startreihe auf: Kyle Busch (Gibbs-Toyota) geht von Platz vier ins Rennen, sein Carl Edwards ist Sechster und Greg Biffle startet als bester Roush-Pilot von Position acht.


Fotostrecke: Daytona 500: Great American Race

Jubel bei den Hinterbänklern

Aber: Der Duel-Donnerstag ist auch immer der ganz große Tag für die kleinen NASCAR-Teams, die es ins "Great American Race" geschafft haben. Dies ist nicht selten überlebenswichtig, denn inklusive Preisgelder und Sponsorenzahlungen gilt die Faustregel, dass ein Startplatz im Daytona 500 rund eine halbe Million US-Dollar wert ist. Und auch anno 2015 schaffte einige Hinterbänkler den ganz großen Coup.

Allen voran Reed Sorenson, der seinen Xtreme-Chevrolet in Duel 2 auf Platz sieben fuhr. Das bedeutet Startplatz 14 für ein Auto, das erst im Laufe der Woche vorbereitet wurde! Der Hintergrund: Das geplante Einsatzfahrzeug wurde in der sonntäglichen Qualifikation zerstört, das Xtreme-Team hatte kein Backup-Car und musste sich erst in Windeseile ein Ersatzauto organisieren. Eine Riesenleistung.

Reed Sorenson

Reed Sorenson und sein Xtreme-Chevy schafften die Daytona-Qualifikation Zoom

Nur einen Platz hinter Sorenson kam Mike Wallace im Premium-Toyota auf Rang acht. Das bedeutet Startplatz 16! "Wir sind ein so kleines Team", jubelte der jüngere Bruder von NASCAR-Legende Rusty Wallace. "Keiner kann sich nur annähernd vorstellen, was das für uns bedeutet." Zwei absolute Backmarker stehen tatsächlich im Daytona 500 - es ist die große Außenseiterstory der diesjährigen Duel-Nacht.

Doch auch nach Duel 1 gab es strahlende Gesichter: Mit einer wahnsinnigen letzten Runde fuhr Michael McDowell seinen Leavine-Ford von Rang 20 auf 12 - und damit direkt ins Daytona 500. Zahltag für Teambesitzer Bob Leavine und seine nur 14 Mann starke Crew: "Das ist einfach nur unglaublich", jubelte McDowell. "Wir stehen im Daytona 500, das ist der Hammer." Und zu seiner Mega-Runde meinte er lapidar: "Das war sehr intensiv."

Bobby Labonte mit Championship-Provisional

HScott-Neuzugang Michael Annett hatte keine Ownerpunkte zur Verfügung und musste sich in Duel 1 unbedingt in die Top 15 fahren. Dies gelang ihm mit Rang 14 haarscharf. "Jetzt kann ich ein wenig durchatmen und wieder schlafen", sagte Annett. Auch seine Startnummer 46 war nach einem Trainingsunfall nur das Backup-Car. "Das ist einfach klasse, es war ein unglaublich intensiver Monat."

Bobby Labonte

Auf den letzten Drücker: Altmeister Bobby Labonte steht im Daytona 500 Zoom

Riesenglück hatte auch Ex-Champion Bobby Labonte in seinem FAS-Ford: Weil sich Tony Stewart (7.) in Duel 1 und Danica-Patrick-Pusher Kurt Busch (24.) in Duel 2 aus eigener Kraft ins Daytona 500 fahren konnten, blieb für Altmeister Labonte der 43. und letzte Startplatz, das sogenannte Past-Championship-Provisional, über. Dies obwohl auch er unschuldig in den Patrick-Abflug verwickelt war.

Doch wo gejubelt wird, gibt es natürlich auch die Bitterkeit einer Niederlage: Für sechs Piloten ist der Traum einer Daytona-Teilnahme vorzeitig ausgeträumt. Nach Duel 1 erwischte es Justin Marks (RAB-Toyota) und Ron Hornaday (TMG-Chevrolet). In Duel 2 scheiterten Alex Bowman (Baldwin-Chevrolet), Jeb Burton (BK-Toyota), Brian Scott (Premium-Chevrolet) und Josh Wise im Parsons-Ford.


Fotos: NASCAR: Daytona 500, Train./Duels


In der Zwischenzeit haben in Daytona auch die NASCAR-Trucks und die Xfinity-Serie mit ihren Vorbereitungen begonnen. In der Nacht von Freitag auf Samstag startet die Truck-Serie in die neue Saison, am Samstagabend folgt die neu benamte zweite NASCAR-Liga. Das Daytona 500 läuft am Sonntagabend ab 18:00 Uhr live auf Motorvision TV, wie immer inklusive der kompletten Pre-Race-Show. Der Wetterbericht ist gut: Viel Sonne und Temperaturen um die 25 Grad Celsius.