Vier Favoriten, vier Außenseiter

(Motorsport-Total.com) - Eines steht jetzt schon fest: Der Chase 2014 mit seinem neuen Format birgt jede Menge Überraschungen. Ein Topstar wie Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), den wohl fast jeder auf seiner Rechnung zumindest für das Homestead-Finale hatte, ist draußen. Dafür steht einer wie Ryan Newman (Childress-Chevrolet) unter den besten Acht, der noch keinen einzigen Saisonsieg vorweisen kann. Das gilt natürlich auch für Matt Kenseth (Gibbs-Toyota). Es sind turbulente Playoffs.

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Denny Hamlin und der Chase: Kann einer der Außenseiter zuschlagen? Zoom

Doch wie geht es in der Eliminator-Round nun weiter? Rein rechnerisch ist die Sache ganz einfach: Brad Keselowski, Joey Logano (beide Penske-Ford), Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) und Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) kommen zusammen auf 18 Saisonsiege. Denny Hamlin und Matt Kenseth (beide Gibbs-Toyota), Carl Edwards (Roush-Ford) und Ryan Newman (Childress-Chevrolet) kommen zusammengerechnet auf gerade einmal drei Saisonsiege.

Rein rechnerisch kann man die letzten Acht also in zwei Vierergruppen unterteilen: Logano, Keselowski, Gordon und Harvick sind die Favoriten und kommen ins Homestead-Finale. Die Außenseiter Kenseth, Hamlin, Edwards und Newman scheiden aus. Oder etwa nicht? Jein, denn zum Beispiel für Hamlin (vier Siege in Martinsville) steht in dieser Chase-Runde durchaus eine Spezialstrecke an. Und eines gilt nach wie vor: Ein Sieg in Martinsville, Texas oder Phoenix bedeutet die Teilnahme am Homestead-Finale.

"Klar haben wir noch nicht den nötigen Speed gezeigt", weiß Hamlin. "Aber auf den nun folgenden Strecken geht es nicht nur um den Speed. Zum Beispiel in Texas ist der Reifenabrieb so stark, dass du ein Auto mit einem Top-Handling brauchst. Für uns ist die Chance da, denn auch auf einem Short-Track wie Martinsville zählen PS-Zahlen und Aerodynamik nicht so viel. Es geht um den Piloten und um das mechanische Setup. Und da liegen meiner Meinung nach die Stärken unseres Teams."

Mit Konstanz ins Finale?

Martinsville war zuletzt Hendrick-Terrain. Hamlins vier Erfolge stammen aus den Jahren 2008 bis 2010. In Phoenix sieht die Sache etwas anders aus. Dort gewann Harvick drei der vier letzten Sprint-Cup-Rennen. Dazwischen mogelte sich Carl Edwards. "Klar waren wir nicht gerade ein dominantes Team", weiß der Roush-Pilot. "Aber wir wissen was zu tun ist und ich gehe in diese Chase-Runde mit einem größeren Optimismus als in den ersten beiden Runden. Wenn wir es nicht nach Homestead schaffen, dann wäre ich definitiv etwas enttäuscht."

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Punkte-Eichhörnchen Ryan Newman: Wie weit kommt der "Rocket-Man"? Zoom

Oder zählt auch in der Eliminator-Round der Faktor Konstanz, den Newman in dieser Saison faktisch auf die Spitze treibt? In Runde zwei brachte der "Rocket-Man" die Plätze sechs, sieben und fünf nach Hause. Er ist einer, mit dem die wenigsten Szenebeobachter gerechnet haben. "Es kommen nun nur noch Strecken, auf denen wir schon einmal waren", sagt der Childress-Pilot. "Nun können wir zeigen, was wir inzwischen gelernt haben." Und: Newman konnte in Martinsville und Phoenix bereits gewinnen.

Der größte Pessimist der vier Außenseiter ist eindeutig Matt Kenseth. "Wir wollen gewinnen und daher müssen wir uns verbessern", sagt der Vize-Champion des Vorjahres. "Doch natürlich sind unsere Resultate, speziell die der letzten beiden Wochen, nicht gut genug, um den Sprung unter die letzten Vier zu schaffen." Wenn da nicht dieser Chase 2014 wäre, der so gar nicht nach einem Schema F aufgebaut zu sein scheint. Statistik hin, Zahlen her. Es bleibt offen.

Denn eines ist auch klar: Selbst wenn es wirklich so kommt, dass die drei nun folgenden Rennen der Eliminator-Round von drei Chasern gewonnen werden, so wird in Homestead immer noch ein vierter Pilot um den Titel kämpfen, der in der dritten Playoff-Runde nicht gewonnen hat und sich über die Punktewertung qualifiziert hat. Ein gefundenes Fressen für Newman und/oder Kenseth? Alles ist möglich.