powered by Motorsport.com

Transferkarussell 2015: Viel Bewegung im Mittelfeld

Carl Edwards ist die prominenteste Figur im diesjährigen NASCAR-Transferkarussell, doch auch dahinter tut sich einiges: Neu besetzte und noch offene Cockpits

(Motorsport-Total.com) - Keine vier Wochen mehr, dann beginnt mit der 57. Auflage des Daytona 500 der Kampf um den Titel des NASCAR-Sprint-Cup-Champions 2015. Zwar dreht sich das Transferkarussell nach der aufsehenerregenden Rücktrittsbekanntgabe von Jeff Gordon schon jetzt im Hinblick auf 2016, doch auch in der Saison 2015 gibt es einige neu besetzte beziehungsweise noch offene Cockpits (NASCAR-Sprint-Cup: Fahrer & Teams 2015).

Titel-Bild zur News: Marcos Ambrose, Trevor Bayne

Petty-Ford mit der 9 und Ford der Wood Brothers: Zwei der neu besetzten Autos Zoom

Der prominenteste Wechsler ist Carl Edwards, der nach über zehn Jahren am Steuer des Roush-Ford mit der Startnummer 99 die Fronten wechselt und nun einen vierten Gibbs-Toyota (Startnummer 19) fährt. Edwards' Quasi-Nachfolger bei Roush/Fenway Racing ist Trevor Bayne, der dort allerdings nicht die Startnummer 99 fährt, sondern die Tradition der legendären Roush-Startnummer 6 wiederaufleben lässt.

Saß Bayne während der vergangenen vier Jahre auf Teilzeitbasis im Cockpit des Wood-Brothers-Ford mit der Startnummer 21, so wird dieses Auto ab sofort von Ryan Blaney gefahren. Der Sohn von Dave Blaney wird dabei maßgeblich von Penske unterstützt, fährt er doch parallel in der zweiten NASCAR-Liga (ab sofort Xfinity-Serie) den Penske-Ford mit der Startnummer 22.

Neues Sprint-Cup-Team: The Motorsports Group

Was den Sprint-Cup betrifft, sind damit die neuen Fahrer/Team-Paarungen im Spitzenfeld beziehungsweise vorderen Mittelfeld genannt. Darüber hinaus gibt es im hinteren Mittelfeld einige Veränderungen. So bringt The Motorsports Group (TMG) ein komplett neues Sprint-Cup-Team auf Vollzeitbasis an den Start. Als Fahrzeug dient ein Chevrolet SS. Dieser trägt die Startnummer 30 und wird vom viermaligen Truck-Champion Ron Hornaday gefahren.

Ron Hornaday

Truck-Haudegen Ron Hornaday wird den neuen TMG-Chevy fahren Zoom

Im zarten Alter von 56 Jahren kommt Hornaday damit erst zum zweiten Mal in den Genuss einer vollen Cup-Saison. Seine bisher einzige volle Saison in der höchsten NASCAR-Liga fuhr der Truck-Haudegen aus Kalifornien anno 2001 für A.J. Foyt Enterprises, das Team von IndyCar-Legende A.J. Foyt. Bei TMG sieht Hornaday seine Aufgabe darin, "mit meinem Wissen dieses Cup-Team anlaufen zu lassen". Bisher war die von Curtis Key geführte TMG-Truppe in der zweiten und dritten NASCAR-Liga aktiv.

Während TMG das einzige komplett neue Team im Sprint-Cup-Feld für die Saison 2015 ist, bringt die ehemalige Meistermannschaft Richard Childress Racing (RCR) neben den drei Autos auf Vollzeitbasis (Austin Dillon mit der Startnummer 3, Paul Menard mit der Startnummer 27 und Vize-Champion Ryan Newman mit der Startnummer 31) wie schon in den vergangenen Jahren einen vierten Childress-Chevy in Kooperation mit Joe Falks Circle-Sport-Truppe an den Start.

Fünfter Childress-Chevy beim Daytona 500

Dieser vierte Chevy SS trägt weiterhin die Startnummer 33 und wird beim Daytona 500 von Ty Dillon gefahren. Somit hat Teamowner Richard Childress beim "Great American Race" seine beiden Enkelsöhne im eigenen Team am Start. Darüber hinaus taucht beim Daytona 500 sogar noch ein fünfter Childress-Chevy auf. Xfinity-Routinier Brian Scott ist der Fahrer. Die seit Kevin Harvicks Wechsel zu Stewart/Haas Racing im Winter 2013/2014 stillgelegte 29 ist die Startnummer. Ab 2016 könnte Scott dieses Auto auf Vollzeitbasis im Sprint-Cup fahren, so zumindest die derzeitigen Pläne im Hause RCR.

Brian Scott

Brian Scott steuert beim Saisonauftakt den Childress-Chevy mit der reaktivierten 29 Zoom

Eine Veränderung gibt es auch von Front Row Motorsports zu berichten. Zwar bringt Teamowner Bob Jenkins weiterhin drei Ford Fusion an den Start, wobei David Ragan (Startnummer 34) und David Gilliland (Startnummer 38) die bewährten Figuren sind. Die Besetzung des dritten Autos aber ist neu. Der Fusion mit der Startnummer 35 wird in diesem Jahr von Cole Whitt gefahren.

Seinem letztjährigen Arbeitgeber BK Racing hat Whitt den Rücken kehrt. Alex Bowman steht im Toyota Camry mit der Startnummer 23 derzeit als einziger Stammfahrer von BK Racing für die Saison 2015 fest. Wer die beiden weiteren Camrys (Startnummer 26 und 83) fährt, steht noch nicht fest.

Zweiter HScott-Chevy für Michael Annett?

Abschließend gibt es auch im Hause Tommy Baldwin Racing (TBR) Neuigkeiten. Gemäß der jüngsten Gerüchte wird Michael Annett das Team verlassen und zusammen mit seinem Hauptsponsor Pilot Flying J als Teamkollege von Justin Allgaier bei HScott Motorsports andocken. Bestätigt ist der Wechsel derzeit noch nicht. Gleiches gilt für die 52 als kolportierte zweite HScott-Startnummer neben der 51 von Allgaier.

Michael Annett

Michael Annett und Hauptsponsor Pilot: Von Tommy Baldwin zu Harry Scott? Zoom

Kommt es zum skizzierten Wechsel, wird der Baldwin-Chevy mit der Startnummer 7, den Annett in seiner Rookie-Saison 2014 fuhr, frei. Dabei handelt es sich um ein durchaus attraktives Cockpit, schließlich hat in Person von Kevin "Bono" Manion ein alteingesessener Crewchief das Sagen. Der zweite Baldwin-Chevy (Startnummer 36) wird in dieser Saison aller Voraussicht nach nicht bei allen Rennen antreten. Wenn er dies tut, soll den Plänen des Teams nach aber weiterhin Reed Sorenson am Steuer sitzen.

Im Lager von Go FAS Racing übernimmt Ex-Champion Bobby Labonte für die vier Restrictor-Plate-Rennen im Kalender (je zweimal Daytona und Talladega) von Bruder Terry Labonte, der seinen Helm nach 890 Sprint-Cup-Rennen im Zeitraum von 1978 bis 2014 endgültig an den Nagel gehängt hat. Für die beiden Rundstrecken-Rennen im Kalender (Sonoma und Watkins Glen) ist einmal mehr Boris Said gesetzt. Wer den FAS-Ford (Startnummer 32) bei den übrigen Rennen fährt, ist noch offen.