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  • 22.09.2014 00:16

  • von Pete Fink

Penske-Party: Logano triumphiert im Heimrennen

Team Penske gibt weiter Vollgas: Nach Brad Keselowski qualifiziert sich auch Joey Logano für die nächste Chase-Runde - 15 Gelbphasen im turbulenten Loudon

(Motorsport-Total.com) - Team Penske dominiert die NASCAR. Nur eine Woche nach dem Erfolg von Brad Keselowski in Chicagoland setzte sich am Sonntagabend Joey Logano im Sylvania 300 auf dem New Hampshire Motor Speedway durch. Damit stehen beide Penske-Piloten vorzeitig und sicher in der nächsten Runde der Sprint-Cup-Playoffs. Diese beginnt nach dem Rennen auf der "Monster-Mile" von Dover, wenn die Zahl der 16 Chase-Piloten auf 12 reduziert wird.

Titel-Bild zur News: Joey Logano

Joey Logano gewinnt in Loudon sein viertes Saisonrennen Zoom

Penske-Power in Loudon. Logano und Keselowski lagen in den 303 Runden (es gab am Ende eine Green-White-Checkered-Verlängerung) zusammengerechnet insgesamt 177 Umläufe in Front. Mit Loganos viertem Saisonsieg bei seinem Heimrennen kommen die beiden "Penske-Boys" nunmehr auf neun Erfolge 2014. Es droht also eine kleine Wachablösung, denn sogar das Establishment von Hendrick Motorsports hat derzeit keine echte Chance gegen die Startnummern 2 und 22.

Entscheidend war der letzte Boxenstopp Loganos, im Rahmen dessen sein Crewchief Todd Gordon vier neue Reifen aufziehen ließ. "Erst dachte ich, dass das ein Fehler gewesen sei, aber es kam anders", kommentierte der überglückliche Penske-Youngster in der Victory Lane. Diesen Vorteil nutzte er bei den zahlreichen späten Restarts in schöner Regelmäßigkeit. Am Ende hielt er Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) auf der Außenbahn in Schach, der innen seinerseits Keselowski (7.) einklemmte.

So kam Ganassi-Youngster Kyle Larson zu einem zweiten Platz, obwohl der 22-Jährige über weite Strecken des Sylvania 300 kaum zu sehen war. Harvick wiederum erholte sich von seinem schlechten Restart und setzte Larson im Sprint auf die Ziellinie noch einmal unter Druck - vergeblich. Vorne war Logano bereits enteilt und fuhr seinen Heimsieg am Ende bombensicher nach Hause. "Ich sah hier mit fünf Jahren mein erstes NASCAR-Rennen", beschrieb der Sieger seine Gefühlswelt. "Das bedeutet mir eine Menge."

Harvick schimpft über die Restarts

Harvick wiederum entglitt der Sieg trotz seiner insgesamt 104 Lead-Laps und machte die vielen Restarts dafür verantwortlich. Seine Kritik: "Die 22 ist den ganzen Tag über viel zu früh aufs Gas gegangen. NASCAR sollte das wirklich genauer beobachten. Aber alles in allem hat Joey getan, was er tun musste. Es war ein hartes Racing und ich habe das durchaus genossen." In der Tat: Nicht weniger als 15 Gelbphasen waren in der zweiten Rennhälfte nötig, um den Sieger des zweiten Chase-Rennens 2014 zu ermitteln.

Denny Hamlin

Der Anfang vom Ende: In die Startnummer 11 fließt kein Sprit ... Zoom

Der größte Verlierer des chaotischen Loudon-Sonntags war dabei Denny Hamlin, dessen Tanksystem früh den Dienst quittierte. Der schwarze Gibbs-Toyota mit der Startnummer 11 zeigte sich bestens aufgelegt und mischte in der Anfangsphase munter vorne mit, bevor das Malheur geschah. Zu allem Überfluss wurde Hamlin in Runde 180 noch in einen kleinen Massencrash verwickelt und verlor letztlich als 37. jede Menge Boden im Titelkampf.

Überhaupt erlebte das Gibbs-Team einen wahren Horrortag: Auch Kyle Busch (8.) kam nicht ungeschoren durch den Loudon-Tag, als er seinem Teamkollegen Matt Kenseth hinten auffuhr und sich danach einen Treffer von Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet; 23.) einfing. Kenseth wiederum kam einige Male mit einigen Konkurrenten (unter anderem Keselowski) ins Gehege. Am Ende sorgte ein Parallel-Dreher mit Paul Menard (Childress-Chevrolet; 15.) für Rang 21.


Das Finale: Logano siegt in Loudon

Auch Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; 26.) befand sich lange Zeit auf Top-5-Kurs, bevor ihn in Runde 290 ein Reifenplatzer in die Loudon-Wand schickte. Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet; 36.) und Ricky Stenhouse (Roush-Ford; 39.) erlebten ein ganz ähnliches Reifenschicksal. So waren, analog zum Playoff-Auftakt in Chicagoland, auch in Loudon wieder diverse Chaser in ganz unterschiedliche Vorfälle verwickelt. Das eröffnete auf der anderen Seite Chancen für die Konkurrenz.

Next Stop: Die "Monster-Mile von Dover

Allen voran Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 5.) und Aric Almirola (Petty-Ford; 6.), denen es gelang, sich über 303 teilweise chaotische Runden aus allen Scharmützeln herauszuhalten. Auch Dale Earnhardt Jr. holte sich als Neunter noch eine Top-10-Platzierung ab. Neben Team Penske hinterließ aber die Ganassi-Mannschaft den besten Eindruck: Neben Youngster Larson fuhr auch Jamie McMurray mit Rang vier ein Top-Resultat nach Hause. Ein Ganassi-Erfolg 2014 liegt also in der Luft und ist wohl nur noch eine Frage der Zeit.

Kyle Busch

Kyle Busch schleppt seinen waidwunden Gibbs-Toyota in die Top 10 Zoom

Brian Vickers (Waltrip-Toyota) rundete mit einer sehr soliden Vorstellung die Top 10 ab. Ein sehr positives Rennen lieferte auch Danica Patrick. Die Stewart/Haas-Pilotin blieb in den langen Grünphasen zu Beginn des Rennen ohne Probleme in der Führungsrunde und arbeitete sich danach bis auf Rang fünf nach vorne. Eine etwas zu defensive Fahrweise im chaotischen Loudon-Finale führte dazu, dass Patrick am Ende mit Rang 19 etwas unter Wert geschlagen wurde.

Ein Blick auf die Gesamtwertung verrät, dass der Kampf um die 12 Chase-Plätze richtig eng wird. Zwischen Rang acht (Kenseth) und 16 (Almirola) liegen gerade einmal 12 winzige Punkte. Bis Jeff Gordon (Platz sieben) dürften sich die Top-Piloten in Sicherheit wiegen können, aber dahinter wird es wohl zu einem wahren Ausscheidungsrennen kommen, dessen Szenario in jeder einzelnen Runde kippen kann. Es bleibt also turbulent.


NASCAR in Loudon

Am kommenden Wochenende geht die Challenger-Round auf der "Monster-Mile" von Dover zu Ende. Dies ist das glasklare Territorium von Jimmie Johnson, der auf dem Beton-Oval mit einem Banking von 24 Grad in den vergangenen Jahren nicht weniger als neunmal gewinnen konnte. Im Chase 2014 muss der sechsfache Champion nun zulegen, um den Penske-Boys die Stirn zu bieten. 'Motorvision TV' überträgt den Dover-Kracher am Sonntagabend natürlich wieder live.

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