Keselowski startet mit Sieg in den Chase

Brad Keselowski ringt in einer spannenden Schlussphase des Chase-Auftakts in Chicago Kevin Harvick und Kyle Larson auf einen Schlag nieder

(Motorsport-Total.com) - Brad Keselowski (Penske-Ford) ist der erste Sieger in der Ära des umgestalteten Chase-Systems. Beim MyAFibStory.com 400 auf dem Chicagoland Speedway ließ sich der NASCAR-Champion des Jahres 2012 weder von seiner schlechten Startposition (25.), noch von einem außerplanmäßigen Boxenstopp aufgrund eines nicht richtig festgezogenen Rads, noch von den bestens aufgelegten Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet/3.) und Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet/5.) aus dem Konzept bringen.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski

Brad Keselowski setzte sich gegen Kyle Larson, Jeff Gordon und Co. durch Zoom

"Ich weiß selbst nicht so genau, wie ich das geschafft habe, aber ich freue mich natürlich, hier zu stehen", so Keselowski in der Victory Lane. "Ich hatte ein schnelles Auto", suchte der Penske-Pilot nach einer Erklärung. Doch diese Tatsache allein war es nicht, die ihn den Chase 2014 mit einem Sieg eröffnen ließ. Auch der Fahrer präsentierte sich in überzeugender Form.

Das entscheidende Manöver zum Sieg setzte Keselowski, als er sich 16 Runden vor Schluss mit einem sehenswerten Move "ab durch die Mitte" in Turn 2 die um die Führung balgenden Harvick und Larson auf einen Schlag schnappte. "Ich sah, wie sich Kevin und Kyle so richtig hart bekämpften und wartete einfach auf die richtige Gelegenheit. Die Chance kam und mein Auto blieb in der Spur. Es kam einfach alles zusammen", so der nun fünffache Saisonsieger.

Dank seines Sieges beim ersten von zehn Chase-Rennen ist Keselowski der erste Fahrer, der sicher in der Contender-Round - Stufe zwei im neuen Chase-System - steht. "Die kommenden zwei Wochen werden richtig Spaß machen. Ich glaube, heute Abend können wir uns ein paar Bier mehr genehmigen", kündigte der Penske-Pilot noch in der Victory Lane in Anspielung auf seinen Hauptsponsor Miller Lite an.


"Ab durch die Mitte": Keselowskis Winner-Move

Starker Auftritt von Rookie Larson

Bis zu einem Abflug von Clint Bowyer (Waltrip-Toyota/39.) aufgrund eines Reifenschadens 31 Runden vor Schluss durfte sich Ganassi-Rookie Larson gute Chancen auf seinen ersten Sprint-Cup-Sieg ausrechnen. Der 22-jährige Kalifornier hatte vor einer Woche in Richmond den Sprung in den Chase verpasst hatte und konnte beim Auftakt der Playoffs dementsprechend unbeschwert aufgeigen.

Kyle Larson

Ganassi-Rookie Kyle Larson klopfte nachhaltig an die Tür zum ersten Sieg Zoom

Nach dem Restart infolge der Bowyer-Caution balgte sich Larson intensiv mit Harvick um die Führung. Es war die Phase im Rennen, in der Keselowski eiskalt zuschlug und sich mit einem Schlag von Position drei auf eins nach vorn fuhr. "Mann, ich war so dicht dran. Diese eine Gelbphase hätte ich nicht gebraucht. Ich kämpfte heftig mit Harvick. Das erlaubte Brad, an uns beiden vorbeizuziehen", ärgerte sich Larson.

Harter Fight Gordon/Larson um Platz zwei

Weil Ricky Stenhouse (Roush-Ford/17.) und Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet/19.) acht Runden vor Schluss mit einer "innerfamiliären" Kollision die letzte von insgesamt sechs Gelbphasen herausbrachten, fand sich Larson nach dem letzten Restart erneut in einen intensiven Zweikampf verstrickt. Diesmal ging es um Position zwei hinter Spitzenreiter Keselowski und der Gegner hieß Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet/2.).

