powered by Motorsport.com

Jeff Gordon und die 24: Eigentlich war es anders geplant...

Jeff Gordons erster Crewchief Ray Evernham verrät, dass der junge Kalifornier bei Hendrick eigentlich mit einer anderen Startnummer fahren sollte

(Motorsport-Total.com) - 761 Rennen, 92 Siege, 77 Pole-Positions und vier Titel. Das ist die eindrucksvolle Bilanz von Jeff Gordon nach bisher 22 Jahren in der NASCAR-Topliga Sprint-Cup. Diese Bilanz ist ausnahmslos in Diensten von Hendrick Motorsports und mit der Startnummer 24 zustande gekommen. Jeff Gordon und die 24 sind so untrennbar miteinander verbunden wie Richard Petty und die 43, Dale Earnhardt und die 3, Michael Jordan und die 23 oder Valentino Rossi und die 46.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon fährt seit sage und schreibe 22 Jahren mit der Startnummer 24 Zoom

Doch als bei Hendrick Motorsports im Spätsommer des Jahres 1992 die Pläne konkret wurden, den damals 21-jährigen Gordon in einer neu aufgebauten Mannschaft als Teamkollege von Ricky Rudd (Startnummer 5) und Ken Schrader (Startnummer 25) beim Saisonfinale in Atlanta fahren zu lassen, plante man ursprünglich nicht mit der Startnummer 24.

Wie Gordons damaliger Crewchief Ray Evernham nun offenbart, sollte der junge Kalifornier ausgerechnet mit jener Startnummer antreten, die in den folgenden Jahren von Valentino Rossi in der Motorrad-Weltmeisterschaft weltberühmt gemacht wurde: Die 46.

Evernham postet auf Twitter ein Foto, dass Gordons Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 46 zeigt und kommentiert dies in einem zweiten Tweet mit den Worten: "Ein sehr, sehr seltenes Bild. Ja, unsere Startnummer hätte tatsächlich die 46 sein sollen. Es ist schon ziemlich verrückt, wie die Dinge ihren Lauf nehmen."

Gegenüber 'SiriusXM NASCAR Radio' erklärt Evernham nun, was dazu führte, dass man noch vor Gordons Winston-Cup-Debüt am 15. November 1992 in Atlanta die 46 gegen die 24 austauschte: "Unsere Startnummer hätte eigentlich die 46 sein sollen, doch dann gab es ein Lizenzproblem im Zusammenhang mit dem Kinofilm 'Days of Thunder'". Hintergrund: Cole Trickle, der von Tom Cruise gespielte Hauptdarsteller, fuhr im Film einen von Hendrick Motorsports vorbereiteten Chevrolet Lumina. Dieser war gelb-grün lackiert und trug die Startnummer 46. Das Auto ist bis heute im Hendrick-Museum in Concord, North Carolina ausgestellt.

Jeff Gordon

Während Jeff Gordon die gelbe 24 weltberühmt gemacht hat, ... Zoom

So mussten Rick Hendrick und Co. die für Gordon vorgesehene 46 durch eine andere Nummer ersetzen, um in puncto Merchandising keine Lizenzprobleme mit dem Filmstudio Paramount zu bekommen. Mit der Idee, dass man stattdessen die 24 auf den Hendrick-Chevy lackieren könnte, kam Designer Sam Bass um die Ecke. Der wohl bekannteste aller NASCAR-Künstler entwirft seit 1992 sämtliche Paint-Schemes für Gordon. "Als er die DuPont-Lackierung mit der 24 entwarf, vergaßen wir die 46 einfach", erinnert sich Evernham. Dabei trugen zum damaligen Zeitpunkt nicht nur das Auto, sondern auch bereits die Werkzeuge des Teams die 46.

Sein Debüt in Atlanta 1992 beendete Gordon übrigens nach 164 von 328 Runden in der Mauer von Turn 2. Anschließend jedoch sollte er zu einer Siegesserie ansetzen, die bis heute andauert. Schon bei seinem zweiten Start mit der Nummer 24 fuhr er in die Victory Lane. In Vorbereitung auf das Daytona 500 des Jahres 1993 gewann Gordon am Donnerstag zuvor das erste der beiden Gatorade-Duels und sicherte sich damit Startplatz drei für seine Premiere beim "Great American Race". In der Victory Lane lernte Gordon an jenem Donnerstag übrigens die damalige Miss Winston Brooke Sealey kennen, mit der er von 1994 bis 2002 verheiratet war. Die Frau ging, die Startnummer blieb...

Valentino Rossi

... ist die gelbe 46 dank Valentino Rossi heute sogar noch bekannter Zoom

Während die 24 seit November 1992 untrennbar mit Jeff Gordon verbunden ist, legte Valentino Rossi seit 1996 einen mindestens ebenso eindrucksvollen Siegeszug mit der 46 hin. "The Doctor" bestritt mit dieser Nummer über alle drei Klassen der Motorrad-Weltmeisterschaft gerechnet 312 Rennen, holte dabei 108 Siege, 60 Pole-Positions und neun WM-Titel. Eines haben Gordon und Rossi trotz unterschiedlicher Startnummer dennoch gemeinsam: Sowohl die 24 als auch die 46 erstrahlen seit Jahrzehnten in Neongelb.