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  • 06.08.2014 11:44

  • von Pete Fink

Ambrose: Fährt sich Australien in den NASCAR-Chase?

Für Marcos Ambrose steht am Watkins-Glen-Wochenende die wohl letzte Chance an, sich doch noch in die NASCAR-Playoffs 2014 zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Aus der Sicht von Marcos Ambrose ist die Aufgabenstellung simpel: Wenn der 37-jährige Australier wiederholen kann, was ihm 2011 und 2012 glückte, dann steht er aller Wahrscheinlichkeit nach im NASCAR-Chase 2014. Gemeint ist natürlich ein Sieg im Cheez-It 355 auf dem Watkins Glen International Speedway. Sollte dies so kommen, dann könnte es tatsächlich sein, dass Richard Petty Motorsports beide Piloten (Aric Almirola gewann das Sommerrennen von Daytona) in die Playoffs bringt.

Titel-Bild zur News: Marcos Ambrose

Hopp oder Top: Marcos Ambrose ist einer der großen Favoriten auf dem Glen Zoom

Das Team weiß natürlich um die große Chance für den Rundkursspezialisten und testete unlängst in Watkins Glen. "Ich fühle mich auf den Rundkursen sehr wohl und liebe Watkins Glen", sagt Ambrose im Vorfeld von Saisonrennen Nummer 22. "Ich weiß auch, welches Setup ich brauche und bin in der Lage, das alles an meinen Crewchief Drew Blickensderfer zu kommunizieren. Ich brauche also nicht viel Führung und kann meinen Jungs sofort sagen, welche Feinjustierungen nötig sind, um am Sonntag ein gutes Auto zu haben."

Der große Haken daran sind die strategischen Möglichkeiten von Watkins Glen. "Leider gibt es auf diesem Level keine Garantien", weiß Ambrose. "Selbst wenn du das beste Auto hast, was natürlich hilft, wird dir trotzdem nichts geschenkt. Du brauchst auch die beste Strategie und reibungslose Boxenstopps. Alles muss einfach perfekt laufen. Für einen Sieg brauchst du mehr als nur den Piloten, du brauchst das ganze Team. Aber wir wissen auch, dass wir dazu in der Lage sind."

Vielleicht hängt vom Watkins-Glen-Ausgang auch ein wenig die NASCAR-Zukunft des einzigen aktuellen Nicht-US-Piloten im Sprint-Cup ab, denn die Gerüchteküche spekuliert damit, dass Ambrose ein Auge auf eine Rückkehr nach Australien geworfen habe. Hintergrund ist das Interesse von Roger Penske, bei den australischen V8-Supercars ein Penske-Team an den Start zu bringen. Diese populäre Meisterschaft hat Ambrose zweimal gewonnen, bevor er Ende 2005 in die NASCAR wechselte.

Nun läuft sein Petty-Vertrag Ende 2014 aus und der Teambesitzer hält sich bedeckt: "Es ist ganz einfach seine Sache, was er in Zukunft tun möchte", sagte Richard Petty. "Will er alle Rennen fahren? Will er nur einen Teil der Rennen fahren? Oder will er nach Hause gehen? Das liegt alles ganz alleine an ihm." Ambrose hat es in seinen 310 bisherigen NASCAR-Rennen (Cup, Nationwide und Trucks) seit der Saison 2006 nicht geschafft, ein Ovalrennen zu gewinnen.

Marcos Ambrose

Sitzt Marcos Ambrose auch 2015 noch in seinem Petty-Ford mit der 9? Zoom

2006 bestritt er eine komplette Truck-Saison, 2007 und 2008 startete er in der Nationwide-Serie. Seit 2009 fährt er in der ersten NASCAR-Liga, wobei seine beiden Watkins-Glen-Erfolge die bisher einzigen beiden Siege blieben. In der Nationwide-Serie gewann er drei weitere Watkins-Glen-Rennen (2008, 2009 und 2010) und streute 2011 noch einen Erfolg im kanadischen Montreal ein. Insgesamt sechs Rundkurssiege in bisher achteinhalb NASCAR-Jahren also. Und was passiert nun nach dem Glen-Wochenende?