Mid-Ohio: Premierensieg für Chris Buescher

Roush-Youngster Chris Buescher triumphiert auf dem Mid-Ohio Sports Car Course vor Regan Smith und Brian Scott - Top 3 der Gesamtwertung setzen sich ab

(Motorsport-Total.com) - Mit Roush-Youngster Chris Buescher als Sieger des zweite Auftritts der Nationwide-Boliden auf dem Mid-Ohio Sports Car Course hätten wohl die wenigsten gerechnet. Doch dank clevererer Rennstrategie und eines kühlen Kopfs in der Schlussphase setzte sich der 21-jährige Texaner durch und fuhr beim 30. Nationwide-Rennen seiner Karriere erstmals in die Victory Lane. Ein Start in der Truck-Serie hat der Cousin des 2012er-Truck-Champions James Buescher bis heute nicht auf dem Konto. Somit beendete er sein erst 30. NASCAR-Rennen als Sieger.

Titel-Bild zur News: Chris Buescher

Erster NASCAR-Sieg für Nationwide-Rookie Chris Buescher (Roush-Ford) Zoom

"Das ist ein unglaubliches Gefühl. Es war einfach ein großartiges Rennen. Wir hatten tolle Verbrauchswerte, doch am Schluss wurde ich noch einmal nervös", so Sieger Chris Buescher in Anspielung auf die Tatsache, dass ein Abflug von Jeff Green (TriStar-Toyota) 19 Runden vor Schluss dafür sorgte, dass Bueschers 20-Sekunden-Vorsprung eingedampft wurde. Doch auch nach dem finalen Restart behielt der Nationwide-Rookie in Diensten des Roush-Teams kühlen Kopf und hielt sich Regan Smith (JR-Chevrolet; 2.) und Brian Scott (Childress-Chevrolet; 3.) erfolgreich vom Leib.

Der von Startplatz drei losgefahrene Scott hatte dem ersten Drittel der 90-Runden-Distanz seinen Stempel aufgedrückt. Dahinter lieferten sich die aus der ersten Startreihe ins Rennen gegangenen Sam Hornish Jr. (Gibbs-Toyota) und Alex Tagliani (Penske-Ford) bis zum ersten Boxenstopp in Runde 26 ein enges Duell, bei dem auch die eine oder andere Lackprobe ausgetauscht wurde. Beim Wiedereinreihen auf die Strecke übertrieb es der Kanadier, wurde am Ausgang der Boxengasse "geblitzt" und musste sich nach einer Durchfahrtsstrafe von Rang zwölf kommend wieder nach vorn durchwühlen.

Ausfall von Polesitter Sam Hornish Jr.

Seines vorherigen Gegners Tagliani vorerst entledigt, war es für Hornish Jr. im zweiten Renndrittel Brian Scott, mit dem er Lackproben austauschte. Doch in Runde 52 war für den Fahrer des schwarzen Gibbs-Toyota mit der Startnummer 54 auf Platz zwei hinter Scott liegend Feierabend: Mit schwächelndem Motor infolge eines Verschalters musste Hornish Jr. die Garage aufsuchen. Damit war für den dreimaligen IndyCar-Champion der Traum vom ersten Nationwide-Sieg auf einem Road-Course ausgeträumt.

Sam Hornish Jun., Alex Tagliani

Polesitter Sam Hornish Jr. (54) musste nach einem Verschalter die Segel streichen Zoom

Das Abbiegen von Hornish Jr. in die Garage passierte just in dem Moment, als sein australischer Teamkollege Kenny Habul mit dem Gibbs-Toyota mit der Startnummer 20 von der Strecke abkam und eine Gelbphase auslöste. Die Spitzengruppe nutzte die Gelegenheit zum zweiten Boxenstopp. Bei diesem war es Tagliani, der sich die Führung holte, nachdem er sich zuvor wieder bis auf Rang drei hinter Leader Scott und Hornish Jr. nach vorn gekämpft hatte.

Den Restart nahm Tagliani dennoch nur als Zehnter unter die Räder, weil neun Piloten - angeführt von Trevor Bayne (Roush-Ford; 9.), Dylan Kwasniewski (Turner/Scott-Chevrolet; 8.) und Chris Buescher - auf der Bahn geblieben waren. Tagliani und Scott gerieten im Zuge ihres Ritts durchs Feld in Runde 59 aneinander: Der Penske-Pilot drückte sich in Kurve 5 mit einem rüden Manöver vorbei. Scott wurde ins Gras abgedrängt und kämpfte anschließend mit einem stark verschmutzten Kühleinlass. Dennoch reichte es am Ende zu Platz drei. Tagliani wurde Fünfter hinter Chase Elliott (JR-Chevrolet; 4.).

Top 3 der Gesamtwertung setzen sich ab

Elliott wiederum hatte in Runde 38 Glück, nicht von Brendan Gaughan abgeräumt zu werden als dieser seinen Childress-Chevy beim Anbremsen am Ende der schnellen Bergabpassage nach dem Keyhole aus der Kontrolle verlor und ins Kiesbett von Kurve 4 rodelte. Auf Platz vier ins Ziel gekommen, verteidigte Rookie Elliott seine Tabellenführung gegenüber Teamkollege Smith.

Der Tabellendritte Elliott Sadler (Gibbs-Toyota) kam in Kurve 6 einmal kurz vom rechten Weg ab, wurde einmal zu schnell in der Boxengasse erwischt und kämpfte in der Schlussphase zu allem Überfluss noch mit Getriebeproblemen. Unter diesen Umständen war Platz sieben mehr als nur Schadensbegrenzung.

Ty Dillon

Ty Dillon (Childress-Chevrolet) musste im Titelkampf Federn lassen Zoom

Der Tabellenvierte Ty Dillon (Childress-Chevrolet) musste deutlich mehr Federn lassen. Er war aufgrund einer nicht ganz einwandfreien Lenkung gezwungen, unter Grün die Box aufzusuchen. Der Childress-Enkel verlor zwei Runden, von denen er zwar eine wieder aufholen konnte. Nach 90 Runden war er dennoch nur 19. und verlor einiges an Boden auf die Top 3 der Gesamtwertung.

Weiter geht es für die Piloten der zweiten NASCAR-Liga am kommenden Wochenende auf dem spektakulären Halbmeilen-Oval in Bristol.

Die Top 10 aus Mid-Ohio:

01. Chris Buescher (Roush-Ford)
02. Regan Smith (JR-Chevrolet)
03. Brian Scott (Childress-Chevrolet)
04. Chase Elliott (JR-Chevrolet)
05. Alex Tagliani (Penske-Ford)
06. Justin Marks (Turner/Scott-Chevrolet)
07. Elliott Sadler (Gibbs-Toyota)
08. Dylan Kwasniewski (Turner/Scott-Chevrolet)
09. Trevor Bayne (Roush-Ford)
10. Dakoda Armstrong (Petty-Ford)

Die Top 10 der Gesamtwertung nach 22 von 33 Rennen:

01. Chase Elliott - 792 Punkte
02. Regan Smith - 782
03. Elliott Sadler - 776
04. Ty Dillon - 764
05. Brian Scott - 750
06. Trevor Bayne - 740
07. Chris Buescher - 648
08. Brendan Gaughan - 626
09. Ryan Reed - 602
10. James Buescher - 586