Kyle Busch bezwingt Harvick in der Kansas-Generalprobe

Kyle Busch siegt beim Nationwide-Rennen auf dem Kansas Speedway - Regan Smith verliert im Titelkampf an Boden - Milka Dunos NASCAR-Debüt endet früh in der Mauer

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag hatte sich Kevin Harvick auf dem Kansas Speedway die Pole-Position für das Sprint-Cup-Rennen am Sonntag gesichert. Am Samstag lag er an gleicher Stelle auf Kurs zum Sieg im Nationwide-Rennen. In der Schlussphase des Kansas Lottery 300 aber war Kyle Busch (Gibbs-Toyota) den entscheidenden Tick stärker als Harvick am Steuer seines JR-Chevrolet.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch (Gibbs-Toyota) errang seinen sechsten Nationwide-Saisonsieg Zoom

In der 179. von 200 Runden kam Busch besser aus Turn 4 heraus, setzte sich innen neben Harvick und übernahm die Führung. 21 Umläufe später kreuzte er die Ziellinie mit einem Vorsprung von 0,767 Sekunden als Sieger: Der sechste Nationwide-Saisonsieg für den Gibbs-Piloten, der erste auf einem 1,5-Meilen-Oval.

"Dieses Rennen gewonnen zu haben bedeutet mir eine Menge. Jetzt müssen wir einfach so weitermachen", kommentierte Busch in der Victory Lane, nachdem er seinen zweiten Nationwide-Sieg auf dem Kansas Speedway in der Tasche hatte. Im Sprint-Cup hingegen ist das 1,5-Meilen-Oval im Mittleren Westen der USA die absolute Achillesferse von Kyle Busch, konnte er doch auf dieser Strecke noch keine einzige Top-5-Platzierung an Land ziehen. Geht die Negativserie am Sonntag zu Ende?

Harvick, der im Sprint-Cup genau wie Kyle Busch einer von noch zwölf Chase-Piloten ist, musste in der Schlussphase erkennen, dass es mit seinem fünften Nationwide-Saisonsieg zumindest auf dem Kansas Speedway nichts wird. Er brachte Platz zwei vor Ryan Blaney (Penske-Ford) sowie Paul Menard und Ty Dillon (beide Childress-Chevrolet) nach Hause.

Regan Smith verliert im Titelkampf massiv an Boden

Tabellenführer Chase Elliott (JR-Chevrolet) war zum allerersten Mal auf dem Kansas Speedway unterwegs, denn anders als vom Sprint-Cup wird Kansas City von der Nationwide-Serie nur einmal pro Saison angesteuert. Der Erfahrungsnachteil wurde deutlich, denn anders als bei den bisherigen Rennen tat sich der Rookie diesmal schwer, entscheidende Akzente zu setzen. Eine solide Top-10-Platzierung lag aber trotz schlechtem Handling im Bereich des Möglichen.

In Runde 153 jedoch wurde Elliott kurz nach einem Restart zwischen den Überrundeten Mike Bliss (TriStar-Toyota) und Jamie Dick (Viva-Chevrolet) eingeklemmt: Der Sohn von Bill Elliott erwischte das Heck von Dick, schickte diesen in die Mauer und musste anschließend selbst die Box aufsuchen, um die Beschädigungen am rechten vorderen Kotflügel seines dunkelblauen JR-Chevy beheben zu lassen. Nach 200 Runden rettete Elliott als Zehnter gerade so noch eine Top-10-Platzierung. Zufrieden ist er trotzdem nicht: "Bis wir im nächsten Jahr wiederkommen, haben wir einiges zu tun."

Regan Smith

Regan Smith erlebte in Kansas City ein Wochenende zum Vergessen Zoom

Regan Smith, als Zweiter der Gesamtwertung erster Verfolger von Teamkollege Elliott, konnte allerdings nicht profitieren. Nach einem Abflug im Qualifying musste der Routinier das Rennen vom Ende des 40-köpfigen Feldes im Ersatzauto in Angriff nehmen. Kurz vor Elliotts Kollision mit Jamie Dick lag Smith knapp außerhalb der Top 10, als sich einer der Stabilisatoren seines JR-Chevy selbständig machte. Die notwendige Reparatur warf Smith weit zurück. Mit acht Runden Rückstand sah er nur als 22. die Zielflagge. Vier Rennen vor Schluss der Saison hat Tabellenführer Chase Elliott nun bereits 38 Punkte Vorsprung. Nur zwei Punkte hinter Smith lauert Ty Dillon auf Gesamtrang drei.

Milka Dunos NASCAR-Debüt endet in Runde zwei in der Mauer

Ihr erstes NASCAR-Rennen überhaupt bestritt Milka Duno. Die ehemalige IndyCar-Pilotin saß im RAB-Toyota mit der Startnummer 29, stopfte diesen aber schon in Runde zwei mit dem Heck voran in die Mauer von Turn 2 und hatte somit frühzeitig Feierabend. Die 42-jährige Venezolanerin war aber nicht die einzige, die ihr Auto bei den niedrigen Außentemperaturen aus der Kontrolle verlor.

Milka Duno

Milka Dunos erstes Nationwide-Rennen war nicht von Erfolg gekrönt Zoom

Auch Kyle Larson (Turner/Scott-Chevrolet), Dakoda Armstrong (Petty-Ford) und John Wes Townley (Townley-Toyota) machten mit Abflügen in Turn 2 auf sich aufmerksam. Larson erwischte dabei den Roush-Ford von Mid-Ohio-Sieger Chris Buescher. "Ich hatte ständig Untersteuern, in diesem Moment aber plötzlich Übersteuern. Ich wurde komplett überrascht", so der Ganassi-Rookie aus dem Sprint-Cup. Insgesamt musste neunmal die Gelbe Flagge geschwenkt werden. Ein Vorgeschmack auf ein turbulentes Chase-Rennen am Sonntag an gleicher Stelle?

Für die Piloten der Nationwide-Serie geht es am kommenden Wochenende erneut auf einem 1,5-Meilen-Oval rund: Der Charlotte Motor Speedway lädt in der Nacht von Freitag auf Samstag zum 30. von 33 Saisonläufen.

Die Top 10 aus Kansas City:

01. Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
02. Kevin Harvick (JR-Chevrolet)
03. Ryan Blaney (Penske-Ford)
04. Paul Menard (Childress-Chevrolet)
05. Ty Dillon (Childress-Chevrolet)
06. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
07. Elliott Sadler (Gibbs-Toyota)
08. Trevor Bayne (Roush-Ford)
09. Brian Scott (Childress-Chevrolet)
10. Chase Elliott (JR-Chevrolet)

Die Top 10 der Gesamtwertung nach 29 von 33 Rennen:

01. Chase Elliott - 1.068 Punkte
02. Regan Smith - 1.030
03. Ty Dillon - 1.028
04. Brian Scott - 1.011
05. Elliott Sadler - 1.008
06. Trevor Bayne - 971
07. Chris Buescher - 874
08. Brendan Gaughan - 846
09. Ryan Reed - 791
10. James Buescher - 779