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  • 10.10.2014 02:44

  • von Pete Fink

Kyle Busch schnappt sich die Charlotte-Pole

Kyle Busch ist der etwas überraschende Polesitter von Charlotte, nachdem die Konkurrenz nicht fehlerlos blieb - Penske-Boys und Johnson nur im Mittelfeld

(Motorsport-Total.com) - Als die Konkurrenz schwächelte, schlug er zu. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) ist der Polesitter zum Bank of America 500 auf dem Charlotte Motor Speedway. Dies obwohl der 29-Jährige weder in Q1 noch in Q2 an der Spitze der Zeitenliste stand. Als es in Q3 jedoch um die Wurst ging, war die Startnummer 18 auf ihrer fliegenden Runde absolut fehlerlos unterwegs. Nach 27.357 Sekunden blieben die Uhren stehen - und das bedeutete die Pole-Position zu Chase-Rennen Nummer fünf.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch: Die grüne 18 steht in Charlotte auf der Pole-Position Zoom

"Es hat den Anschein, als wäre die Pole heute an den konstantesten Piloten gegangen", bilanzierte Kyle Busch, der - kaum zu glauben, aber wahr - nach wie vor auf seinen ersten Sieg in einem Playoff-Rennen wartet. "Wir haben vor ein paar Wochen hier getestet und haben in den drei Sessions sehr kleine, aber wichtige Anpassungen gemacht. Klar, ab morgen wird es wieder ganz anders, denn es ist Charlotte. Aber wir haben zumindest den richtigen Startplatz."

Rang zwei ging an Jeff Gordon im schnellsten Hendrick-Chevrolet (27.381), der auf seiner Runde lange Zeit auf Pole-Kurs lag. Sein Fazit: "Ich bin auf einer früheren Runde etwas zu aggressiv in Kurve 3 hineingefahren. Dann haben wir in der Pause zwischen Q2 und Q3 etwas verändert und ich war dann vielleicht ein wenig zu vorsichtig." Wer will es ihm in dieser superschnellen Quali-Session verdenken, in der 21 Piloten über dem Streckenrekord lagen, der im Mai 2013 erzielt wurde.

In Startreihe zwei stehen Denny Hamlin (3.) im zweiten Gibbs-Toyota und, sehr erfreulich, Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet; 4.), der sich nach seinen schwierigen Wochen ganz offenbar wieder auf dem Weg in Richtung Normalform befindet. Stewart war damit auch der beste aus der starken Stewart/Haas-Mannschaft, die sich jedoch am Ende der Charlotte-Qualifikation als das große Verliererteam bezeichnen lassen muss.

Penske-Boys und Johnson früh draußen

Der Grund: Kurt Busch fuhr in Q2 mit einem Schnitt von 198,771 Meilen pro Stunde (319,89 km/h) die schnellste jemals auf einem 1,5 Meilen-Oval erzielte Runde. Im entscheidenden Q3 baute er jedoch einen größeren Fahrfehler ein und landete in 27.788 Sekunden (um sechs Zehntel langsamer als in Q2) nur auf Rang 11. Kevin Harvick war in Q2 Zweitschnellster, musste seinen ersten Anlauf in Q3 ebenfalls nach einem Fahrfehler abbrechen und wurde im zweiten Versuch gerade noch Siebter. Da war in beiden Fällen erheblich mehr drin.

Jimmie Johnson

Wieder kein gutes Quali: Jimmie Johnson bleibt bereits in Q2 hängen Zoom

So ging die dritte Startreihe an das Childress-Team mit Ryan Newman (5.) und Paul Menard auf Rang sechs. Brian Vickers (8.) brachte einen Waltrip-Toyota weit nach vorne, während Geburtstagskind Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) als Neunter ins 500-Meilen-Rennen geht. Das Roush-Duo Carl Edwards (10.) und Greg Biffle (12.) rundete schließlich die Top 12 ab, die in Q3 die Charlotte-Pole unter sich ausfahren konnten.

In Q2 hagelte es einige Überraschungen. Das bisher so schnelle Penske-Duo Joey Logano (13.) und Brad Keselowski (17.) scheiterte genauso am Cut wie Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 21.). "Zu wenig Speed", merkte der sechsfache NASCAR-Champion lapidar an. Auch sein Hendrick-Teamkollege Kasey Kahne (19.) kam überraschend nicht mehr auf Speed, nachdem er in Q1 noch die Bestzeit erzielt hatte. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota; 22.) war schließlich der fünfte Chaser, der nicht in Q3 aufstieg.


NASCAR in Charlotte

Bayne vermasselt das Comeback der 6

Trevor Bayne verpasste in Q1 als einziger der 44 Qualifikanten den Sprung ins 43-köpfige Hauptfeld. Der 23-jährige Youngster steuerte seinen Roush-Ford in 28.061 Sekunden auf Rang 38 - und das war nicht genug. Weil seine Startnummer 6 über keinerlei Ownerpunkte verfügt, hätte Bayne mindestens Rang 36 erreichen müssen, was ihm um 0,078 Sekunden verwehrt blieb. Kein gutes Comeback für die legendäre 6, die Bayne ab der Saison 2015 dann permanent im Sprint-Cup fahren wird.

Tony Stewart

Die Formkurve von Tony Stewart zeigt wieder nach oben Zoom

Im vorgeschaltenen ersten Freien Training trumpfte hingegen vor allem die Mannschaft von Stewart/Haas Racing geschlossen stark auf. Harvick (1.), Stewart (3.), Kurt Busch (5.) und auch Danica Patrick (7.) fuhren allesamt weit nach vorne. Patrick geht von Startplatz 14 aus ins Rennen. Den besten Schnitt über zehn fliegende Runden am Stück erzielte jedoch Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet), dessen Long-Runs ihn am Ende auf Rang 21 brachten.

Am Freitag stehen noch zwei weitere Trainingseinheiten an, in denen die Rennabstimmung zum Bank of America 500 im Vordergrund stehen wird. Das fünfte Chase-Rennen 2014 über 334 Runden beginnt in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 1:00 Uhr. 'Motorvision TV' überträgt natürlich wieder die komplette Pre-Race-Show der US-Kollegen von 'ABC'. Am Mikrofon sitzen Lenz Leberkern und Mario Fritzsche.