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Dover-Vorschau: Das Eliminieren beginnt

Nach dem Chase-Rennen auf der "Monster Mile" in Dover müssen sich vier Piloten aus dem Kampf um den NASCAR-Titel verabschieden: Ruhig schlafen können nur zwei

(Motorsport-Total.com) - Im Kampf um den Titel des NASCAR-Sprint-Cup-Champions 2014 geht es Schlag auf Schlag und am kommenden Wochenende wird wieder monstermäßig ausgeteilt: Das AAA 400 auf der berümht-berüchtigten "Monster Mile" in Dover (US-Bundesstaat Delaware) steht an.

Titel-Bild zur News: "Miles the Monster" am Eingang zum Dover International Speedway

Welche vier Chase-Piloten krallt sich "Miles the Monster" am Sonntag? Zoom

400 Runden sind auf dem betonierten Ein-Meilen-Oval mit einer Kurvenüberhöhung von stolzen 24 Grad zurückzulegen. Zeit genug, um den noch nicht sichergestellten Einzug in die zweite Stufe des neugestalteten Chase-Systems zu schaffen, aber auch Zeit genug, um die eine oder andere Hoffnung auf den Titel endgültig in Rauch aufgehen zu lassen.

Eines steht schon jetzt fest: Nach den 400 Dover-Runden am Sonntag müssen sich vier der 16 Chase-Teilnehmer aus dem Titelkampf verabschieden, konkret die vier Fahrer mit den wenigsten Punkten nach den drei Rennen der Challenger-Round (Chicago, Loudon und Dover), die noch dazu keines dieser drei Rennen gewonnen haben.

Nur Keselowski und Logano haben nichts zu befürchten

Ruhig schlafen können derzeit nur die beiden Penske-Piloten Brad Keselowski und Joey Logano. Sie haben sich dank ihrer Siege in Chicago (Keselowski) und Loudon (Logano) sicher für die zweite Chase-Stufe (Contender-Round) qualifiziert. Dass die Penske-Piloten derzeit auch in der Gesamtwertung auf den Rängen eins und zwei liegen, spielt in diesem Fall keine Rolle. Die Rennsiege allein sind es, die ihnen das Weiterkommen garantieren.

Brad Keselowski, Joey Logano

Brad Keselowski und Joey Logano stehen sicher in der Contender-Round Zoom

Die übrigen 14 Chase-Piloten sehen sich vor dem AAA 400 am Sonntag (19:00 Uhr live bei Motorvision TV) unterschiedlicher Ausgangslagen gegenübergestellt. Ab Tabellenrang 13 wird nach Dover eliminiert. Kevin Harvick steht als Tabellendritter mit 41 Punkten Vorsprung auf diesen 13. Tabellenrang bereits mit eineinhalb Beinen in der Contender-Round. Dem Stewart/Haas-Piloten genügt in Dover unabhängig vom Abschneiden der anderen Chase-Piloten bereits Platz 34, um seinen Einzug in die zweite Chase-Stufe endgültig sicherzustellen.

Auf Tabellenrang vier liegt Jimmie Johnson, mit neun Siegen auf der "Monster Mile" der Dover-Spezialist schlechthin. Ihm genügt auf seiner Spezialstrecke Platz 24, um die zweite Stufe im erstmals angewandten Eliminierungsverfahren zu erreichen. Den punktgleichen Kyle Busch und Dale Earnhardt Jr. kann bei einer Platzierung 21 oder besser nichts mehr passieren. Dann stehen auch sie in der Contender-Round. Auch Jeff Gordon hat es mit der Vorgabe, in Dover mindestens Platz 14 erreichen zu müssen, noch in eigener Hand.

Tabellenrang acht bis 16: Es geht eng zu

Ab Tabellenrang acht (Sprint-Cup-Gesamtwertung) müssen die Chase-Piloten die "Monster Mile" schon nachhaltig zähmen, um aus eigener Kraft den Einzug in die Contender-Round zu schaffen. So benötigen die punktgleichen Matt Kenseth und Carl Edwards mindestens Platz zwei um nicht auf das Abschneiden anderer Titelkandidaten angewiesen zu sein. Gleiches gilt (ohne Berücksichtigung der Bonuspunkte für Führungsrunden) für A.J. Allmendinger und Kasey Kahne.

Aric Almirola

Aric Almirola muss am meisten Punkte aufholen - oder einfach gewinnnen Zoom

Die derzeit auf den Tabellenrängen zwölf bis 16 liegenden Ryan Newman, Denny Hamlin, Greg Biffle, Kurt Busch und Aric Almirola stellen ihr Weiterkommen nur mit einem Sieg endgültig sicher. Diese fünf Fahrer sind aufgrund verschiedener Schwierigkeiten bei den ersten beiden Chase-Rennen und der damit verbundenen vergleichsweise wenig angesammelten Punkte derzeit am stärksten gefährdet.