Kyle Busch, Jeff Gordon, Kyle Larson

Kyle Busch führte zu Beginn - Jeff Gordon und Kyle Larson duellierten sich am Schluss Zoom

Larson und Gordon tauschten im Zuge eines munteren Wechselspiels der Linienwahl mehrfach die Positionen, wobei sich der viermalige NASCAR-Champion schließlich durchsetzte, weil es der Rookie mit der hohen Linie einmal übertrieb und die Mauer streifte. "Ich hatte viel Spaß, immer direkt an der Mauer entlangzufahren. Im Kampf mit Jeff habe ich sie dann endlich getroffen...", so Larson, der nach dem Rennen von Gordon zur Seite genommen wurde. "Er gab mir einfach ein paar Ratschläge, was ich beim Restart hätte anders machen können. Alles in allem war er aber ziemlich stolz auf mich", erklärte der Rookie.

Gordon bestätigte dies mit den Worten: "Ich hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass einer von uns beiden in Mauer landen würde. Wir haben uns nichts geschenkt. Ich bin echt stolz auf diesen Kerl, der ein großes Talent ist und hätte mich gefreut, wenn er das Rennen gewonnen hätte." Den Sieg freilich holte sich Keselowski, der die Gesamtwertung nun mit sieben Punkten Vorsprung auf Gordon anführt.

Acht Chase-Piloten in den Top 10

Hinter den Top 3 brachte Joey Logano den zweiten Penske-Ford nach verpatztem Training (Startplatz 28) auf Platz vier ins Ziel. Dabei hatte er großes Glück: Auf den allerletzten Metern des Rennens überhitzte das Ford-Triebwerk im gelben Fusion mit der Startnummer 22. Harvick, der nach 79 Führungsrunden schließlich Fünfter wurde, nimmt nach einem "unterhaltsamen Tag" die Erkenntnis mit, "solide in den Chase gestartet" zu sein.

Kyle Busch

Die Chase-Piloten (gelbe Dachnummern) wurden nur vom Ganassi-Duo geärgert Zoom

Die Plätze sechs bis acht wurden ebenfalls von Chase-Piloten belegt: Denny Hamlin (Gibbs-Toyota/6.) und den beiden Brüdern Kyle Busch (Gibbs-Toyota/7.) und Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet/8.), die sich in der Schlussphase einmal gefährlich nahe kamen.

Die Anfangsphase des Rennens hatte Kyle Busch noch bestimmt, doch mit zunehmender Renndauer entwickelte sich das Handling seines Gibbs-Toyota nicht zum besseren. Teamkollege Matt Kenseth brachte hinter Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet/9.) Platz zehn ins Ziel. McMurray präsentierte sich als Chase-Zuschauer ähnlich wie Teamkollege Larson bestens aufgelegt und holte sich in der Anfangsphase des Rennens 32 Führungsrunden ab.

Herber Rückschlag für Almirola

Dale Earnhardt Jr., Jimmie Johnson und Kasey Kahne (alle Hendrick-Chevrolet) begannen den Chase allesamt knapp außerhalb der Top 10 auf den Plätzen elf bis 13. Den größten Rückschlag im Kampf um die Punktewertung innerhalb der Challenger-Round musste Aric Almirola (Petty-Ford/41.) verdauen.

Aric Almirola, Kevin Harvick

Kevin Harvick (4) nach langer Führung Fünfter, Aric Almirola (43) mit Motorschaden Zoom

Der Sieger des Daytona-Rennens im Juli lag mit seinem hellblauen Ford Fusion mit der Startnummer 43 auf Kurs zu einer Top-10-, wenn nicht sogar Top-5-Platzierung, als ihm 37 Runden vor Schluss der Motor um die Ohren flog. "Nie zuvor war ich so traurig", so die bittere Erkenntnis von Almirola, der nun abgeschlagen Letzter in Reihen der 16 Chase-Teilnehmer ist.

Das zweite Rennen der Challenger-Round im Chase geht am kommenden Sonntag auf dem New Hampshire Motor Speedway in Loudon über die Bühne.

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