• 02.07.2014 11:44

  • von Pete Fink

Vorschau: Daytona und jede Menge Action

Der NASCAR-Tross macht zum zweiten Mal Station in Daytona: Alles ist möglich - 'Motorvision TV' überträgt die Superspeedway-Schlacht live

(Motorsport-Total.com) - Es geht sozusagen wieder von vorne los. Traditionell ist der Daytona International Speedway der erste Kurs, auf dem der NASCAR-Tross zum zweiten Mal Station macht. Im Februar trafen sich die Stock-Car-Stars zum Daytona 500, am ersten Juli-Wochenende wird nun das Coke Zero 400 ausgefahren. Und es ist nicht nur eine gefühlte Halbzeit, denn Daytona ist Saisonrennen Nummer 18 von 36. Nach den 160 Rennrunden im Norden Floridas stehen tatsächlich auch 50 Prozent der Sprint-Cup-Saison 2014 in den Büchern.

Titel-Bild zur News: Casey Mears, Kyle Busch, Danica Patrick, David Gilliland

Daytona-Klassiker im Juli 2013: "Big-One" auf der Ziellinie Zoom

Auch der Termin hat Tradition: Am 4. Juli begehen die USA ihren Unabhängigkeitstag, den die Teams wieder mit diversen patriotisch angehauchten Speziallackierungen begleiten werden. Der historische Höhepunkt geschah in der Saison 1984, als der damalige US-Präsident Ronald Reagan an Bord der Air-Force-One das Startsignal "Gentlemen, start your engines" gab. Später landete die Maschine auf dem nahegelegenen Flughafen und Richard Petty gewann sein 200. und letztes NASCAR-Rennen. Den Sieg feierten Reagan und Petty in der Petty-Box bei Burgern und Diät-Cola.

Im Vorjahr gelang Jimmie Johnson ein umjubelter Doppelerfolg: Auf dem Weg zu seinem sechsten NASCAR-Titel gewann der Hendrick-Pilot im Februar das Daytona 500 und setzte im Juli noch einen drauf. In dieser Saison ist sein Teamkollege Dale Earnhardt Jr. der Daytona-Sieger. Kann "Junior" dem Johnson-Vorbild nacheifern? Aber aufgepasst: Im Hendrick-Lager gibt es noch einen mehrfachen Daytona-Sommersieger: Jeff Gordon hat in seiner langen Karriere Anfang Juli dreimal gewinnen können.

Stewart muss sich zeigen

Eines der großen Sorgenkinder in Sachen NASCAR-Chase 2014 ist Tony Stewart. Nach seiner Beinverletzung im Vorjahr ist "Smoke" nach wie vor sieglos und droht zum zweiten Mal in Folge die Playoffs zu verpassen. Das Daytona 500 konnte der Stewart/Haas-Teambesitzer in seiner langen Karriere noch nie gewinnen, aber im Juli-Rennen schlug er unter Flutlicht in der Vergangenheit bereits viermal (2005, 2006, 2009 und 2012) zu. Kann Stewart am Wochenende zum vielleicht vorentscheidenen Schlag in Sachen Meisterschaft ausholen?

Und was machen die Penske-Boys? Das neue Ford-Vorzeigeteam reist nach dem Kentucky-Erfolg von Brad Keselowski mit jeder Menge Schwung zur Restrictor-Plate-Schlacht von Daytona. Seine Handverletzung sollte den Kentucky-Dominator nicht mehr großartig stören: "Meine Hand tut noch ein bisschen weh, aber idealerweise sind die Fäden bis dahin gezogen", sagt Keselowski und versichert. "Die Verletzung wird mich jedoch keinesfalls beeinträchtigen." Keselowski und auch Logano warten in Daytona noch auf einen Erfolg.

Tony Stewart, Danica Patrick

Am Wochenende im Fokus: Tony Stewart und Danica Patrick Zoom

Oder schlagen wieder einmal die Außenseiter zu? Was im aktuellen Restrictor-Plate-Geschehen keine große Überraschung wäre, denn durch die Regelanpassungen in Sachen Aerodynamik ist am Wochenende wieder das traditionelle Pack-Racing zu erwarten. In diesem High-Speed-Schachspiel ist vieles möglich, was in der Saison 2013 die Schwesterstrecke in Talladega bewies: Dort siegten David Ragan (Front-Row-Ford) und Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet). Es gilt also: Alle 43 Piloten haben am Wochenende eine echte Siegchance.

Danica Patrick im Glücks-Chassis?

Auch ein waschechter Veteran fährt wieder mit: Teambesitzer Michael Waltrip sitzt im Waltrip-Toyota mit der Startnummer 66 und begeht seinen Sprint-Cup-Start Nummer 777. Der 51-Jährige ist ein Superspeedway-Spezialist und gewann das Daytona 500 in den Jahren 2001 und 2003. Im Juli-Rennen von Daytona schlug er in der Saison 2002 zu. Im Gegensatz zum Kentucky-Wochenende ist die Meldeliste wieder voll: Durch Trevor Bayne (Wood-Ford) und Michael McDowell (Leavine-Ford) bewerben sich 44 Teams um die 43 Startplätze. Ex-Champion Terry Labonte übernimmt wieder den FAS-Ford und Bobby Labonte sitzt im Circle-Chevy mit der 33.