Doch auch Kenseth, Edwards, Allmendinger und Kahne wären gut beraten, am Sonntag möglichst weit vorn abzuschneiden, denn: den Tabellenachten Kenseth trennen derzeit ganze zwölf Punkte vom Tabellen-16. Almirola. Für alle 14 im Chase noch sieglosen Chase-Piloten gilt: Mit einem Sieg in Dover stehen sie unabhängig ihrer angesammelten Punkte sicher in der am kommenden Sonntag in Kansas City beginnenden Contender-Round. Entsprechend hart umkämpft dürfte der Sieg am Sonntag in Dover sein.

Jubiläum für Kurt Busch - Durchatmen bei Tony Stewart

Angesichts der Brisanz im Zusammenhang mit den ersten Eliminierungen aus dem diesjährigen Titelkampf rücken die übrigen Aspekte rund um das Dover-Rennen beinahe in den Hintergrund. So bestreitet Kurt Busch am Sonntag sein 500. Sprint-Cup-Rennen. Der Stewart/Haas-Chevy mit der Startnummer 41 wird zu diesem Anlass nicht wie sonst in Schwarz und Rot gehalten sein, sondern mit einem in Silber und Schwarz gehaltenen Paint-Scheme daherkommen.

Seinen ersten Start absolvierte Kurt Busch, der Sprint-Cup-Champion des Jahres 2004, vor genau 14 Jahren ebenfalls in Dover. Damals saß er noch im Roush-Ford mit der Startnummer 97, den er vier Jahre später zum Titel führte. Mit dem Einzug in die Contender-Round würde sich Kurt Busch selbst das passende Geschenk zum Sprint-Cup-Jubiläum machen.

Tony Stewart, Kurt Busch

Tony Stewart wurde freigesprochen, Kurt Busch kämpft ums Weiterkommen im Chase Zoom

Buschs Teamkollege und Boss Tony Stewart befindet sich nicht im Feld der 16 Chase-Piloten. Aufgrund der hinlänglich bekannten Umstände hatte der dreimalige NASCAR-Champion während der vergangenen Wochen aber ohnehin andere Sorgen. Angesichts der Urteilsverkündung vom Mittwoch kann Stewart am Sonntag in Dover zumindest etwas befreiter auftreten, wenngleich für die Familie des ums Leben gekommenen Kevin Ward Jr. das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Womöglich gelingt es Stewart ja, den Titelkandidaten mit einer ähnlich überzeugenden Vorstellung die Show zu stehlen wie es zuletzt den Ganassi-Piloten Jamie McMurray und Kyle Larson gelang. Den Weg in die Victory Lane in Dover kennt Stewart jedenfalls, durfte er diesen doch bereits dreimal antreten - zuletzt im Juni 2013, was gleichzeitig sein bisher letzter Sprint-Cup-Sieg war. Ein anderer Kandidat, der in Dover jederzeit für eine Top-Platzierung gut ist, heißt Martin Truex Jr., stammt aus dem Nachbarstaat New Jersey und gewann 2007 sein "Heimrennen" auf der "Monster Mile".

Jeff Burton steht als Ersatz für Clint Bowyer bereit

Clint Bowyer ist ein weiterer Fahrer, der heiß auf den ersten Saisonsieg ist. Ob er seinen Waltrip-Toyota mit der Startnummer 15 am gesamten Wochenende fahren wird, ist aber noch offen. Bowyers Ehefrau Lorra erwartet Nachwuchs. Für den Fall, dass Bowyer Jr. entweder am Freitag, Samstag oder Sonntag zur Welt kommt, steht Jeff Burton als Ersatz bereit. Das Team kennt Burton bereits. Der als "Mayor", Bürgermeister der NASCAR, bekannte Routinier absolviert in diesem Jahr nur noch ein Teilzeitprogramm und saß in diesem Zusammenhang in Las Vegas im März und in Loudon im Juli im dritten Waltrip-Toyota (Startnummer 66).