Der große Außenseiter dabei ist Joe Nemecheck, der in einem RAB-Toyota mit der Startnummer 29 sitzen wird. Dieses Auto ist zum ersten Mal in der Saison 2014 gemeldet. Das RAB-Team von Robby Benton fährt normalerweise in der Nationwide-Serie, der zweiten NASCAR-Liga mit der Startnummer 99. Wenn dort ein zweites Auto gemeldet wird, dann trägt es die 29. Weil die 99 im Sprint-Cup von Carl Edwards (Roush-Ford) belegt ist, geht RAB also mit der 29 in das Abenteuer Sprint-Cup. Nemechek muss sich in der Qualifikation unter die Top 36 fahren. Sollte es regnen, ist er derjenige, der vorzeitig nach Hause fahren muss.

Danica Patrick wird am Wochenende in Stewart/Haas-Chassis Nummer 10-758 fahren. Das ist genau jenes Auto, in dem sie im Februar 2013 die Pole-Position zum Daytona 500 holte. "Hoffentlich hat es noch den Speed in sich", meint die 32-Jährige. "Es ist ein sehr gutes Auto und ich mag es, wie es sich anfühlt." Vor Jahresfrist belegte sie im Sommerrennen von Daytona Platz 14. Und: Nachdem im Daytona 500 ein ganz eigenes Qualifikationssystem herrscht, ist es das erste Mal, dass das neue Knock-Out-Qualifying über drei Stufen (Q1 bis Q3) zur Anwendung kommt.


Daytona 500

Die Trainingssitzungen zum Coke Zero 400 beginnen bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Nach der Qualifikation darf an den Autos nichts mehr verändert werden (die sogenannte Impound-Regel). Neben dem Sprint-Cup fährt am frühen Samstagmorgen auch die Nationwide-Serie. 'Motorvision TV' überträgt die Restrictor-Plate-Schlacht aus Daytona in der Nacht von Samstag auf Sonntag live ab 00:30 Uhr MESZ. Am Mikrofon sitzen Mario Fritzsche und Pete Fink.

Der Zeitplan von Daytona (in MESZ):

Donnerstag:
22:00 - 23:20 Uhr: Erstes Freies Training

Freitag:
00:35 - 02:00 Uhr: Abschlusstraining
ab 23:10 Uhr: Knock-Out-Qualifying (Impound)
ab 01:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag:
ab 00:30 Uhr: Coke Zero 400 (Live auf Motorvision TV)

Die Meldeliste für Daytona:

01. 1 Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 3 Austin Dillon (Childress-Chevrolet)
04. 4 Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet)
05. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
06. 7 Michael Annett (Baldwin-Chevrolet)
07. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
08. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
09. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
10. 13 Casey Mears (Germain-Chevrolet)
11. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
12. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
13. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
14. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
15. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
16. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
17. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
18. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
19. 23 Alex Bowman (BK-Toyota)
20. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
21. 26 Cole Whitt (BK-Toyota)
22. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
23. 29 Joe Nemechek (Benton-Toyota)
24. 31 Ryan Newman (Childress-Chevrolet)
25. 32 Terry Labonte (FAS-Ford)
26. 33 Bobby Labonte (Circle-Chevrolet)
27. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
28. 36 Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet)
29. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
30. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
31. 41 Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevrolet)
32. 42 Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet)
33. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
34. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet)
35. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
36. 51 Justin Allgaier (HScott-Chevrolet)
37. 55 Brian Vickers (Waltrip-Toyota)
38. 66 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
39. 78 Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet)
40. 83 Ryan Truex (BK-Toyota)
41. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
42. 95 Michael McDowell (Leavine-Ford)
43. 98 Josh Wise (Parsons-Ford)
44. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Die bisherigen Sieger des Sommerrennens von Daytona (Modern Era):

2013: Jimmie Johnson
2012: Tony Stewart
2011: David Ragan
2010: Kevin Harvick
2009: Tony Stewart
2008: Kyle Busch
2007: Jamie McMurray
2006: Tony Stewart
2005: Tony Stewart
2004: Jeff Gordon
2003: Greg Biffle
2002: Michael Waltrip
2001: Dale Earnhardt Jr.
2000: Jeff Burton
1999: Dale Jarrett
1998: Jeff Gordon
1997: John Andretti
1996: Sterling Marlin
1995: Jeff Gordon
1994: Jimmy Spencer
1993: Dale Earnhardt
1992: Ernie Irvan
1991: Ernie Irvan
1990: Dale Earnhardt
1989: Davey Allison
1988: Bill Elliott
1987: Bobby Allison
1986: Tim Richmond
1985: Greg Sacks
1984: Richard Petty
1983: Buddy Baker
1982: Bobby Allison
1981: Cale Yarborough
1980: Bobby Allison
1979: Neil Bonnett
1978: David Pearson
1977: Richard Petty
1976: Cale Yarborough
1975: Richard Petty