Clint Bowyer, Jeff Burton

Der "Mayor" würde das Auto von Bowyer im Fall der Fälle übernehmen Zoom

Die Meldeliste umfasst auch für den 29. von insgesamt 36 Sprint-Cup-Saisonläufen exakt die 43 zum Rennen zugelassenen Fahrzeuge. Veränderungen gibt es wie so oft nur in Reihen der kleinen Teams. J.J. Yeley nimmt diesmal im FAS-Ford (Startnummer 32) Platz. Timmy Hill, der dieses Auto noch in Loudon bewegte, sitzt diesmal im reaktivierten Xxxtreme-Chevy (Startnummer 44). Im BK-Toyota mit der Startnummer 83 greift zum zweiten Mal Travis Kvapil ins Lenkrad, weil sich Rookie Ryan Truex aufgrund ausgebliebener Gehaltszahlungen mit dem Team überworfen hat.

Die Grüne Flagge zum AAA 400, dem letzten Rennen der Challenger-Round im Chase, fällt am Sonntag gegen 20:15 Uhr MESZ. Motorvision TV ist ab 19:00 Uhr live auf Sendung. Am Mikrofon sitzen Stefan Heinrich und Mario Fritzsche.

Der Zeitplan für das Dover-Wochenende (MESZ):

Freitag, 26. September:
17:00 Uhr: Erstes Freies Training
21:40 Uhr: Qualifying in zwei Segmenten

Samstag, 27. September:
17:00 Uhr: Zweites Freies Training
20:00 Uhr: Happy-Hour
21:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag, 28. September:
04:00 Uhr: Truck-Rennen (Las Vegas)
20:15 Uhr: AAA 400 (400 Runden; ab 19:00 Uhr live auf Motorvision TV)

Die Meldeliste für Dover:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford) - C
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet) - C
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet) - C
06. 7 Michael Annett (Baldwin-Chevrolet)
07. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
08. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) - C
10. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
11. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
12. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford) - C
14. 17 Ricky Stenhouse (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - C
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - C
17. 22 Joey Logano (Penske-Ford) - C
18. 23 Alex Bowman (BK-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - C
20. 26 Cole Whitt (BK-Toyota)
21. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
22. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet) - C
23. 32 J.J. Yeley (FAS-Ford)
24. 33 David Stremme (Circle-Chevrolet)
25. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
26. 36 Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet)
27. 37 Mike Bliss (Baldwin-Chevrolet)
28. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
29. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
30. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet) - C
31. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
32. 43 Aric Almirola (Petty-Ford) - C
33. 44 Timmy Hill (Xxxtreme-Chevrolet)
34. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet) - C
35. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - C
36. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
37. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
38. 66 Joe Nemechek (Waltrip-Toyota)
39. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Travis Kvapil (BK-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - C
42. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - C

Alle bisherigen Dover-Sieger der Modern-Era:

2014: Jimmie Johnson
2013: Tony Stewart / Jimmie Johnson
2012: Jimmie Johnson / Brad Keselowski
2011: Matt Kenseth / Kurt Busch
2010: Kyle Busch / Jimmie Johnson
2009: Jimmie Johnson / Jimmie Johnson
2008: Kyle Busch / Greg Biffle
2007: Martin Truex Jr. / Carl Edwards
2006: Matt Kenseth / Jeff Burton
2005: Greg Biffle / Jimmie Johnson
2004: Mark Martin / Ryan Newman
2003: Ryan Newman / Ryan Newman
2002: Jimmie Johnson / Jimmie Johnson
2001: Jeff Gordon / Dale Earnhardt Jr.
2000: Tony Stewart / Tony Stewart
1999: Bobby Labonte / Mark Martin
1998: Dale Jarrett / Mark Martin
1997: Ricky Rudd / Mark Martin
1996: Jeff Gordon / Jeff Gordon
1995: Kyle Petty / Jeff Gordon
1994: Rusty Wallace / Rusty Wallace
1993: Dale Earnhardt / Rusty Wallace
1992: Harry Gant / Ricky Rudd
1991: Ken Schrader / Harry Gant
1990: Derrike Cope / Bill Elliott
1989: Dale Earnhardt / Dale Earnhardt
1988: Bill Elliott / Bill Elliott
1987: Davey Allison / Ricky Rudd
1986: Geoffrey Bodine / Ricky Rudd
1985: Bill Elliott / Harry Gant
1984: Richard Petty / Harry Gant
1983: Bobby Allison / Bobby Allison
1982: Bobby Allison / Darrell Waltrip
1981: Jody Ridley / Neil Bonnett
1980: Bobby Allison / Darrell Waltrip
1979: Neil Bonnett / Richard Petty
1978: David Pearson / Bobby Allison
1977: Cale Yarborough / Benny Parsons
1976: Benny Parsons / Cale Yarborough
1975: David Pearson / Richard Petty
1974: Cale Yarborough / Richard Petty
1973: David Pearson / David Pearson
1972: Bobby Allison / David Pearson

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